Auch bei Minusgraden sollten Autofahrer regelmäßig den Motorenölstand ihres Fahrzeugs kontrollieren. „Die Außentemperatur spielt beim Nachfüllen keine Rolle“, sagt Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrtexperte von TÜV Rheinland, und ergänzt: „Allerdings sollte es möglichst vermieden werden, eiskaltes Öl – etwa aus der unbeheizten Garage – in ein heißes Aggregat zu kippen.“
Maximal-Markierung nicht überschreiten
Die Prüfung des Ölstandes erfolgt bei kaltem Motor. Dabei das Fahrzeug waagrecht abstellen. Während einer Tankpause rund fünf Minuten warten, bis der Schmierstoff wieder nach unten gelaufen ist. Der Füllstand sollte zwischen der Minimum- und Maximum-Markierung liegen. Die Menge zwischen den Einkerbungen des Messstabs steht in der Kfz-Betriebsanleitung. „Beim Nachfüllen darauf achten, dass nicht zu viel Öl eingefüllt wird. Das ist schädlich für die Dichtungen des Motors. Außerdem kann es durch Schaumbildung zu einem Schmierfilmabriss kommen“, unterstreicht der TÜV Rheinland-Fachmann. Doch welches Öl ist für welchen Motor geeignet? Häufig hilft ein Blick auf den Ölzettel vom letzten Wechsel. Entscheidend sind allein die Freigaben der Automobilhersteller. Sie finden sich in der Betriebsanleitung und auf den Etiketten der Öldosen – beispielsweise VW 507 00 oder BMW Longlife-04. Wenn möglich, wegen der unterschiedlichen Zusätze bei derselben Marke bleiben.
Viskosität beschreibt Fließverhalten von Flüssigkeiten
Viskosität ist zwar ein wichtiger Faktor, doch es kommen weitere Komponenten wie Basisöle und Additive hinzu. So kann ein 5W-30-Öl zwar die richtige Viskositätsklasse haben, muss jedoch nicht zwangsläufig alle Vorgaben des Herstellers erfüllen. Fälschlicherweise werden die Viskositätsklassen oft mit Herstellerfreigaben gleichgesetzt. Doch Viskosität definiert lediglich das Fließverhalten einer Flüssigkeit. Zäh wie Honig oder dünn wie Wasser sind Beispiele für hohe oder niedrige Viskosität. „Mehrbereichsöle müssen beides können, also über einen weiten Temperaturbereich die erforderliche Schmierung sicherstellen“, erklärt TÜV Rheinland-Experte Sander.
Stand: Januar 2015; Text: AvD