Renault Mégane GT Line TCe 160 GPF

Die Auswahl an Kompaktfahrzeugen ist derart umfangreich und dennoch haben es die Renault Designer geschafft, sich sehr stilvoll von den Mitbewerbern abzuheben. Die Franzosen gehen eigene Wege und setzen insbesondere mit der markanten Lichtsignatur auf einen unverwechselbaren Auftritt.

Karosserie/Design

Ob bei Tag oder Nacht, der Renault Mégane hebt sich ab. In der von uns gefahrenen GT Line sind die Scheinwerfer bereits serienmäßig in LED Pure Vision Technik ausgeführt. Das bis in den Stoßfänger gezogene LED-Tagfahrlicht sorgt mit seiner Lichtsignatur mit dem asymmetrischen „C“ für einen enorm hohen Wiedererkennungswert.

Die Rücklichter verfügen ebenfalls über LED-Technik und betonen durch die langgestreckte 3-D-LED-Leuchtenbänder die Breite des Autos. Das Tagfahrlicht ist hier übrigens wie vorn stets an und sorgt dafür, dass Sie im Straßenverkehr besser gesehen werden.

Ausdrucksstark und kraftvoll gezeichnet, ist der Renault Mégane wahrlich eine Erscheinung und setzt auf elegante und zugleich dynamische Züge, letztere werden in der GT Line nochmals verstärkt. Am Heck fallen die Stoßfänger in Hochglanz-Schwarz mit ovaler Auspuffblende in Chrom und die Heckschürze mit Diffusor ins Auge. Die hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe sind zudem dunkel getönt.

An der Front wird ebenfalls eine eigenständige Schürze verbaut, hinzu kommt ein spezifischer GT Line-Kühlergrill mit Chromdekor und Chromspangen sowie Außenspiegelgehäuse in Titan-Optik.

Unser Testwagen war obendrein in die für die GT Line exklusiv erhältliche Karosserielackierung „Iron-Blau“ gehüllt, die das Kompaktfahrzeug für weitere 790 Euro zweifelsohne sehr gut kleidet.

Innenraum/Kofferraum

Im Inneren verwöhnt die GT Line mit großartigen Integral-Sportsitzen, sie geben einen exzellenten Seitenhalt und gewähren vorbildlichen Sitzkomfort auch auf langen Strecken. Sie verfügen über eine Stoffpolsterung in Anthrazit (optional Alcantara), graue Racing-Streifen und blaue Ziernähte. Abgestimmt auf die blauen Dekorleisten an Instrumententräger und den Verkleidungen in den Türen. Die Materialien in Soft-Touch-Anmutung wie aber auch die Verarbeitung hinterlassen einen sehr guten Eindruck.

Die GT Line kann aber auch Technologien und Komfortmerkmale betreffend mit einigen Features aufwarten. So ist das multifunktionale 7 Zoll große Tacho-Display in TFT-Technik ebenso Serie, wie das On-Board-Entertainment, die Mittelkonsole mit einem geschlossenen Fach für die Becherhalter, eine elektronische Parkbremse, Keycard Handsfree, Licht- und Regensensor, 2-Zonen-Klimaautomatik oder das unten abgeflachte Sportlenkrad.

Man könnte von einem Begrüßungsszenario sprechen, denn sobald man sich dem Fahrzeug nähert leuchten das Tagfahrlicht und die Rücklichter sowie die Deckenleuchte innen auf. Zur gleichen Zeit erstrahlt die Ambiente-Beleuchtung und bei Öffnen der Tür beginnt eine optische und akustische Animation auf dem Renault R-LINK 2 Display.

