Kia Sorento Plug-in-Hybrid

Kia treibt die Elektrifizierung ihrer Modelle kontinuierlich voran. Im vergangenen Jahr wurde bereits jeder fünfte verkaufte Kia hierzulande als Elektro- oder Plug-in-Hybrid ausgeliefert. Somit lag der Absatz des Herstellers über der Marktentwicklung. Mit dem neuen Sorento Plug-in-Hybrid setzt Kia das nächste Modell unter Strom.

Die vierte Generation Kia Sorento begeistert und im ausführlichen ersten Fahrbericht gibt es viel über den neuen Kia Sorento zu erfahren. In diesem Autotest widmen wir uns ausschließlich dem neuen Plug-in-Hybrid.

Optisch unterscheidet sich der PHEV gegenüber den Modellen mit Diesel und 1.6 T-GDI Hybrid lediglich an den spezifischen 19-Zoll-Leichtmetallrädern und der zusätzlichen Klappe. Zu finden auf der Beifahrerseite, befindet sich dahinter der Anschluss für das Ladekabel. Der Plug-in-Hybrid darf zudem das E-Kennzeichen tragen. Ansonsten setzt der Kia Sorento Plug-in-Hybrid erfreulicherweise auf keine weiteren optischen Unterschiede.

In Sachen Platzangebot sucht der Kia Sorento seinesgleichen. Das gilt auch für den Plug-in-Hybrid, der kaum Beeinträchtigungen hinnehmen muss. Die Batterien wurde unterhalb der Vordersitze in den Fahrzeugboden integriert. Diese platzsparende Lösung nimmt in der fünfsitzigen Ausführung gerade einmal 23 Liter Stauvolumen für sich ein.

In Anbetracht der 898 Liter, die der Kia Sorento 1.6 T-GDI Plug-in-Hybrid zu fassen weiß, ist dieser Wert gar lächerlich. Gigantisch dagegen, ist das Fassungsvermögen von maximal 2.077 Liter bei umgeklappten Rücksitzen. In der 7-Sitzer-Ausführung sind es 1.988 Liter.

Wer dennoch mehr Platz benötigt, kann das Dach oder einen Anhänger beladen. Finden sich unter den optional erhältlichen Features eine Dachreling und eine Anhängerkupplung. Zwar muss der Plug-in-Hybrid gegenüber dem Diesel eine Tonne einbüßen, mit 1.500 Kilogramm zulässiger Anhängelast (gebremst) eignet sich der Sorento PHEV dennoch als Zugmaschine.

Der Kia Sorento mit Stecker startet in der Ausstattung Vision zu Preisen ab 53.940 Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertssteuer. Das Basismodell Edition 7 steht dem 2.2 CRDi und 1.6 T-GDI Hybrid jeweils in der frontangetriebenen Variante zur Wahl.

Der Kia Sorento 1.6 T-GDI Plug-in-Hybrid ist ausschließlich an den Allradantrieb und das Automatikgetriebe mit sechs Schaltstufen gekoppelt. Das hervorragende 8-Gang-DCT bleibt dem Diesel vorbehalten.

Die Plug-in-Hybrid Vision ist alternativ in den Linien Spirit und Platinum erhältlich und mit Listenpreisen von 57.940 und 61.940 Euro aufgeführt.

Beim Kauf des Kia Sorento Plug-in-Hybrid erhalten Sie die sogenannte Innovationsprämie. Diese beläuft sich beim Sorento auf insgesamt 5.981,25 Euro und setzt sich aus dem staatlichen Anteil von 3.750 Euro und dem Herstelleranteil von 1.875 Euro zusammen.

Neben dieser Förderung, profitieren Kunden, die den Plug-in-Hybrid als Dienstfahrzeug nutzen, von der 0,5-Prozent-Besteuerung.

