Abarth-Jubiläum

Carlo Abarth gründete seine Firma im Jahr 1949, stets mit der Philosophie im Kopf und vor allen Dingen im Herzen „Das Normale in etwas Außergewöhnliches zu verwandeln“. Jahrzehnte fungierte Abarth allerdings nur noch als Motorsportabteilung, doch 2008 fand die Marke für sportliche Serienfahrzeuge endlich wieder den Weg zurück auf die Straße. Zehn stolze Jahre ist das nun schon her, ein schöner Anlass sich dem aktuellen Portfolio zu widmen. Happy Birthday, Abarth.

Der Abarth 500 war es vor zehn Jahren, heute zum großen Jubiläum kamen wir in den Genuss des Abarth 595 und dem Abarth 695. Und das gleich in vielen verschiedenen Versionen, denn ob geschlossen oder als Cabrio, ob als 595, 595 Pista, 595 Turismo oder 595 Competizione, den Sonderserien Abarth 695 Rivale und Abarth 695 XSR Yamaha … Und wer erst einmal im Abarth 695 biposto Platz genommen hat, der wird nicht nur seinen Augen nicht trauen.

Erobert haben uns alle, doch das Herz verschenkt haben wir letztlich an den Abarth 124 Spider. Denn glücklicherweise hat sich Abarth im Jahr 2016 auch dem wunderschönen Roadster angenommen.

Wer sich fragt, warum überhaupt dieses Wappen mit dem schwarzen Skorpion auf rotgelbem Grund, es wurde als Anlehnung an das Sternzeichen von Carlo Abarth gestaltet und zeichnet seit Anbeginn die Sportwagen aus.

Mit der 595 Baureihe steigen Sie ein in die Welt von Abarth. . .

Die vier Modellversionen Abarth 595, Abarth 595 Pista, Abarth 595 Turismo und Abarth 595 Competizione decken ein Leistungsspektrum von 145 bis 180 PS bzw. 107 bis 132 kW ab. Doch unabhängig von Ihrer Wahl steht jeder Millimeter des kleinen 595 Abarth für pure Performance, Power und Einzigartigkeit. So klein die Modelle auch sind, die Suchtgefahr ist riesig.

Das gilt sowohl für das Einstiegsmodell, den Abarth 595, aber vor allen Dingen natürlich für die anderen Versionen Pista, Turismo und gerade Competizione.

Ein pures Spaßgefährt legen Sie sich in jedem Fall mit dem Abarth 595 Competizione zu, der Ihr Konto aktuell um 25.190 Euro erleichtert. Wem es mehr um Optik und Performance, statt um Leistung geht, der erhält den 595 Turismo ab 22.490 Euro und das Einstiegsmodell sogar ab 18.490 Euro. Der Preisaufschlag für die Cabriovariante liegt jeweils bei 2.600 Euro. Der Pista rangiert mit mindestens 21.190 Euro zwischen Basis und Turismo.

Ausgenommen vom Pista, durften wir auch schon zuvor in allen 595 Platz nehmen, so widmen wir uns an dieser Stelle dem Abarth 595 Pista. Wer mehr über die anderen Modellvarianten erfahren möchte, gelangt mit einem Klick zum Fahrbericht der restlichen Baureihe.

Warum der Beiname Pista? Nun, auf italienisch steht das Wort auch für „Rennstrecke“. Und so zählen zu den vom Rennsport abgeleiteten Technik-Highlights des Abarth 595 Pista die High-Performance-Abgasanlage „Record Monza“ mit Dual-Mode-Technologie, die mattschwarz lackierten 17-Zoll-Leichtmetallräder im 5-Loch-Design sowie das Sportfahrwerk mit kürzeren Federn von Eibach und aktiven Stoßdämpfern von Koni mit FSD-Technologie (Frequency Selective Damping) an der Hinterachse.

Unter der Haube des Abarth 595 Pista arbeitet die 160 PS starke Version des Turbobenziner 1.4 T-Jet, der mit 118 kW und einem maximalen Drehmoment von 230 Newtonmeter bis zu 216 Stundenkilometer schnell wird und die 100 km/h-Marke aus dem Stand heraus in 7,3 Sekunden erreicht.

Und wie auch schon bei den anderen 595 Modellen erfreuen wir uns auch hier an diesem kernig-rotzelnden, leicht heiseren Motorensound, der der High-Performance-Abgasanlage Record Monza entströmt.

Geschaltet wird übrigens wie in allen anderen Modellen standardmäßig mittels einer Fünfgang-Handschaltung, alternativ stellt Abarth aber auch ein sequenzielles Getriebe mit Schaltwippen am Lenkrad zur Wahl, das die ohnehin kurzen Schaltwege nochmals verkürzt.

Woran Sie den Pista äußerlich erkennen? Front- und Heckspoiler, Spiegelkappen und Bremssättel sind stets in Kontrastfarben zur Karosserie lackiert, wahlweise gelb, schwarz oder rot. Dazu kommen Akzente in Aluminium-Optik, serienmäßige Nebelscheinwerfer sowie eine Plakette mit dem Schriftzug „Pista“ am Heck. Wer einen Blick ins Innere wirft, kann den Pista an der grundsätzlich in Mattgrau lackierten Armaturentafel erkennen.

Baureihe Abarth 695 bis hin zum genialen biposto

Abarth 695 Rivale

Wenn die Marke mit dem Skorpion und die italienische Motoryachtwerft Riva ein gemeinsames Projekt in Angriff nehmen, kann es nur gut werden.

Entstanden ist der Abarth 695 Rivale, dessen Design inspiriert von der Riva „56 Rivale“ – einer der manövrierfähigsten und effizientesten Yachten der Werft aus Sarnico, wie es heißt – ist das Fahrzeug obenrum in Sera Blau lackiert, der untere Karosserieteil ist wiederum in dem für Riva typischen Shark Grau gehalten. Den Bicolore-Effekt hebt eine auf Hüfthöhe rundum laufende doppelte Linie in Aquamarine Blau zusätzlich hervor.

Weitere Anleihen moderner Riva Motoryachten fallen an den in satiniertem Chrom ausgeführten Türgriffe und der Satinchrom-Heckleiste auf, welche das Muster neuer Riva Yachten aufgreift. Die seitlichen Kotflügel und die Heckklappe tragen außerdem den Schriftzug „695 Rivale“.

Der Abarth 695 Rivale kommt auf 180 PS, entspricht 132 kW und schafft es mit einem maximalen Drehmoment von 250 Newtonmeter und einem Leergewicht von geringen 1.045 Kilogramm in 6,7 Sekunden den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100. Mit dem optionalen Automatikgetriebe „Abarth Competizione“ sind es gerade einmal 0,2 Sekunden mehr.

Die Dual-Mode-Abgasanlage mit Kohlefaser-verkleideten Endrohren sorgt selbstverständlich auch in diesem Abarth für herrlichen Sound.

Im Innenraum vermitteln die Einstiegsleisten aus Kohlefaser, mit blauem Leder bezogene Sitze – dabei handelt es sich um eine Kombination aus Leder und einer hochwertigen Ledernachbildung – die ebenfalls in blauem Leder bezogene Seitenverkleidungen sowie die mit Kohlefaser verkleidete Armaturentafel für den gewissen nautischen Look. Auf Wunsch ist die Armaturentafel auch mit Mahagoni-Holz zu haben – zu sehen auch in meiner Fotogalerie. In dieser Modellvariante ist die Armaturenbrettabdeckung mit Mahagoni verkleidet und die Instrumentenabdeckung mit blauem Leder überzogen. Das Lenkrad ist von blauem Leder umhüllt und mit einem Mahagoni-Element verziert. Schaltknauf und Einstiegsleisten sind ebenfalls in Mahagoni ausgeführt. Das Yacht-Gefühl wird hierdurch natürlich nochmals verstärkt.

Sollten Sie sich für die Yacht unter den Abarth-Modellen entscheiden, wird Ihr Abarth 695 Rivale mit einer handgefertigten Plakette versehen, aus der die laufende Produktions­nummer hervorgeht und die Sie auf Wunsch auch mit Ihrem Namen individualisieren können. Der Abarth 695 Rivale dürfte ein wirklich beliebtes Sammlerobjekt werden.

Die Sammelleidenschaft wird aktuell bei 28.000 Euro geweckt, der Cabrioaufschlag liegt hier bei glatten zweitausend Euro.

Abarth 695 XSR Yamaha

Vielleicht nicht jedem bekannt, aber Abarth und der Motorradhersteller Yamaha arbeiten schon seit einiger Zeit zusammen. Aktuelles Produkt dieser Partnerschaft ist der Abarth 695 XSR Yamaha.

Ausschließlich in der exklusiven Karosseriefarbe Pista Grau zu haben, stechen die roten Designelemente an Front- und Heckspoilerlippen und den Seitenstreifen hervor. Weitere optische Highlights stellen die Akzente in Aluminium-Optik dar. Ach ja, auch alle Bremssättel sind rot lackiert, ein weiterer schöner Kontrast, gerade zu den 17-Zoll-Leichtmetallrädern in schickem Mattschwarz.

Die Brücke zum Rennsport schlägt das Yamaha-Sondermodell in vielen Punkten, so auch bei den Außenspiegelkappen aus Kohlefaser. Außerdem können Sie Kohlefaser-Verkleidungen für die A- und B-Säulen ordern. Eine Plakette mit dem Logo XSR auf der Heckklappe weist auf die Kooperation mit Yamaha hin.

Auch im Innenraum zeigt der Abarth 695 XSR Yamaha zahlreiche Besonderheiten. So ist die Oberfläche der Armaturentafel in Mattgrau gehalten, optional ist eine Verkleidung aus Kohlefaser verfügbar. Das zentrale Instrument sitzt hier in einem mit Alcantara veredelten Gehäuse. Das edle Material findet sich auch am Lenkrad wieder, das zusätzlich auf Kohlefaser setzt.

Abarth Integral-Sportsitze nehmen Sie wohlig auf und sind zum Teil mit Leder bezogen und mit roten Ziernähten versehen. Eine Plakette auf der Mittelkonsole mit der individuellen Fertigungsnummer macht jedes Modell dieser limitierten Sonderserie zu einem Unikat.

Der Abarth 695 XSR Yamaha kommt im Gegensatz zum Rivale übrigens mit 165 PS Leistung aus und ist somit etwas langsamer, beschleunigt das Fahrzeug aber immer noch in ordentlichen 7,3 Sekunden von null auf Tempo 100 und erreicht maximal 218 km/h.

Preislich geht es beim Abarth 695 XSR Yamaha bei 24.800 Euro für die Limousine bzw. 27.490 Euro für das Cabriolet los, aber auch hier lässt sich das Fahrzeug mit einer Vielzahl von Optionen weiter individualisieren.

Abarth 695 Biposto

Der Abarth 595 ist eine kompromisslose Rennmaschine, die wir nun endlich auch        auf der Rennstrecke erfahren durfte.

Klar war der Preis bei unseres damaligen Modells mit über 66.000 Euro utopisch, aber diese Tatsache mal außer Acht gelassen… und fairerweise muss ich sagen, um diesen stolzen Preis zu erreichen, sind dann aber noch weitere Extras nötig. Geht der 695 biposto schließlich ab 39.900 Euro los.

War in meinem biposto allein das mit zehntausend Euro bezifferte Dog-Ring-Getriebe an Bord. Oder eben das Racing-Fenster mit Schiebeöffnungen, die Aluminiummotorhaube, Motorhaubenverschlüsse und Türgriffe aus Titan oder aber Applikationen aus Titan, Carbon und Aluminium, ein digitales Datenaufzeichnungssystem, Vierpunktgurte und einiges mehr. Am Ende aber eigentlich alles gar nicht nötig.

Denn der 695 biposto ist so oder so die Krönung dessen was Abarth beim Fiat 500 bis dato auf die Räder gestellt hat. Zehn PS klingt zwar nicht unbedingt nach viel mehr, doch neben den 190 Pferdestärken ist hier der konsequente Leichtbau und die enorme Gewichtsoptimierung sowie der Verzicht auf unnötigen Ballast entscheidend. Der Zweisitzer (italienisch „biposto“) kommt schließlich auf ein Trockengewicht von gerade mal 997 Kilogramm.

Entsprechend optimiert, u.a. mit einem in Carbon verpackten Hochleistungsluftfilter, katapultiert es den Abarth 695 biposto in nur 5,9 Sekunden von null auf Tempo 100. Wer jetzt weiter auf dem Gas stehen bleibt, gerät zunehmend mehr ins Staunen, zeigt der Digitaltacho doch tatsächlich eine Topspeed von 230 Stundenkilometer an und das in einem 500er.

Und dabei rotzt und knallt es nur so durch den Klappenauspuff, dass es uns einfach ein derart breites Grinsen ins Gesicht und eine Gänsehaut auf die Arme treibt.

Einziger Kritikpunkt ist und bleibt für uns – bei all den 500er Abarth-Versionen – die erhöhte Sitzposition, dennoch stört sich der Abarth überhaupt nicht an dem hohen Aufbau der Karosserie und sorgt somit immer wieder für Begeisterung, jage ich die unterschiedlichen Modelle mit einem derart hohen Tempo durch die Kurven, dass Porsche und Co. wahrlich schwindelig wird.

Abarth 124 Spider

Doch kommen wir nun zu unserem persönlichen Schmankerl, dem Abarth 124 Spider. Das es für uns nicht zwingend der Abarth sein muss, davon können Sie sich in diesem Fahrbericht mehr als überzeugen, denn pures Roadsterfeeling kommt schon im Fiat 124 Spider auf, doch Abarth weiß dieses noch mit einer gewissen Portion Rennsportflair zu paaren.

Woher wir das wissen, auch dieses Highlight durften wir bereits erfahren, doch im Rahmen des 10jährigen Jubiläum konnten wir auch den Roadster endlich auf der abgesperrten Piste fahren.

Und diese Performance hat uns einfach nur begeistert. Hatten wir doch in einigen Passagen einen giftig reagierenden Spider erwartet, aber weit gefehlt. Super kontrollierbar, war es uns ein absolutes Vergnügen sich dem Grenzbereich zu nähern. 170 PS sind zu wenig? Von wegen, dass war uns ja schon auf der Straße klar und auch auf dem Parcours fehlte es zu keiner Zeit an Kraft.

Zwar unüberhörbar der Sound eines Vierzylinders, doch diesen selbstbewussten kernig-rotzigen Radau, der der vierflutigen Record Monza Sportauspuffanlage mit Dual-Mode-System im aktivierten Sport-Modus entströmte kann sich hören lassen. Und dann dieses „Knallen“ bei erreichen des Drehzahlbegrenzers, einfach herrlich und anstachelnd.

Und das Beste zum Schluss, der Abarth 124 Spider kostet „nur“ noch 33.000 Euro. Und ist somit stolze siebentausend Euro günstiger, als es noch bei unserer ersten Ausfahrt im Jahr 2016 der Fall war. Aber klicken Sie sich doch mal rüber, erfahren Sie hier noch so einiges mehr über den 124 Spider von Abarth.

Abarth 124 Spider GT

Bei der erst jüngst eingeführten Abarth 124 GT Version handelt es sich um eine Sonderedition die Gene eines sinnlichen Coupés in sich trägt, sich aber dennoch den Genuss eines rassigen Roadsters bewahrt. Hier haben die Italiener auf eine ganz besondere Lösung gesetzt und dem Spider nicht einfach nur ein gewöhnliches Hardtop verpasst.

Das abnehmbare Dach besteht aus leichter Kohlefaser und scheint zudem mit dem Roadster förmlich eins zu werden. Wie oft verschandelt ein Hardtop das Fahrzeug, wirkt wie draufgesetzt und nicht wirklich passgenau.

Bei der ersten Hardtop-Variante von Abarth ist das definitiv nicht der Fall und so ist der 124 GT ein absoluter Hingucker geworden. Weiterer Pluspunkt, das Carbon-Dach lässt sich ohne große Umstände abnehmen. Gerade einmal vier Schrauben müssen hierzu gelöst werden, dann noch die Verdeckentriegelung am Hardtop betätigen (teilt es sich mit dem Softtop) und dem Open-Air-Genuss steht eigentlich nichts mehr im Wege. Mit dem Gewicht von lediglich 16 Kilogramm stellt der Vorgang zudem keinen Kraftakt dar.

Innen fein mit Stoff verkleidet und mit einer beheizbaren Heckscheibe ausgerüstet liegt der Komfort-Vorteil auf der Hand. Außerdem erhöht das Kohlefaser-Dach die Karosseriesteifigkeit.
Der in den Lackierungen Alpi Orientali Grau, Costa Brava Rot und Turini Weiß erhältliche 124 GT belässt es aber nicht allein beim schicken Carbon-Dach und setzt auf den ohnehin ausdrucksstarken Abarth-Look noch weitere graue Akzente drauf.

Die mattschwarze Motorhaube ist übrigens auch hier auf Anfrage erhältlich. Der von Haus aus in Grau lackierte Frontspoiler und die Außenspiegelkappen sind wenn gewünscht in Kohlefaser oder rot lackiert verfügbar.

Last but not least rollt der GT auf OZ-Leichtmetallfelgen daher, die mit ihren 17-Zoll nochmals drei Kilogramm leichter sind als die Standardfelgen.

„The Scorpionship“

Abschließend möchte ich allen Abarth-Fans noch die offizielle Community „The Scorpionship“ ans Herz legen. Dort können Sie sich mit Gleichgesinnten austauschen, erfahren praktisch alles zuerst und werden unter anderem zu Events eingeladen und bekommen spezielle Vergünstigungen.

Stand: Juni 2018; Test: auto-reise-creative; Fotos: a-r-c/Abarth

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