Das Online-Multimediasystem Renault R-LINK 2 war bei uns in der Version mit hochformatigem 8,7-Zoll Touchscreen ausgeführt, serienmäßig sind es 7 Zoll. Neben der Steuerung per Fingerwisch ist auch die Menüführung per Sprache oder Lenkradfernbedienung möglich gewesen. Doch uns fehlt es ganz klar an einer intuitiven Menüstruktur, verlangt diese eine lange Eingewöhnung. Es gibt zudem keinen herkömmlichen Drehregler mehr für die Lautstärke, auch die Klimaeinheit wird größtenteils über den Touchscreen gesteuert und leider gestaltet sich die Bedienung per Fingerwisch nicht ganz so einfach. Eine Tatsache an die wir uns in den zwei Wochen leider nicht gewöhnen konnten und somit die entsprechenden Bedienelemente und eine einfache Steuerung vermisst haben. Apropos Bedienelemente, wer den adaptiven Tempomat bzw. den Geschwindigkeitsbegrenzer aktivieren möchte, kann wie wild am Lenkrad drücken, doch bevor der Schalter in der Mittelkonsole nicht betätigt ist, geht hier nichts. Darauf muss man erstmal kommen.

Dafür kann das System individuell konfiguriert und persönliche Einstellungen abgespeichert werden. R-LINK 2 ermöglicht darüber hinaus die einfache Smartphone-Integration über Apple CarPlay und Android Auto, sowie den Digitalradioempfang und das Audiostreaming. Auf Wunsch liest der Mégane auch eingehende Mails vor. Last but not least können bis zu sechs Profile angelegt werden, sollte das Fahrzeug von mehreren Personen genutzt werden.

Die Personalisierung wird mit MULTI-SENSE sogar noch perfektioniert, können Sie zwischen vier vorprogrammierten Einstellungen „Eco“, „Comfort“, „Neutral“ und „Sport“ oder dem frei konfigurierbaren „Perso“-Modus wählen. Unter anderem nimmt MULTI-SENSE Einfluss auf die Schaltcharakteristik (in Verbindung mit dem DSG-Getriebe), das Ansprechverhalten von Gaspedal und Lenkung, reguliert auf der anderen Seite aber auch die Leistung der Klimaautomatik und die Massagefunktion oder bestimmt den Motorsound, die Darstellung der Instrumenteneinheit und die Farbe der Ambiente-Beleuchtung.

Je nach Belieben und Geschmack kann die Lichtstimmung verändert werden und zwischen den Farben Rot, Blau, Violett, Grün und Sepia gewählt werden. Die Beleuchtung findet sich an den LED-Leisten an den Seiten der Mittelkonsole und in den Türinnenverkleidungen, schön, dass diese bis in den Fond reichen.

Das Platzangebot vorn ist tadellos, auf den hinteren Sitzen geht es schon spürbar enger zu, dennoch nimmt uns die Rücksitzbank mit 1.80 Meter noch problemlos auf und von einem unangenehm engen Raumgefühl kann nicht die Rede sein, dennoch werden Sitzriesen lieber vorn Platz nehmen.

Ebenfalls nur klassenüblich, das Stauvolumen. Renault gibt für den Fünftürer 402 bis 1.247 dm³ nach VDA-Norm an. Viel mehr stößt uns jedoch die sehr hohe Ladekante, die darauf folgende tiefe Stufe – mangels doppeltem Ladeboden – und die entstehende Stufe bei umlegen der Rücksitzlehnen auf.

Komfort/Fahrwerk

An die GT-Line stellt man natürlich einen gewissen sportlichen Anspruch, dem der Renault Mégane auch völlig gerecht wird, insbesondere im Sport-Modus. Und so nehmen wir Komforteinbußen beispielsweise bei heftigen Schlaglöchern gerne hin. Solch Straßenschäden ausgenommen, hat der Mégane allerdings genügend Restkomfort zu bieten.

Wir freuen uns aber viel mehr über den Fahrspaß bei der Kurvenhatz, die elektrische Servolenkung ist hier wunderbar direkt und spricht präzise auch auf kleine Lenkbewegungen an.

Motor/Getriebe

Wir fuhren den Renault Mégane TCe 160 GPF. Das Kürzel GPF steht für den neuen Partikelfilter mit dem die Benzinmotoren nun ausgerüstet sind.

Die Benzinaggregate schöpfen allesamt ihre Leistung aus 1,3-Liter Hubraum und verfügen über Turboaufladung und ein 6-Gang-Schaltgetriebe. Den TCe 160 mit 117 kW/ 159 PS hätten wir auch mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgsetriebe EDC bekommen können, hierfür wäre ein Aufpreis von 1.900 Euro einzuberechnen.