Die zahlreichen Komfortmerkmale und Technologien, darunter das digitale Kombiinstrument, die Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, ein beheizbares Lederlenkrad, die Online-Dienste UVO Connect und Smart-Key sind in allen Plug-in-Hybrid Varianten Serie.

Diverse Assistenzsysteme, ein Head-up-Display, Sitze vorn mit Sitzkühlung und einigem mehr krönen das Topmodell. Da bleiben optional lediglich das Panoramaglasdach und die dritte Sitzreihe, dann ist das Flaggschiff komplett ausgestattet.

Mit der serienmäßigen 7-Jahre-Herstellergarantie weiß Kia im Automobilmarkt eindrucksvoll hervorzustechen. Im Falle des getesteten Sorento Plug-in-Hybrid erstreckt sich die Garantie auch auf die Antriebsbatterie. Gilt das Angebot in den ersten drei Jahren ohne Kilometerbegrenzung, legt Kia zwölf Jahre gegen Durchrostung ohne Kilometerbegrenzung sowie fünf Jahre Lackgarantie (ebenfalls max. 150.000 Kilometer) oben drauf.

Damit längst nicht genug, eine zweijährige Mobilitätsgarantie und das 7-Jahre-Kia-Navigationskarten-Update sind ebenfalls inklusive. Sollte ein Wiederverkauf angestrebt werden, übertragen sich diese Garantien an den neuen Fahrzeughalter.

Bei der Entwicklung der vierten Generation wurden von Beginn an elektrische Antriebe miteinbezogen. Entsprechend basiert das Fahrzeug auf der neuen Plattform N3, geeignet für verschiedene Antriebslösungen.

Neben dem elektrifizierten 1,6-Liter-Turbobenziner mit Hybridsystem sticht der Plug-in-Hybrid nochmals hervor und ermöglicht eine reine elektrische Reichweite von 57 Kilometer nach WLTP. Der neue Plug-in-Hybrid stellt mit einer Systemleistung von 195 kW (265 PS) die Topmotorisierung der Baureihe dar.

Während der Diesel und der Hybrid jeweils mit Front- und Allradantrieb erhältlich sind, wird die Sorento-Variante mit Stecker ausschließlich mit einem mechanischen Vierradantrieb ausgeliefert. Der bei Bedarf die Kraft voll an die Hinterachse leitet.

Der Sorento 1.6 T-GDI Plug-in-Hybrid bringt es auf ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmeter. Das Flaggschiff von Kia bringt 2,1 Tonnen auf die Waage und benötigt als PHEV agile 8,7 Sekunden, um aus dem Stand heraus die Tempo 100 Marke zu passieren.

Das SUV wird im reinen Batteriebetrieb bis zu 140 Stundenkilometer schnell. Maximal erreicht der Kia Sorento Plug-in-Hybrid eine Spitzengeschwindigkeit von 193 km/h.

Und trotz der gebotenen Performance und der Leichtigkeit die der Sorento bei seinen Abmessungen und der Gewichtsklasse an den Tag legt, so genießen wir es, im Sorento zu Cruisen. Wer öfter Langstrecken zurücklegen muss, dem sei der Diesel empfohlen. Die Stärke des Plug-in-Hybrid liegen in der Kurzstrecke, vorwiegend Fahrten in der Stadt.

Bei Fahrantritt zieht der Kia Sorento PHEV im Auto-Modus geräuscharm los. Bereits bei leichtem Tritt auf das Gaspedal gesellt sich der Benziner hinzu. In der Auto-Einstellung entscheidet der Sorento selbst, welcher Antrieb geeignet ist. Aktiviert man den Hybrid-Modus agiert vorwiegend der Verbrenner, während man im gewählten EV-Modus den Elektromotor bevorzugt. Der Benziner schaltet sich bei Leistungsabruf und überschreiten von 140 km/h im EV-Modus hinzu. Im aktivierten Sportmodus sind rein elektrische Fahrten nicht möglich.

