Die Range Rover Familie setzt im Modelljahr 2019 auf Neuheiten im Bereich Assistenzsysteme und Motoren. Diese Optimierungen sind zwar nicht sichtbar, aber erfahrbar und so haben wir uns mit dem neuen Jahrgang auf den Weg gemacht.
Range Rover Velar D275
Der neue Antrieb SDV6 mit dem Kürzel D275 erfüllt die Anforderungen der neuen Abgasnorm Euro 6d-TEMP und verbraucht am Beispiel des von uns gefahrenen Range Rover Velar 6,8 bis 6,5 Liter auf hundert Kilometer, der CO2-Ausstoß beläuft sich entsprechend auf 180 – 171 g/km.
In der kurzen Zeit konnten wir diesen Werten natürlich nicht auf den Grund gehen und so stand doch vielmehr der Fahrspaß im Vordergrund, der Verbrauch pendelte sich unter diesen Bedingungen laut Bordcomputer aber immer noch bei guten neun Liter ein.
Der drei Liter große Sechszylinder mit zweistufiger Aufladung bringt neben den 202 kW / 275 PS ein stolzes Drehmoment von maximal 625 Newtonmeter auf die Straße und rangiert somit zwischen dem D240 und D300. Der Range Rover Velar D275 zieht ohne zu zögern vehement nach vorn und beschleunigt in glatten sieben Sekunden von null auf Tempo 100. Dabei klingt der V6 aber so gar nicht nach Diesel. Den Sound betreffend, müssen wir uns bereits beim Anlassen mit einem Blick auf den Drehzahlmesser versichern, wirklich in einem Diesel angetriebenen Velar zu sitzen.
Der Range Rover Velar D275 startet zu Preisen ab 63.490 Euro.
Range Rover P400e
Der Plug-in Hybridantrieb ist zwar nicht neu, aber dennoch möchten wir auch hierauf den Fokus setzen, da die P400e Modelle bis zu 48 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können und somit die neuen Bedingungen für die reduzierte Dienstwagensteuer erfüllen.
Erfolgt die Förderung nach dem Gesetzesbeschluss nur, wenn die Hybridfahrzeuge unter ausschließlicher Nutzung der elektrischen Antriebsmaschine eine Reichweite von mindestens 40 Kilometer erzielen oder eine Kohlendioxidemission von höchstens 50 Gramm je gefahrenen Kilometer verzeichnen können.
Und so müssen beim Range Rover P400e und Range Rover Sport P400e seit 1. Januar 2019 nur noch 0,5 statt 1,0 Prozent des Bruttolistenpreises als sogenannter geldwerter Vorteil versteuert werden. Damit hat der Gesetzgeber ein wirklich entscheidendes Argument für den Hybridantrieb geliefert und zugleich den Range Rover als Dienstwagen ins Gespräch gebracht.
Denn im Falle des Range Rover P400e macht das ordentlich was aus, werden für die Modelle mit kurzem Radstand bereits ein Bruttolistenpreis von 120.000 bis 137.400 Euro fällig und bei langem Radstand und je nach Ausstattung sogar 125.600 bis 200.100 Euro. Durch die Halbierung des geldwerten Vorteils und einer Besteuerung von künftig 0,5 Prozent ergibt sich ein reizvolles Kaufargument.
Die elektrische Zukunft wird bei den Briten übrigens schon bald im neuen Range Rover Evoque fortgesetzt, der neben Mildhybridlösungen auch mit einem Plug-in Hybridantrieb aufwarten möchte. Ab 2020 möchte die britische Traditionsmarke dann sogar jede neue Baureihe als elektrifizierte Modellversionen anbieten.
Der Range Rover begründete vor fast 50 Jahren das Segment der luxuriösen Geländewagen und ist das unangefochtene Flaggschiff im Hause Land Rover. Nun steht dieses im neuen Jahrgang 2019 in den Schauräumen.
Als P400e wird der Range Rover von einem 221 kW / 300 PS leistenden 2.0 Liter 4-Zylinder-Turbobenziner gepaart mit einem 105 kW / 142 PS starken Elektromotor angetrieben. Diese beiden Triebwerke erzeugen zusammen eine Systemleistung von 297 kW bzw. 404 PS und ein sattes Drehmoment von 640 Nm, die permanent an alle vier Räder weitergeleitet wird. Beschleunigungswerte von 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und eine Topspeed von 220 km/h sind hiermit sicher.
Die CO2-Emissionen belaufen sich im kombinierten Zyklus auf 72 g/km, während der kombinierte Verbrauch nach NEFZ lediglich 3,2 Liter pro 100 Kilometer betragen soll.
Den Hybridantrieb können Sie auf zwei verschiedene Arten nutzen, im automatisch aktiven Parallel-Hybrid-Modus oder im rein elektrischen EV-Modus. Absolut emissionsfrei wird das Fahrzeug bis zu 137 km/h schnell, die mögliche Reichweite von 48 Kilometer schwindet bei diesen höheren Geschwindigkeiten natürlich schneller dahin.
Mit dem SAVE-Modus können Sie via Touchscreen den Energievorrat auch für eine spätere Nutzung sichern. Der Elektromotor kommt nun nur zum Einsatz, wenn dem Stromspeicher durch regeneratives Bremsen oder Aufladung Energie zugefügt wurde.
Für einen Land Rover selbstverständlich, behält sich der P400e auch im Elektro-Modus seine Geländefähigkeit bei.
Zum Modelljahr 2019 hat der P400e außerdem das Acoustic Vehicle Alert System (AVAS) vorzuweisen. Sind Sie mit dem Range Rover im reinen Elektroantrieb unterwegs, erzeugt das neue System bis zu einem Tempo von 22 km/h ein künstliches Fahrgeräusch. Fußgänger sind somit vor dem heranfahrenden Land Rover gewarnt.
Der Range Rover Plug-in Hybrid Electric Vehicle, kurz PHEV, schöpft seine Energie aus einer unter dem Kofferraumboden platzierten 13-kWh-Lithium-Ionen-Batterie. Die bereits beim Bremsen entstehende Energie wird zurückgewonnen und gespeichert und somit wird die Batterie auch während der Fahrt geladen.
Über die Fahrzeugfront gelangen Sie zum Ladeanschluss, befindet sich dieser hinter dem Land Rover-Logo an der rechten Seite des Kühlergrills.
An der haushaltsüblichen Steckdose sollten Sie schon die komplette Nacht einplanen, bei 10 Ampere ist die Batterie in ca. siebeneinhalb Stunden vollständig aufgeladen.
Da der Range Rover für zwei verschiedene Kabeltypen ausgerüstet ist, können Sie das Fahrzeug auch an öffentlichen Ladestationen und eine Wechselstrom-Wallbox (AC) klemmen, hiermit verkürzt sich die Ladezeit auf nur noch zwei Stunden und 45 Minuten.
Der Range Rover ermöglicht darüber hinaus eine zeitgesteuerte Aufladung. Mittels integriertem Infotainment-System können Sie den für sich optimalen Zeitpunkt für den Beginn des Ladevorgangs programmieren.
Zwei beleuchtete Streifen an beiden Seiten der Ladebuchse hinter dem Kühlergrill geben Auskunft über den Ladezustand der Batterie. Leuchtet das weiße Licht, haben Sie das Fahrzeug zwar mit einer Steckdose verbunden, der Ladevorgang hat aber noch nicht begonnen. Während blaues Licht für eine programmierte, allerdings noch nicht gestartete zeitgesteuerte Aufladung steht, signalisiert das blinkende Grün den laufenden Ladevorgang. Wechselt das Blinken in ein grünes Dauerlicht, ist der Akku vollständig aufgeladen.
Doch auch aus der Ferne können Sie sich einen Überblick über den Ladestatus verschaffen. Hierzu holen Sie sich einfach die InControl-App auf Ihr Smartphone. Sollte ein Fehler beim Laden auftreten oder das Ladekabel entfernt worden sein, erfahren Sie dies über die App ebenfalls.
Im Range Rover Modelljahr 2019 neu verbaute Assistenzsysteme
Neben der Adaptiven Geschwindigkeitsregelung mit Stop & Go-Funktion fährt das neue Modelljahr auch mit dem Lenkassistent vor. Bis zu Geschwindigkeiten von 200 km/h unterstützt Sie die optimierte Version den Range Rover mittig in der Spur zu halten. Kann sich das System nicht an den vorhandenen Fahrbahnmarkierungen orientieren, richtet es sich bei einem Tempo bis zu 30 Stundenkilometer am Fahrweg Ihres Vorderwagens. Kommt es zu einer Bremsung oder einen Spurwechsel schaltet sich der Lenkassistent automatisch ab.
Stand: Februar 2019; Test: auto-reise-creative; Fotos: Land Rover; Titelbild: a-r-c