Hyundai Kona Elektro

Neben dem Hyundai Ioniq, der sowohl als Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und Elektro-Modell erhältlich ist und dem einzigartigen Brennstoffzellen-SUV Nexo baut der koreanische Automobilhersteller aktuell sein Angebot an alternativ angetriebenen Modellen mit dem neuen Hyundai Kona Elektro eindrucksvoll um ein weiteres Modell aus. Bis 2020 möchte Hyundai sogar weltweit 15 weitere umweltfreundliche Modelle auf den Markt bringen.

Karosserie/Design

Der Kona Elektro setzt, wie es der Name bereits erahnen lässt, auf die Gene seines konventionell angetriebenen Bruders und doch präsentiert sich die Elektro-Variante an der Front betont eigenständig, auf die sehr markante Leuchtengrafik will dann aber auch dieser Kona nicht verzichten.

Doch gerade mit der geschlossenen und in Wagenfarbe lackierten Kühlermaske hebt sich die Elektro-Variante deutlich ab. Die modifizierten Stoßfänger mit speziellen Luftführungen reduzieren zudem die Verwirbelungen um die Vorderräder und verbessern so die Aerodynamik. Zu den weiteren Stromer-Spezifikationen zählen die Aero-Felgen im 17-Zoll-Format sowie der anders gestaltete Stoßfänger am Heck. Ansonsten wurde dieses allerdings vom uns bekannten Kona übernommen.

So ist auch der Kona Elektro auf Wunsch in der Zweifarbenlackierung erhältlich und erweitert den Umfang von Dunkelgrau und Schwarz sogar um die Option die verfügbaren Metallic- oder Mineraleffektlackierungen mit einem weiß lackierten Dach zu kombinieren.

Innenraum/Kofferraum

Im Innenraum sind ebenfalls deutliche Unterschiede auszumachen. Allein dem 1-Stufen-Reduktionsgetriebe geschuldet, das ausschließlich per Shift-by-Wire über Tasten bedient wird. Zudem geht der elektroangetriebene Hyundai Kona mit der optisch frei schwebenden Mittelkonsole völlig eigene Wege. Und auch sonst setzt der Kona Elektro auf eigene Bedienelemente, darüber hinaus wird die Parkbremse elektrisch per Knopfdruck betätigt, muss der zivile Kona noch mit einer klassischen Handbremse auskommen. Bei der Instrumenteneinheit und selbst beim acht Zoll großen, freistehenden Touchscreen-Display tun sich weitere Differenzierungen auf.

Das volldigitale Cockpit informiert über den Energiefluss, Fahrmodus und die Batterieladung, je nach gewähltem Fahrprogramm ändert sich die farbliche Gestaltung und die angezeigten Infos.

Serienmäßig mit einem Navigationssystem inklusive DAB+-Radio, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Rückfahrkamera bestückt, ist das Soundsystem des amerikanischen Hi-Fi-Spezialisten KRELL im Hyundai Kona Elektro ebenso an Bord, wie Android Auto und Apple CarPlay die eine mühelose Vernetzung mit dem Smartphone ermöglichen. Sollte Ihr Telefon bereits dem Qi-Standard entsprechen, kann dieses ab der Ausstattungslinie Style unter der Mittelkonsole kabellos aufgeladen werden. Neben dieser entsprechenden Anlage bietet der unter Strom stehende Kona weitere Ablageflächen.

In der Ausstattungslinie Premium kann mittels Knopfdruck eine oberhalb der Instrumenteneinheit platzierte 8 Zoll große transparente Scheibe ausgefahren werden, im Head-Up-Display werden dann im direkten Blickfeld Angaben zum Fahrzustand, Hinweise der Assistenzsysteme und Navigationsanweisungen angezeigt.

Die Wärmepumpe ermöglicht ab der Version Style im Hyundai Kona Elektro bei kalten Außentemperaturen ein besonders effizientes Heizen des Innenraums. Der Wärmetauscher zapft die Wärme von Außenluft und Antriebskomponenten an. Dabei macht er sich die physikalischen Eigenschaften des Klimaanlagen-Kühlmittels zunutze: Werden Druck und Temperatur gezielt geändert, kann das Mittel verdampfen oder kondensieren und so Wärme absorbieren oder aufnehmen.

Während der herkömmlich angetriebene Kona mit einem 361 Liter großen Gepäckraum aufwarten kann, sind es bei der Elektrovariante mit 332 Liter nur geringfügig weniger. Durch das Umlegen der Rücksitzlehnen kann der Stauraum auch hier vergrößert werden und muss sich mit 1.114 gegenüber den 1.143 Liter auch dann nur knapp geschlagen geben. Das gilt auch für die Zuladung, sind es beim Kona Elektro zwischen 352 und 410 Kilogramm, während die Karosserie mit Verbrennungsmotor abhängig von der Ausstattung 336 bis 477 Kilogramm zuladen darf.

Lediglich im Beinraum der zweiten Sitzreihe muss der Hyundai Kona Elektro durch die im Unterboden verbauten Batterien eine höhere Sitzposition und somit eine geringere Kopffreiheit und ein um drei Zentimeter geringeres Raumangebot im Beinbereich hinnehmen. Doch selbst dann, finden Sie als Großgewachsener, immer noch ausreichend Platz vor.

Komfort/Fahrwerk/Bremsen

Die Elektro-Variante übernimmt vom herkömmlichen angetriebenen Kona auch das bewährte Fahrwerkslayout mit Einzelradaufhängung rundum, vorne an Mac-Pherson-Federbeinen und hinten an einer Multilenkerachse. Gepaart mit der elektrisch unterstützten Servolenkung.

Motor/Getriebe

Es ist die Reichweitenangst, die stets mit den alternativen Antrieben einhergeht und Interessenten gerne noch abschreckt. Mit bis zu 482 Kilometer Reichweite bei der großen 150-kW-Version und einer Batteriekapazität von 64 Kilowattstunden, übrigens gemessen nach dem neuen realitätsnahen WLTP-Zyklus, sollte Hyundai diese aber doch nehmen können. Ist der Hyundai Kona Elektro somit nicht nur Alltags-, nein auch durchaus Langstreckentauglich.

Aber auch die Einstiegsvariante kommt mit einer Speicherkapazität von 39,2 kWh bis zu 312 Kilometer weit. Entscheidest Du Dich für die Variante mit 100 kW/136 PS liegt der Stromverbrauch bei 13,9 kWh/100 km, bei der stärkeren 150-kW-Variante – die auf stolze 204 PS kommt – sind es 14,3 kWh pro 100 Kilometer im kombinierten Fahrzyklus.

Es dauert knapp eine Stunde, um die Stromspeicher an einer 100-kW-Schnellladestation wieder zu 80 Prozent aufzuladen. Steht Ihnen nur eine 50-kW-Station zur Verfügung, musst für den Ladevorgang 75 Minuten Zeit einberechnet werden. Der Vorgang geht dabei kinderleicht von der Hand, den Stecker der Ladestation mit der an der Front unter einer Klappe angebrachten Ladebuchse verbinden und schon kann es losgehen. Das entsprechende Typ-2-Ladekabel, wie es zum Schnellladen benötigt wird, finden Sie in den Ausstattungslinien Style und Premium serienmäßig an Bord vor, muss in der Basisvariante allerdings gegen Aufpreis erworben werden. Ein ICCB-Notladekabel für eine herkömmliche 230-Volt-Steckdose bieten wiederum alle Modelle.

Wer zuhause über die geeignete Wallbox verfügt, lädt in rund achteinhalb Stunden die Batterien der 100-kW- und in knapp 14 Stunden die der 150-kW-Variante wieder zu hundert Prozent auf.

In beiden Modellen arbeitet ein Permanentmagnet-Synchronelektromotor, dessen Leistung über ein einstufiges Reduktionsgetriebe auf die Vorderräder übertragen wird.

Über die Paddels am Lenkrad wird im Kona Elektro nicht geschaltet, sondern rekuperiert und somit die Bremsstärke beeinflusst, von sehr geringer Rekuperation bis hin zu der Möglichkeit, das Fahrzeug mit einem Pedal zu steuern.

Während die Einstiegsvariante für den Zwischenspurt von 80 auf 120 m/h 7,3 Sekunden benötigt, fallen bei der 150-kW-Variante nur 4,8 Sekunden an. Mit 7,6 Sekunden hängt das Topmodell die 100-kW-Ausgabe um 2,1 Sekunden für den Spurt aus dem Stand bis Tempo 100 ab. Der batteriebetriebene Kona wird je nach gewählter Variante 155 bzw. 167 Stundenkilometer schnell.

Sicherheit

Der umweltbewusste Kona fasst unter dem Begriff Hyundai SmartSense eine ganze Reihe von serienmäßigen Assistenzsystemen zusammen.

Die Adaptive Geschwindigkeitsregelanlage hält nicht nur das Tempo, mit der Abstandsregelung im Gepäck hält sie auch den Abstand zum Vordermann. Die Stopp-Funktion bremst den Hyundai Kona im Stau sogar bis zum Stillstand herunter und fährt das Fahrzeug selbstständig wieder an.

Apropos Stau, bei dem in der Version Premium ebenfalls enthaltenen Stauassistenten handelt es sich um einen Spurhalteassistenten der neuesten Generation (wiederum in allen Kona Elektro Serie), der zudem mit der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage zusammenarbeitet. Er hält den Kona Elektro auf Landstraßen und Autobahnen bis Tempo 150 immer automatisch in der Mitte der Fahrspur sowie auf ausreichendem Abstand zum Vordermann.

Der autonome Notbremsassistent inklusive Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung zählt ebenfalls zum Paketumfang, außerdem in allen Varianten serienmäßig, der Aufmerksamkeitsassistent.

Die höchste Ausstattungslinie Premium hat zudem den Querverkehrswarner hinten, den Totwinkel-Assistent und die Verkehrszeichenerkennung in petto.

Ausstattung/Kosten

Elektromobilität hat seinen Preis, so auch bei Hyundai und dennoch fällt bei genauem Hinsehen auf, die Koreaner bieten da ein sehr faires Preis-/Leistungsverhältnis an. Denn wenn Ihnen auch der Hyundai Kona Elektro in der 100 kW Variante mindestens 34.600 abverlangt, so ist dieser doch bereits in der Einstiegsvariante sehr umfangreich ausgestattet. Neben den diversen Assistenten fährt das Modell Trend unter anderem mit dem Smart-Key-System, einer Klimaautomatik, beheizbaren Vordersitzen, beheizbarem Lenkrad oder einer Einparkhilfe hinten vor.

Für weitere 3.500 Euro legt Hyundai im Style sogar noch Voll-LED-Scheinwerfer inklusive Fernlichtassistent, Sitze mit Stoff-/Leder-Bezug, Regensensor, ein automatisch abblendenden Innenspiegel, die kabellose Ladefunktion und dunkel getönte Scheiben ab der B-Säule oben drauf.

Für jeweils weitere 4.400 Euro nehmen Sie im Kona Elektro mit großer 150 kW Maschine Platz, die darüber hinaus in der Premium-Ausstattung erhältlich ist. Mit 45.600 Euro nimmt dieser E-Kona dann die Rolle des Topmodells ein. Diesem scheint es an nichts zu mangeln, ob elektrisch verstellbare Ledersitze mit Belüftung vorn, das Head-up-Display oder eine Einparkhilfe auch vorne, um nur einige der Details zu nennen.

Einzig das Glas-Schiebedach und die Zweifarbenlackierung für jeweils 600 Euro (beide Extras auch für die Versionen Style verfügbar) und die in allen Kona erhältlichen Metallic-Lackierungen stehen Ihnen dann noch optional zur Wahl.

Für welchen Hyundai Kona Elektro Sie sich auch entscheiden, den staatlichen Umweltbonus von 4.000 Euro können Sie schon mal abziehen und sich stets über eine Garantie von fünf Jahren ohne Kilometerbegrenzung (auf das gesamte Fahrzeug) sowie eine Garantiezeit von acht Jahren bis zu einer Laufzeit von 200.000 Kilometern für die Hochvolt-Batterien erfreuen. Die europaweit gültige Hyundai Mobilitätsgarantie, die ebenfalls 60 Monate gültig ist, rundet das attraktive Garantiepaket perfekt ab und verlängert sich zudem bei jeder jährlichen Wartung in einer Vertragswerkstatt und das ohne Begrenzung des Fahrzeugalters bis zu einer Fahrleistung von 200.000 Kilometern.

Stand: August 2018; Test und Fotos: auto-reise-creative

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