Kia XCeed im Fahrbericht

Der Kia XCeed nimmt die Rolle des Crossover-Modells ein und positioniert sich zwischen dem kleineren Crossover Stonic und dem SUV Sportage. Kia Motors wird mit dem Kia XCeed der steigenden Nachfrage an Crossover- und SUV-Modellen gerecht und weiß zugleich mit innovativen Technologien bis hin zum Plugin-Hybrid zu glänzen. Der Kia XCeed mit 1.6 CRDi und 48-Volt-Mildhybrid-Technik stellte sich unserem Test und war erstmals an das intelligente Schaltgetriebe iMT gekoppelt.

Karosserie/Design

Unverkennbar ist beim Kia XCeed die Ceed-Familienzugehörigkeit auszumachen und doch weiß sich das Crossover-Modell eigenständig zu präsentieren. Dies gelang bereits dem Shooting Brake und wird vom XCeed nochmals übertroffen. Lediglich die Plattform und die vorderen Türen entstammen der fünftürigen Basis.

Der Kia XCeed weiß die dynamischen Designlinien harmonisch mit den kraftvollen Crossover-Elementen zu kombinieren. Schwarz verkleidete Radläufe, ein markanter Seitenschweller, der Unterfahrschutz sowie die um 44 Millimeter erhöhte Bodenfreiheit charakterisieren das Modell.

Der Kia XCeed überragt den Fünftürer um acht Zentimeter und misst 4,39 Meter, der Radstand entspricht wiederum den anderen Ceed-Varianten. Womit ich zum Innenraum überleiten möchte.

Innenraum/Kofferraum

Die hochwertige Cockpit-Anmutung begeistert uns und setzt Maßstäbe im Segment. Der freistehende Touchscreen zieht in der 10,25 Zoll Ausführung die Blicke auf sich. Die Auflösung ist gestochen scharf und die Steuerung durch das Menü geht einfach von der Hand. Mittels sogenannter Split-Screen-Funktion ist es möglich den Bildschirm dreifach zu unterteilen und darüber hinaus einzelne Widgets individuell zu konfigurieren.

Das verbaute volldigitale Kombiinstrument ist 12,3 Zoll groß und glänzt mit einer hohen Auflösung. Zwischen Tachometer und Drehzahlmesser liefert das Multifunktions-Display diverse Informationen des Bordcomputers, den Fahrassistenten oder weist mit der Navigation zusätzlich den Weg. Nehmen Sie mittels „Drive Mode Select“-Schalter den Wechsel in den Sport-Modus vor, ändert sich die Darstellung in eine sportlichere Grafik.

Mit UVO Connect der Phase II weiß Kia in Sachen Konnektivität zu beeindrucken. Wer sich für den Online-Dienst UVO Connect im Detail interessiert, kann sich in diesem entsprechenden UVO II Test in das Thema einlesen.

Der Crossover-Kunde schätzt am Fahrzeug insbesondere die erhöhte Sitzposition und den daraus resultierenden komfortablen Ein- und Ausstieg. Der Kia XCeed weiß diese Vorzüge mit einem großartigen Gestühl zu paaren. Wunderbar ausgeformt, angenehm straff gepolstert, hat man rasch die optimale Sitzposition gefunden. Langen Strecken legen Sie ohne Rückenbeschwerden zurück. Während die Sitzkühlung an heißen Tagen für die nötige Abkühlung sorgt, wärmt die Sitzheizung und die Lenkradheizung bei den aktuellen winterlichen Temperaturen.

Auf Wunsch werden die Mitreisenden auf der Rückbank ebenfalls mit einer Sitzheizung verwöhnt. Ob mit oder ohne, mit großzügigen Platzverhältnissen weiß der Kia XCeed in jedem Fall zu punkten. Nehmen auch Sitzriesen gerne auf den hinteren Sitzmöglichkeiten Platz.

Mit einem Fassungsvermögen von 426 Liter hat der Kofferraum des Kia XCeed einiges zu bieten. Im Handumdrehen haben Sie das Gepäckabteil auf bis zu 1.378 Liter vergrößert. Die dreigeteilte Rücksitzbank (40:20:40) bietet eine tolle Variabilität, zusätzlich lässt sich der Ladeboden in der Höhe verstellen.

Mit dem erhältlichen Fahrradträger erlaubt der Kia XCeed obendrein eine einfache Mitnahme der Fahrräder. Dabei muss der Träger nicht kompliziert und umständlich an der Heckklappe befestigt werden. Mit nur wenigen Handgriffen ist der Fahrradträger bequem auf der Anhängerkupplung angebracht und nimmt zwei Fahrräder auf. Der bequeme Zugang zum Kofferraum mittels der sensorgesteuerten elektrischen Heckklappe bleibt trotz montierten Träger erhalten. Bei Nichtgebrauch verschwindet der gefaltete Fahrradträger im Kofferraum.

Komfort/Fahrwerk

Bis dato war es rein den Modellen mit DCT-Getriebe möglich mittels „Drive Mode Select“-Schalter zwischen den Fahrmodi Normal und Sport zu wechseln. Mit der Einführung der Mild-Hybrid-Versionen erweitert Kia diese Möglichkeit auch auf das neue intelligente Schaltgetriebe.

Die 18 Zoll Leichtmetallfelgen mit der 235er Bereifung lassen den Kia XCeed richtig schick dastehen und zu unserer Verwunderung, spendiert Kia Motors diese dem XCeed serienmäßig. Einzig das Basismodell Edition 7 muss sich mit 16 Zoll Reifen begnügen.

Breitreifen und Niederquerschnitt stehen für eingeschränkten Komfort und wenn unser Testwagen mit seinen 18 Zöllern gegenüber der 16 Zoll Bereifung Querfugen deutlicher quittieren mag, so weiß mein Kia XCeed mit einem tollen Fahrgefühl aufzuwarten. Der Kia XCeed wurde sowohl dem Komfortanspruch wie auch den geforderten sportlichen Ambitionen gerecht.

Motor/Getriebe

Für die entsprechende Power sorgte der 1.6 CRDi Eco-Dynamics+ mit 48-Volt-Mild-Hybrid-System.

Das Motorenportfolio des Kia XCeed präsentiert sich neu strukturiert. Wurde beispielsweise die kleinere Dieselvariante aus dem Sortiment genommen. So steht auf Seite der Selbstzünder lediglich der von uns getestete 136 PS starke 1.6 CRDi zur Wahl, der seit April 2020 serienmäßig über ein 48-Volt-Mildhybridsystem verfügt.

Die drei turboaufgeladenen Benziner kommen (noch) ohne aus und decken ein Leistungsspektrum von 88 bis 150 kW respektive 120 bis 204 PS ab. Seit März 2020 ist zudem eine Plug-in-Hybrid-Variante erhältlich.

Der 1.6 CRDi umfasst ein 48-Volt-Bordnetz inklusive Lithium-Ionen-Batterie und ist darüber hinaus mit einem 12 kW Startergenerator ausgerüstet. Mit dieser Unterstützung im Hintergrund beschleunigt der Kia XCeed in 10,6 Sekunden. Der Mild-Hybrid dient zur Stromerzeugung und einer Steigerung der Energierückgewinnung.

Die 48-Volt-Technologie bringt eine Start-Stopp-Funktion mit sich, die den Kia XCeed bereits beim Bremsvorgang bzw. Ausrollen und einer Geschwindigkeit unter 25 Stundenkilometern abschaltet. Die Batterie muss hierzu ausreichend geladen sein.

Der XCeed 1.6 CRDi EcoDynamics+ mit iMT weiß mit der Effizienzklasse „A+“ zu glänzen und verbraucht laut Datenblatt im Durchschnitt 4,2 bis 4,0 Liter pro 100 Kilometer nach NEFZ. Bei schonendem Umgang mit dem Gaspedal haben wir auf den Verbrauchsfahrten Werte um die fünf Liter ermittelt. Die Angaben der CO2-Werte nach WLTP liegen bei 138-131 g/km, laut NEFZ sind es 109-104 g/km.

Bei dem neuen intelligenten Getriebe handelt es sich um einen Handschalter der über sechs Schaltstufen und eine elektronisch gesteuerte Kupplung verfügt. Sehr fein geführt und über kurze Wege zu schalten, gibt es da wirklich nichts zu meckern. In der Handhabe unterscheidet sich das iMT nicht von einem herkömmlichen Schaltgetriebe. Nur der Vorteil des Segelns kam während unserer Testfahrten leider zu wenig zum Tragen.

In der Theorie schaltet sich der Dieselmotor ab, sobald man den Fuß vom Gas nimmt, man muss hierfür nicht die Kupplung betätigen und den Leerlauf einlegen – die entsprechenden Fahrbedingungen natürlich vorausgesetzt. Der Kia XCeed entkoppelt den Motor vom Getriebe und man beginnt zu Segeln, der Elektromotor verrichtet seine Arbeit und der Kraftstoffverbrauch sinkt auf Null.

Auf diese Spriteinsparung konnten wir in der Praxis allerdings nur in den wenigsten Fällen setzen. Wenn auch die nötigen Voraussetzungen gegeben waren, so wollte unser XCeed meist nicht in die Segelfunktion wechseln. Bei Stadtfahrten ist es nicht einmal gelungen, auf der Landstraße bei Tempo 100 hatten wir dagegen die größten Chancen. Ist es gelungen, begeistert die Segelfunktion. Die Geschwindigkeit reduziert sich nur langsam und so waren auf der Autobahn lange Segelpassagen möglich. Ist der erneute Tritt auf das Gaspedal notwendig oder die Bremse sowie das Kupplungspedal müssen betätigt werden, springt der Diesel sofort und akustisch fast unbemerkt wieder an.

Sicherheit

Fernlichtassistent, Müdigkeitswarner, Frontkollisionswarner inklusive Bremseingriff, autonomer Notbremsassistent, aktiver Spurhalteassistent mit korrigierendem Lenkeingriff, Geschwindigkeitsregelanlage… die Liste an serienmäßigen Fahrassistenten ist im Kia XCeed lang.

Und liest sich ab der Ausstattungslinie Spirit noch länger, denn dann findet sich zusätzlich der aktive Frontkollisionswarner mit Fußgänger- und Fahrraderkennung und eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-Go-Funktion und den Stauassistenten an Bord (DCT7 vorausgesetzt).

So ist dem Kia XCeed teilautonomes Fahren möglich, erkennt das Fahrzeug weit mehr als nur die Fahrbahnmarkierungen. Das System übernimmt das Beschleunigen, Bremsen und Lenken, hält den XCeed mittig in der Spur und den Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug.

Der Querverkehrswarner, die Verkehrszeichenerkennung, der Spurwechselassistent und der Parkassistent sind in den Varianten Spirit und Xdition optional verfügbar und im Topmodell Serie.

Ausstattung/Kosten

Die Preise für den Kia XCeed 1.0 T-GDI Edition 7 starten bei 20.850,76 Euro. Das 120 PS starke Aggregat ist alternativ in den Varianten Vision und JBL Sound Edition erhältlich. Mit dem Spirit, der Xdition und der Platinum Edition hat Kia allerdings drei weitere sehr attraktive Ausstattungen in petto. Einzig der 1.4 T-GDI mit Schaltgetriebe lässt sich mit allen sechs zur Wahl stehenden Niveaus kombinieren. Die DCT-Ausführung schließt die Einstiegsversion aus.

Der 1.6 T-GDI ist von Haus aus an die Doppelkupplung gebunden und ist in den drei höchsten Ausstattungsniveaus verfügbar. Der von uns getestete Diesel mit 48-Volt-Mild-Hybrid ist sowohl als Handschalter (iMT) wie auch mit DCT erhältlich und schließt lediglich die Basisvariante und das Sondermodell JBL Sound Edition aus. Die Preise erstrecken sich von 26.991,93 bis 37.324,71 Euro inklusive 16%MwSt.

Die 7-Jahre-Herstellergarantie gehört für Kia bei allen Modellen und Ausführungen stets zum guten Ton und ist bis heute im Automobilmarkt einzigartig. Mit dem ab Werk fest eingebauten Kartennavigation gewährt der Hersteller zudem das 7-Jahre-Kia-Navigationskarten-Update und den Online-Dienst UVO Connect können Sie ebenfalls für sieben Jahre kostenlos nutzen.

Stand: Dezember 2020; Test und Fotos: Lexi Lind

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