In der Handschaltvariante mobilisiert der Vierzylinder ein Maximaldrehmoment von 260 Nm bei 1.750 1/min. Ohne Turboloch geht es in 9,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h, der Antritt fühlt sich letztlich besser an, als es die Zahl vermuten lässt. Maximal sind 205 Stundenkilometer drin, auch dann liegt das Fahrzeug satt und sicher auf der Straße. Auf den künstlichen Motorsound aus den Lautsprechern können wir verzichten.

Mit dem Eco-Fahrtrainer „Driving ECO2“ möchte Renault eine sparsame Fahrweise fördern. Er bewertet Ihre Fahrweise nach drei Kriterien: Beschleunigung, Schaltvorgänge und vorausschauendes Bremsen, gibt Anregungen und reduziert in Verbindung mit der Eco-Mode-Taste die Motorleistung, das maximale Drehmoment sowie die Leistung der Klimaanlage. Neben einer konkreten Anzeige im Touchscreen finden Sie auch eine Fahrstilanzeige in der Instrumenteneinheit, die zum effizienten Fahren anregen soll.

Im Mix somit mit einer 6 vor dem Komma unterwegs gewesen, kamen wir sogar rein im Stadtverkehr mit 6 ½ Liter aus. Renault gibt laut Datenblatt 5,5 Liter im kombinierten Zyklus an, gemessen nach dem neuen, realitätsnahen WLTP-Zyklus. Die CO2-Werte liegen entsprechend zwischen 139 und 148 g/km.

Und keine Sorge, trotz aktiviertem Eco-Modus kann jederzeit mit einem kräftigen Tritt aufs Gaspedal die volle Leistung gefordert werden, der Modus deaktiviert sich in diesem Fall automatisch.

Wer den ECO-Modus wie auch die zurückhaltende Fahrweise mal außer Acht lässt, muss sich über 8 ½ bis 9 Liter auf hundert Kilometer ebenfalls nicht ärgern.

Sicherheit

Renault setzt auf diverse Ultraschallsensoren, ein Radarsensor und eine Frontkamera, die zusammen den Bereich um das Fahrzeug abtasten und an ein breites Spektrum an Fahrerassistenzsystemen gekoppelt sind.

In der GT Line serienmäßig: Der Fernlichtassistent, der aktiviert ab 45 km/h automatisch das Fernlicht anschaltet sowie die Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitswarner und in unserem Fall das Tempolimit auch im optionalen Head-up-Display die Informationen auf eine Plastikscheibe projiziert.

Der Toter-Winkel-Warner war ebenfalls verbaut, ist allerdings unter den Optionen zu finden. Ebenso der Sicherheitsabstand-Warner und der Notbremsassistent. Das mit dem Sicherheitsabstand-Warner verbundene System warnt akustisch und optisch. Bremsen Sie dennoch nicht oder nicht ausreichend stark, löst das System eine Notbremsung aus. Beim Start des Fahrzeugs automatisch aktiviert, arbeitet der Notbremsassistent ab 30 Stundenkilometer. Darüber hinaus ist der Spurhalte-Warner und der adaptive Tempopilot, der den Abstand zum Vordermann hält, im Paket erhältlich.

Ausstattung/Kosten

Fünf Ausstattungen stellt Renault dem Mégane zur Seite. Während das Basismodell Life zu Preisen ab 19.490 Euro erhältlich ist, verlangt die sportliche GT Line in Verbindung mit dem TCe 160 mindestens 27.190 Euro ab.

Stets im Preis inklusive, die erweiterte Neuwagengarantie von fünf Jahren. Legt Renault auf die bekannte Neuwagengarantie von zwei Jahren danach eine drei Jahre Anschlussgarantie drauf, gemäß Vertragsbedingungen für 60 Monate beziehungsweise 100.000 Kilometer ab Erstzulassung.

Stand: August 2019; Test/Fotos: auto-reise-creative

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert