Neuer Dacia Duster

Der Dacia Duster geht rundum verbessert in die zweite Runde. Kaufargument Nummer eins bleibt dabei das Preis-Leistungs-Verhältnis, gibt es im zweifelsohne stark umkämpften SUV-Segment der Kompakten in dieser Preisklasse keine Alternative. Erstmals gibt es den Rumänen mit einer Klimaautomatik, dem schlüssellosen Zugangs- und Startsystem oder sogar einer Multiview-Kamera aufwarten. Mit neuen Dieselmotoren im Angebot erfüllt Dacia bereits die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Was es noch über den neuen Dacia Duster zu berichten gibt, erfahren Sie in unserem Testbericht.


Karosserie/Design

Unverkennbar ein Duster und doch umfassend verändert. Hat das rumänische SUV nochmals deutlich an Wertigkeit gewonnen und steht richtig schick da.

So macht sich gerade der weit nach oben gezogene neue Unterfahrschutz rundum sehr gut und sticht in der Topausstattung Prestige in seiner silberfarbenen Ausführung noch mehr hervor. Ein neu gestalteter Kühlergrill, die modifizierte Motorhaube und die in drei Segmente geteilten LED-Tagfahrlichter und die komplett neu gestalteten Rückleuchten zählen zu den weiteren entscheidenden Neuerungen.

Mit bloßem Auge wohl nicht zu sehen, doch im Vergleich zum Vorgängermodell ist die Windschutzscheibe zehn Zentimeter nach vorn gerückt und flacher geneigt, die gesamten Fensterflächen sind zudem niedriger und sorgen für eine zusätzliche Dynamik.

Verbreiterte Kotflügel, robuste Stoßfänger und prägnant ausgestellte Radhäuser sichern dem Dacia Duster eine tolle und robuste Geländewagenoptik.

Optisch macht der Dacia Duster deutlich mehr her, als es der Preis zunächst erahnen lässt. Denn erst beim Einstieg fällt wirklich auf, wo gespart wurde. So greife ich nach billigen Klapptürgriffen und erlange Zutritt ins Innere, Frauen mit manikürten Nägeln könnten sich hier bereits schnell ärgern.

Innenraum/Kofferraum

Im Innenraum angelangt, geht es mit der Verarbeitung von Hartplastik munter weiter.

Zwar optisch noch vertretbar und sogar mit kleinen Chromakzenten versehen, mag bei uns zumindest keine Wohlfühlatmosphäre aufkommen. Wenn wir auch zugeben müssen, im Zuge des Modellwechsels präsentiert sich das Cockpit deutlich gelungener.

Unser Highlight unter den Neuheiten, ist das neue Lenkrad im schicken 4-Speichen-Design – endlich mit mittig platzierter Hupe, kann das Volant ab der Variante Comfort auch in der Höhe und in der Tiefe verstellt werden und ist im Prestige serienmäßig oder im Comfort auf Wunsch in Lederoptik gehüllt.

Zwar ebenfalls nur für die beiden Varianten Comfort und Prestige und dann auch nur gegen Aufpreis verfügbar, ist aber zumindest erstmals eine Klimaautomatik erhältlich. In der höchsten Ausstattung Prestige haben Sie zudem die Möglichkeit das Zugangs- und Startsystem Keycard-Handsfree zu ordern.

Bei Dacia als absolutes Novum verkauft, die Multiview-Kamera. Wer mit seinem Dacia Duster den Weg ins Gelände sucht, wird die vier Weitwinkelkameras ebenso schätzen lernen, wie aber auch in engen unübersichtlichen Parkhäusern. Doch auch dieses Feature erhalten Sie nur gegen Aufpreis und ausschließlich in Verbindung mit der Version Prestige.

Unabhängig von der Ausstattung, variiert das Kofferraumvolumen allerdings zwischen den Antriebsvarianten. Während die frontangetriebenen Modelle 445 bis 1.478 Liter Gepäck aufnehmen, sind es bei den Allradvarianten 411 bis 1.501 Liter, mit optionalem Ersatzrad/Notrad 376 bis 1.431 Liter.

Komfort/Fahrwerk/Bremsen

Was die Allradmodelle an Kofferraum einbüßen müssen, legen sie an Bodenfreiheit zu und kommen auf 21 Zentimeter. Dieser Wert sowie der Böschungswinkel von 30 Grad vorn und 34 Grad hinten erlauben zudem den Ritt abseits der asphaltierten Straße. Mit variablem Allradantrieb ausgestattet, können mit dem Dacia aber auch 1.500 Kilogramm an den Haken genommen werden. Im Gegensatz zu den Modellen mit Frontantrieb, sind die 4WD-Versionen mit einer Mehrlenker-Hinterachse ausgestattet.

Zu den weiteren Neuheiten zählen die elektrische geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, die Berganfahrhilfe und die in den Allradvarianten ebenfalls serienmäßig verbaute Bergabfahrhilfe.

Im Gelände wird sich auch der neue 4WD-Monitor als nützlich erweisen, im Topmodell bereits Serie, für die Comfort-Lines im Technik-Paket optional erhältlich. Mit diesem Extra an Bord, werden Sie über die Seitenneigung des Fahrzeugs und den Gefällewinkel informiert, während der Kompass den rechten Weg weist.

Motor/Getriebe

Kleine Preise erlauben natürlich keine großen Motoren und so haben Sie auf Seiten der Benziner zunächst die Wahl zwischen dem SCe 115 mit 1,6 Liter Hubraum und 84 kW/114 PS, der zu einem späteren Zeitpunkt auch in einer auf den Betrieb mit Flüssiggas optimierten Variante erhältlich sein wird, sowie dem 1,2-Liter-Turboaggregat TCe 125 mit 92 kW/125 PS – wahlweise mit Front- und Allradantrieb zu haben.

Die Angst drohende Fahrverbote betreffend wächst, dieser möchte Dacia mit neuen Dieselmotorisierung entgegenwirken und ersetzen die bisherigen Selbstzünder, die nun bereits die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllen.

Zu den Merkmalen der neuen Blue-dCi-Motoren zählen ein auf 2.000 bar gesteigerter Einspritzdruck und ein neuer Wärmetauscher zur effizienteren Kühlung der Ladeluft. Um fünf PS erstarkt, leistet der kleine Diesel Blue dCi 95 zudem 30 Newtonmeter mehr Drehmoment.

Zudem verspricht Dacia eine bessere Getriebeabstimmung. Hoffentlich halten sie ihr Wort, denn eine Verbesserung diesbezüglich wäre dringend notwendig.

Sicherheit

Muss der Käufer aufs Geld schauen, scheint die Sicherheit nicht die größte Rolle zu spielen. Kommt ein neuer Dacia Duster serienmäßig lediglich mit 3-Punkt-Sicherheitsgurte inklusive Gurtkraftbegrenzern und Gurtstraffern vorn, einem Lichtsensor, LED-Tagfahrlicht und sechs Airbags aus. Darunter aber erstmals auch vorhangähnliche Windowbags. Ebenfalls eine Premiere bei Dacia, die ISOFIX-Befestigungspunkte für Kindersitze auf den äußeren Rücksitzen.

Fahr-Assistenzsysteme wie eine Verkehrszeichenerkennung, den Notbremsassistent oder Spurverlassenswarner suchen Sie bei Dacia auch beim neuen Modell vergeblich, fairerweise darf man aber auch hier nicht den Preis aus den Augen verlieren. Zumindest hat die rumänische Renault-Tochter ab sofort den Toter-Winkel-Warner in petto, aber auch hier gilt, die Option ist nur im Technik-Paket Plus für das höchste Ausstattungsniveau erhältlich.

Ausstattung/Kosten

Los gehen würde der neue Dacia Duster bei 11.490,- Euro, elektrische Fensterheber vorne, ein Geschwindigkeitsbegrenzer und die Zentralverriegelung mit Funk-Fernbedienung wären dann im Preis inbegriffen, mehr aber auch nicht. Beim Essential wären unter anderem das Dacia Plug & Radio, die Dachreling und die Nebelscheinwerfer noch mit drin.

Für mich jedoch absolutes Ausschlusskriterium, diese beiden Einstiegsmodelle sind sowohl mit diversen Ausstattungsoptionen wie aber auch den meisten Motoren nicht kombinierbar.

So ist das Basismodell Dacia Duster Access ausschließlich als SCe 115 2WD zu haben, die nächst höhere Ausstattungslinie Essential startet dann bei 12.500 Euro und wäre zumindest noch mit dem kleinsten Diesel für 13.700 Euro verfügbar. Das war es dann aber auch schon.

Da der Duster preislich aber selbst mit dem vollausgestatteten Topmodell unter 20.000 Euro und somit den Einstiegspreisen anderer SUV rangiert…

Ab 15.900 Euro ist der frontgetriebene Blue dCi 115 in der Version Comfort zu haben, somit steigen die Preise bei den neuen Dieselmotoren im Vergleich zu den Vorgängeraggregaten um 200 Euro. Die Selbstzünder mit Frontantrieb sind ab sofort bestellbar, der Allrad-Diesel folgt allerdings etwas später.

Wer auf einen Allradantrieb nicht verzichten möchte, muss sowohl bei den Benziner wie auch dem Diesel weitere 1.900 Euro einberechnen.

Stand: Juli 2018; Test: auto-reise-creative; Fotos: Dacia; Einstiegsbilder: a-r-c

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