Welcher Antrieb jeweils agiert, wird über die digitale Instrumenteneinheit angezeigt. Dort finden sich auch die Informationen zum Ladezustand der Batterie.

Der Sorento PHEV ist als erster Kia Plug-in-Hybrid mit einer unabhängigen Wasserkühlung ausgerüstet. Diese gewährleistet ein effizientes Wärmemanagement für den Akku. Ausgestattet mit einem im zweistufigen Laminierungsverfahren hergestellten Rotor des Elektromotors, setzt der Hersteller auf eine weitere Neuheit und eine geräusch- und vibrationsarme Funktionsweise.

Verfügt der Hybrid über eine 1,49-kWh-Lithium-Ionen-Polymer-Batterie, finden wir im Plug-in-Hybrid einen LiPo-Akku mit einer Kapazität von 13,8 kWh. Der Elektromotor leistet 66,9 kW gegenüber den 44,2 kW im herkömmlichen Hybrid.

Der koreanische Hersteller gibt für das Fahrzeug CO2-Emissionen von 36 Gramm pro Kilometer an, dies entspricht der Effizienzklasse „A+“. Der Sorento Plug-in-Hybrid begnügt sich laut den technischen Daten von Kia mit eine kombinierten Kraftstoffverbrauch von 1,6 Liter auf hundert Kilometer. Der Stromverbrauch liegt kombiniert bei 16,1 kWh/100 km.

Somit ergibt sich eine kombinierte elektrische Reichweite von 57 Kilometern nach WLTP. Nach NEFZ sind dies 68 Kilometer. Bei reinen Stadtfahrten sollten Sie bis zu 70 Kilometer elektrisch zurücklegen können.

Um eine fundierte Aussage bezüglich den Verbrauchswerten äußern zu können, war unsere erste Ausfahrt mit dem Kia Sorento Plug-in-Hybrid leider zu kurz. Rein elektrische Fahrten waren zudem nur kurze Zeit möglich, immer wieder sprang der Verbrenner hinzu.

Strecken rein elektrisch über einen längeren Zeitraum am Stück zurückzulegen sind kaum möglich. Selbst im aktivierten EV-Modus nicht. Schade, gegenüber manch Mitbewerber hat der Kia hier das Nachsehen. Auch den Grad der Rekuperation kann ich nicht bestimmen. Eine sogenannte E-Save-Funktion, die ermöglicht Akkuleistung für einen späteren Zeitpunkt einzusparen, findet man im Kia Sorento 1.6 T-GDI Plug-in-Hybrid ebenfalls nicht.

Unter diesen Aspekten haben wir im Kurztest Verbrauchswerte von 4 ½ Liter erzielt. Die angegebene elektrische Reichweite scheint durchaus realistisch.

Im alltäglichen Fahrbetrieb einzuplanen, sind in jedem Fall die langen Ladezeiten. Fahrer von Plug-in-Hybriden sollten jede Lademöglichkeit nutzen und das Fahrzeug selbst bei kurzen Stopps, wie zum Beispiel beim Einkaufen, an das Ladekabel hängen. Dieses findet in einem Ablagefach unter dem Kofferraumboden seinen Platz.

Wer pendeln muss, sollte die Batterie in jedem Fall am Arbeitsplatz laden können. An der herkömmlichen Steckdose benötigt der 13,8-kWh-Akku sechs Stunden bis er von null auf 100 Prozent aufgeladen ist. Bei maximal 3,3 kW an einer Typ-2-Wallbox mit 240 Volt sind es dreieinhalb Stunden.

Mit der kostenlosen UVO-App lässt sich der Ladestatus aus der Ferne überwachen. Um bestimmte Tarife nutzen zu können, zum Beispiel günstige Nachttarife, kann der Ladevorgang über den Touchscreen zeitlich gesteuert werden.

Stand: April 2021; Test: Lexi Lind; Fotos: Lexi Lind / Kia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert