Der Nissan Juke präsentiert sich im aktuellen Modelljahr noch eine Spur individueller, bietet zusätzliche Personalisierungsmöglichkeiten, einen verbesserten Ausstattungsumfang und der von uns gefahrene Benzinmotor wurde auf Euro6d-Temp umgestellt. Darüber hinaus haben die Japaner die Nissan Juke BOSE® Personal® Edition ins Sortiment aufgenommen.
Karosserie/Design
Der unveränderte V-förmige Kühlergrill ist jetzt in dunklem Chrom gehalten, darauf abgestimmt, sind auch die Scheinwerfereinfassungen. Die Blinkerleuchten in den Außenspiegeln sind nun getönt und die LED-Nebelscheinwerfer sind ab der Ausstattungslinie Acenta serienmäßig verbaut.
Somit wurde auf Veränderungen am Blechkleid verzichtet, aber dafür die Angebotspalette weiter individualisiert, sind beispielsweise für den N-Connecta neue farbige Einsätze für die 16-Zoll-Leichtmetallfelgen erhältlich. Für diese Variante und die Topausstattung Tekna sind außerdem farbig abgesetzte Styling-Elemente am vorderen und hinteren Stoßfänger sowie Seitenleisten und Außenspiegelkappen in den Farben Enigma Black, Power Blue oder Energy Orange zu haben. Der Umfang der verfügbaren Außenfarben wurde zudem um die neuen Lackierungen Vivid Blue und Bronze ergänzt.
Die Nissan Juke BOSE® Personal® Edition kann in den Farben Black Metallic, Pearl White, Silver Grey, Dark Metallic Grey, Ink Blue, Vivid Blue oder Solid Red bestellt werden. Die Außenspiegelkappen, Seitenleisten, Räder und Stoßfänger sind dabei in Enigma Black abgesetzt. Darüber hinaus kennzeichnet ein „BOSE® Personal®“-Emblem auf der B-Säule das Sondermodell.
Innenraum/Kofferraum
Im Innenraum der musikalischen Edition setzt Nissan an der Mittelkonsole, den Türverkleidungen und Lüftungsdüsen sowie dem Schaltknauf auf Enigma Black. In den übrigen Nissan Juke Ausführungen können diese Elemente bis hin zu den Sitzen auch in den neuen Farbthemen Energy Orange und Power Blue ausgeführt werden.
Das mit einem hochwertigeren Leder ummantelten Lenkrad und das nun besser ablesbare Kombiinstrument sind als weitere Neuheiten im aktuellen Nissan Juke zu verzeichnen.
Musikliebhaber werden im Sondermodell vor allen Dingen am BOSE® Personal® Premium Soundsystem Gefallen finden. Es umfasst die BOSE® Signalverarbeitung und sechs Hochleistungs-Boxen, darunter zwei UltraNearfield™ Lautsprecher die in die Kopfstütze des Fahrersitzes integriert sind. Mit der Soundsteuerung BOSE® PersonalSpace™ Control lässt sich der Klang auch den individuellen Vorlieben anpassen.
Zwar fährt unser Juke mit NissanConnect vor und ermöglicht das Smartphone mit dem Fahrzeug zu vernetzen, somit kann auf Internet-Radiostationen und Apps zugegriffen werden, während der Fahrt Infos über das Wetter abgerufen oder nach Tankstellen oder Hotels gesucht werden sowie dank der „Send-to-Car“-Funktion die Reiseroute auch am heimischen PC planen und dann einfach an den Juke senden. Doch bei all dem immer größer werdenden Touchscreen-Wahnsinn der derzeit in der Automobilbranche vorherrscht wirkt der Display im Nissan Juke regelrecht winzig und so gar nicht mehr zeitgemäß. Und Schalterelemente wie CD und AUX habe ich nun wirklich schon lange nicht mehr in einem neuen Auto zu Gesicht bekommen.
Die Schalter für die Sitzheizung sehen auch sehr antiquiert aus, hier scheinen noch zu viele auf Lager zu sein. Leider ist auch das Lenkrad unverändert nur in der Höhe zu verstellen, so findet nicht jeder seine optimale Sitzposition. Schade, geben die Sitze an sich keinen Anlass zur Kritik.
Mit meinen 1,80 Meter fühlt man sich auf dem Fahrersitz gut aufgehoben, möchte man einen ebenso großen Mitfahrer auf der Rückbank unterbringen, wird dieser sich vermutlich über die knappe Beinfreiheit beklagen und auch über den nah am Kopf befindlichen Dachholm wenig begeistert sein.
Der Kofferraum fasst bei voller Sitznutzung 354 Liter und kann durch Umlegen der Rücksitzlehnen im Verhältnis 60:40 auf bis zu 1.189 Liter vergrößert werden. Der Vorgang geht einfach von der Hand, die Sitzfläche bleibt stehen und schafft mit dem in oberster Stellung arretierten Einlegeboden einen ebenen Ladeboden. In der tieferen Stellung wird zwar der Kofferraum deutlich höher, doch nach der recht hohen Ladekante geht es auch noch mal gut 20 cm nach unten. Die Gepäckraumabdeckung wird lediglich über Laschen befestigt.
Komfort/Fahrwerk/Bremsen
Der Nissan Juke weckt bereits mit seiner Optik sportliche Erwartungen, denen die dynamische Fahrwerksauslegung durchaus standhalten kann. Zudem konnten wir bei unserem Fahrzeug mittels Nissan Dynamic Control zwischen den drei Fahrprogrammen Sport, Normal und Eco wechseln. Dabei nimmt das System auch auf die Gasannahme und die Lenkung Einfluss. Letztere gibt eine gute Rückmeldung und ist angenehm straff und direkt.
So konnten wir das SUV mit geringer Seitenneigung auch richtig flott durch die Kurven jagen. Im Grenzbereich oder beispielsweise bei Nässe, beginnt das Fahrzeug zwar spürbar über die Vorderräder zu schieben und das Heck drückt, doch er bleibt leicht zu handeln und ist wieder sicher auf Kurs zu bringen.
Motor/Getriebe
Unser größter Kritikpunkt gilt leider dem 1,6-Liter-Benziner mit 112 PS (83 kW) und manueller Fünfgang-Schaltung. Sobald wir die Stadt verlassen haben, fühlte man sich wie ausgebremst. Bei 130 Stundenkilometer dreht er schon fast bis auf 4.000 Touren hoch, hier fehlt ein sechster Gang. Optional ist das Aggregat übrigens mit dem Xtronic Automatikgetriebe erhältlich, die Zusatzkosten liegen bei 1.500 Euro.
Die von uns gefahrene Motor-Getriebe-Kombi ist für mich allerdings ein absolutes No-Go und schlägt sich zudem auch im Verbrauch negativ nieder. 7,9 Liter waren die Regel, der entsprechende Vortrieb blieb jedoch aus. Stattdessen mussten wir den Juke wirklich quälen um irgendwie mitzuschwimmen. Die Japaner haben für das Fahrzeug einen kombinierten Verbraucht von sieben Liter laut WLTP ermittelt.
Sicherheit
Nissan Safety Shield umfasst die hilfreichen Fahrerassistenzsystemen wie den Spurhalte- und Totwinkel-Assistenten sowie die Bewegungserkennung, die beim rückwärts Ausparken sich nähernde Fußgänger oder Fahrzeuge nicht übersieht. Für Sicherheit beim Einparken oder Rangieren sorgt wiederum die 360-Grad-Rundumsicht der Around View Kamera und so ist die an sich mangelnde Übersichtlichkeit – bedingt durch die breiten Säulen – leicht zu verschmerzen.
Ausstattung/Kosten
Der Nissan Juke ist generell zu Preisen ab 16.490 Euro erhältlich, derzeit hat der Automobilhersteller jedoch einen Aktionspreis in petto, der Ihnen auf das Einstiegsmodell Visia einen weiteren Rabatt von tausend Euro gewährt.
Alternativ können Sie zwischen den Ausstattungslinien Acenta ab 18.990 Euro, der sehr beliebten Version N-Connecta ab 20.890 Euro und dem Tekna ab 22.890 Euro auswählen oder sich aber für das absolute Topmodell Nissan Juke Nismo RS ab 29.115 Euro oder das neue Sondermodell entscheiden. Erhältlich ab 22.490 Euro, ist das Bose-Modell allerdings ausschließlich an den 1,6-Liter-Benziner gekoppelt, der für einen Aufpreis von 1.500 Euro ebenfalls mit der X-tronic verfügbar ist.
Zum Serienumfang der Nissan Juke BOSE® Personal® Edition gehören neben den bereits im Text erwähnten Ausstattungsmerkmalen NissanConnect mit Navigationssystem und Rückfahrkamera, ein schlüsselloses Zugangssystem mit Start-Stopp-Knopf, Licht- und Regensensor sowie elektrisch anklappbare Außenspiegel und 16-Zoll-Winter- und 17-Zoll Sommerreifen.
Gegenüber einer vergleichbar ausgestatteten Serienversion bekommen Sie mit dem Bose-Modell nicht nur was auf die Ohren, Sie fahren auch einen Kundenvorteil von 2.320 Euro ein. Entscheiden Sie sich beim Kauf für eine Finanzierung inklusive Nissan Intelligent Flat (Finanzierung zuzüglich erweiterter Garantie, Wartung, Mobilitätsgarantie und Versicherung Securplus), lässt sich sogar ein zusätzlicher Preisvorteil von 2.970 Euro errechnen.
Stand: April 2019; Test: auto-reise-creative; Fotos: Nissan