Im hart umkämpften B-Segment stärkt Kia dem Rio mit einem umfassenden Upgrade den Rücken. Die vierte Generation des Kleinwagens präsentiert sich zum Modelljahr 2021 mit überarbeitetem Design, neuen Sicherheits- und Infotainment-Technologien sowie einer grundlegend modernisierten Antriebspalette inklusive einer Kia-Premiere: In der Topmotorisierung 1.0 T-GDI 120 (88 kW/120 PS) setzt der Hersteller erstmals ein Benzin-Mildhybridsystem ein. Gekoppelt ist die 48-Volt-Technologie dabei mit dem neuen „intelligenten Schaltgetriebe“ (intelligent Manual Transmission, iMT), das im vergangenen Monat in den Diesel-Mildhybriden der Ceed-Familie sein Debüt gab. Optional ist die elektrifizierte Antriebsvariante auch mit einem Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe (DCT) erhältlich. Der überarbeitete Rio wird im dritten Quartal 2020 in Europa eingeführt und verfügt wie alle Modelle der Marke über die 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie.
Der Verbrennungsmotor des neuen Antriebsstrangs wurde ebenfalls optimiert. Der 1,0-Liter-Turbobenziner, der neben der 88-kW-Version (120 PS) wie schon bisher auch in einer zweiten Variante mit 74 kW (100 PS) angeboten wird, besitzt nun eine CVVD-Ventilsteuerung (Continuously Variable Valve Duration). Diese Technologie ermöglicht es, je nach Motorlast nahtlos zwischen verschiedenen Verbrennungszyklen zu wechseln, um in allen Fahrsituationen eine maximale Effizienz zu gewährleisten. Während sich die Leistung der beiden 1,0-Liter-Motoren nicht verändert hat, gibt es bei der Topmotorisierung ein deutliches Plus in der Kraftentfaltung: Die DCT-Version des 1.0 T-GDI 120 mobilisiert jetzt ein maximales Drehmoment von 200 Nm, 16 Prozent mehr als bisher.
Der elektrifizierte Antriebsstrang, der in Deutschland ausschließlich für die stärkere Version des Turbobenziners erhältlich ist, reduziert die kombinierte CO2-Emission der Topmotorisierung um rund neun Prozent. Der Mildhybrid ist serienmäßig mit der Fahrmodus-Wahl „Drive Mode Select“ ausgestattet (Einstellungen: Eco, Normal, Sport).
Ebenfalls überarbeitet hat Kia die dritte Motorisierung des Rio, den 1,2-Liter-Saugbenziner mit 62 kW (84 PS). Der Einstiegsmotor wurde unter anderem mit einem Dual-Port-Einspritzsystem ausgestattet. Zudem haben Automatikfahrer jetzt mehr Auswahl: Das Sieben-Stufen-DCT, das bisher der Topmotorisierung vorbehalten war, wird künftig auch für den 1.0 T-GDI 100 angeboten, dessen serienmäßiges Schaltgetriebe nun sechs Gänge hat (bisher fünf).
Eine weitere Neuerung wirkt sich vor allem im Stadtverkehr positiv auf den Spritverbrauch aus: Das serienmäßige Start-Stopp-System ISG (Idle Stop & Go) kann jetzt bequemer aktiviert werden. Ist der Rio zum Stehen gekommen, schaltet die neue ISG-Version den Motor schon ab, wenn Brems- und Kupplungspedal gleichzeitig gedrückt sind. Sobald sie gelöst werden, startet der Motor wieder im zuvor eingelegten Gang. Bisher ließ sich das System nur per Kupplung und im Leerlauf aktivieren.
Einen großen Sprung nach vorn macht der Kia-Kleinwagen auch im Infotainment. Das überarbeitete Modell bietet einen größeren Touchscreen (20,2 cm bzw. 8 Zoll, bisher 17,8 cm bzw. 7 Zoll, ausstattungsabhängig), der je nach Ausführung entweder mit einem Audio- oder einem Navigationssystem kombiniert ist. Das neue Infotainmentsystem ermöglicht Bluetooth-Mehrfachverbindungen. Dadurch können zwei mobile Geräte gleichzeitig mit dem System kombiniert werden, eines zum Telefonieren per Freisprecheinrichtung oder für multimediale Zwecke, das andere ausschließlich zur Multimedia-Nutzung. Der Bildschirm lässt sich zudem per Split-Screen-Funktion unterteilen, um verschiedene Funktionen gleichzeitig zu nutzen, wobei die Teilbereiche mit Widgets individuell konfiguriert werden können. Serienmäßig bietet das Infotainmentsystem die Schnittstellen Android Auto™ und Apple CarPlay™ und lässt sich darüber künftig auch kabellos mit einem kompatiblen Smartphone verbinden.
Die Modelle mit Navigationssystem (standardmäßig inkl. 7-Jahre-Kia-Navigationskarten-Update) verfügen über die neuen Online-Dienste UVO Connect mit dem Service Kia Live und der Kia UVO-App. Kia Live bietet dem Fahrer unter anderem Verkehrsinformationen in Echtzeit, Wettervorhersagen, die Suche nach „Points of Interest“, aktuelle Kraftstoffpreise sowie die Anzeige nahegelegener Parkmöglichkeiten inklusive Angaben zu Preisen und verfügbaren Plätzen. Der Service beinhaltet zudem eine durch Server-Technologien unterstützte Online-Spracherkennung, die den Nutzern ermöglicht, per Sprachbefehl nach Informationen zu suchen oder Textmitteilungen zu verschicken. Mit der UVO-App, die auf kompatiblen Android- und Apple-Smartphones kostenfrei installiert werden kann (Datentarif erforderlich), lassen sich zum Beispiel geplante Routen an das Navigationssystem des Rio schicken, der Standort des Fahrzeugs ermitteln sowie Fahrzeugberichte und Diagnosemitteilungen abrufen.
Das Design der preisgekrönten vierten Rio-Generation (iF Award, Red Dot Award) wurde mit der Überarbeitung weiter geschärft. Der Kühlergrill in der Kia-typischen Form der „Tigernase“ ist schmaler und fokussierter als bisher, der Frontstoßfänger ist tiefer und breiter und beinhaltet je nach Ausführung markanter gestaltete Nebelscheinwerfer. Eine weitere Neuerung sind die LED-Scheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht (ausstattungsabhängig). Insgesamt lassen die Änderungen die Front geschmeidiger wirken, geben dem Kleinwagen aber zugleich einen entschlosseneren „Gesichtsausdruck“. Je nach Land stehen für den überarbeiteten Rio jetzt bis zu neun Lackierungen zu Wahl, darunter zwei neue Grau- und Blautöne (Perennialgrau Metallic, Bathysblau Metallic). Mit neuem, achtspeichigen Design präsentieren sich darüber hinaus die 16-Zoll-Leichtmetallfelgen (ausstattungsabhängig).
Die wichtigsten Veränderungen im Interieur sind der größere Touchscreen und eine neue Instrumenteneinheit mit hochauflösendem 10,7-cm-Display (4,2 Zoll, bisher 8,9 cm bzw. 3.5 Zoll; ausstattungsabhängig). Die sportliche Ausführung GT Line verfügt über schwarze Sitzbezüge mit weißen Kontrastnähten sowie ein Karboneffekt-Armaturenbrett. Und neben dem Fahrersitz ist nun auch der Beifahrersitz höhenverstellbar (ausstattungsabhängig).
Der Rio verfügte schon bisher über ein breites Angebot an Fahrerassistenzsystemen inklusive Frontkollisionswarner, aktivem Spurhalteassistenten, Spurwechselassistent, Querverkehrwarner, Müdigkeitswarner und Fernlichtassistent (jeweils ausstattungsabhängig). Zum Modelljahr 2021 kommen je nach Ausführung eine Reihe weiterer Hightech-Helfer hinzu: bei den Automatikversionen Stauassistent (Lane Follow Assist, LFA), adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-Go-Funktion, Totwinkelwarner mit aktivem Lenkeingriff (Blind-Spot Collision-Avoidance Assist, BCA) und ein Querverkehrwarner hinten inklusive Notbremsfunktion (Rear Cross-Traffic Collision-Avoidance Assist, RCCA) sowie unabhängig von der Getriebeart eine Verkehrszeichenerkennung für Geschwindigkeitsbegrenzungen (Intelligent Speed Limit Warning, ISLW) und ein Ablenkungswarner bei stehendem Verkehr (Leading Vehicle Departure Alert).
Der Stauassistent übernimmt in Zusammenarbeit mit der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage das Beschleunigen, Bremsen und Lenken entsprechend der Verkehrssituation und den Straßenverhältnissen, während der Fahrer das Fahrumfeld überwacht. Das System arbeitet bei Geschwindigkeiten von null bis 180 Stundenkilometer, orientiert sich durch Radarsensoren am vorausfahrenden Verkehr und hält den Rio mit Kameraunterstützung mittig in seiner Fahrspur.
Der neuartige Ablenkungswarner bei stehendem Verkehr ist vor allem in stockendem Verkehr und an Ampeln hilfreich und stressreduzierend. Wenn der Fahrer nicht darauf reagiert, dass sich das vordere Fahrzeug in Bewegung setzt, macht ihn das System durch einen Warnhinweis darauf aufmerksam.
Der Rio verfügt serienmäßig über ein erweitertes Stabilitätsprogramm inklusive Gegenlenkunterstützung (Vehicle Stability Management, VSM), Kurvenbremskontrolle (Cornering Brake Control, CBC) und Bremsstabilisierung im Geradeauslauf (Straight-Line Stability, SLS) sowie sechs Airbags und ISOFIX-Halterungen an den äußeren Rücksitzen.
Stand: Mai 2020, Fotos: Kia