Hyundai stellt dem SANTA FE Motorenportfolio erstmals einen Plug-in-Hybrid zur Seite. Der Antrieb legt rein elektrisch 69 Kilometer zurück und ergänzt die Motoren 2.2 CRDi und den 1.6 T-GDi Hybrid. Der SANTA FE nimmt bei Hyundai unter den SUV die Rolle des Flaggschiffs ein. Im Detail verbessert, optisch aufgewertet und mit dem Plug-in-Hybrid elektrifiziert, präsentieren wir Ihnen in diesem Autotest das Facelift mit Stecker.
Karosserie/Design
Der Hyundai SANTA FE präsentierte sich im Jahr 2018 in seiner neuen Generation. Diese ausdrucksstarken Veränderungen zum Vorgänger schärfte Hyundai zuletzt mit einem Facelift. Sticht der neue Kühlergrill, die charakteristischen Scheinwerfer und die Frontschürze hervor und prägen das überarbeitete Gesicht des SANTA FE.
Wandert mein Blick zum Heck, fallen mir die neuen Rückleuchten und insbesondere das rote Reflektorband ins Auge. Ergänzt werden die Neuerungen im hinteren Bereich durch das geänderte Design des Stoßfängers.
Die Angebote an neuen Außenfarben ergänzt Hyundai um modifizierte Leichtmetallräder. Die bis zu 20 Zoll großen Räder füllen die breiter ausgeführten Radhäuser stolz aus.
Die Einlässe an den Seiten der Frontschürze dienen nicht allein der kraftvollen Optik. Sie tragen ihren Teil zur verbesserten Aerodynamik bei und optimieren den Luftstrom. Ein tieferer Schwerpunkt, eine gesteigerte Luftzirkulation im Motorraum, die optimierte Wärmeabfuhr sowie die aus diesen Maßnahmen resultierende Aerodynamik senken den Verbrauch an Kraftstoff.
Die neue Plattform mag man dem SANTA FE auf den ersten Blick nicht ansehen, doch sie zieht zahlreiche Verbesserungen nach sich. Darüber hinaus wirkt sie sich auf die Sicherheit aus und schützt die Passagiere im Falle eines Unfalls.
Innenraum/Kofferraum
Im Hyundai SANTA FE macht das Facelift mit neu gezeichneten Armaturen, hochwertigen Materialien und zahlreichen Komfortmerkmalen auf sich aufmerksam.
Der auf 10,25 Zoll angewachsene Touchscreen zeigt sich zudem im Detail verbessert. Die Menüführung ist übersichtlich gestaltet und die Benutzeroberfläche wurde im neuen Modelljahr einfacher strukturiert. Mit der digitalen 12,3-Zoll-Instrumenteneinheit und dem Head-up-Display verwöhnt mich der Testwagen mit modernen Standards.
Das Facelift setzt mit den Shift-by-wire-Tasten auf eine markante Änderung. Muss der bewährte Wahlhebel den Tasten weichen. Über einen weiteren Regler steuere ich über die Mittelkonsole die erwähnten Fahrprogramme.
Die favorisierten Applikationen und Funktionen meines Smartphones adaptiere ich im Handumdrehen ins Fahrzeug. Ob als Nutzer von iOS- oder Android-Endgeräten, mittels Apple CarPlay und Android Auto vernetze ich diese problemlos und abhängig von der Ausstattung auch kabellos mit dem SUV. Meine Apps spiegelt der SANTA FE vom Handy auf den Display im Fahrzeug.
Bei Bedarf findet mein Smartphone in der Mittelkonsole nicht nur eine passende Ablagemöglichkeit, geeignete Geräte lassen sich dort mit bis zu 15 Watt wireless aufladen.
Damit die Verbindung zwischen Ihnen und dem SANTA FE auch nach abstellen des Autos gewährleistet ist, stellt Hyundai die sogenannten BluelinkTelematikdienste zur Seite. Entsprechende Bluelink App auf das Handy geladen und die Vernetzung ist perfekt.
Sie können nun Informationen über das Smartphone abrufen, oder aber Steuerungen einzelner Elemente vornehmen. Türen können aus der Ferne geöffnet oder verriegelt, sowie Navigationsrouten von Zuhause aus an das System im Fahrzeug geschickt werden.
Mit der Last Mile Navigation baut Hyundai den Umfang weiter aus und setzt die Routenführung nach dem Parkvorgang via Smartphone fort. Ist es einem nicht immer möglich, sein Auto direkt am Zielort zu parken.
Sollten Sie in der Stadt den Überblick verloren haben und nicht mehr wissen, wo Sie nun genau das SUV abgestellt haben, orten Sie das Fahrzeug per GPS und können sich per Navi auf dem Handy den kürzesten Weg zurück leiten lassen.
Die Routen werden dank neuer leistungsfähigere Server schneller berechnet, Ankunftszeiten genauer angegeben und Verkehrsprognosen sowie Echtzeit-Informationen mit einbezogen. Die Live-Services beinhalten über die Verkehrsinformationen in Echtzeit hinaus, die Wettervorhersage, die Anzeige von freien Parkplätzen oder dem Tankstellennetz. Das Navi des Hyundai SANTA FE agiert Cloud-basiert, reagiert auf Verkehrsmeldungen und setzt Neuberechnungen sofort um.
Im Falle des Hyundai SANTE FE Plug-in-Hybrid baut der Hersteller die Funktionen via Bluelink weiter aus. Von unterwegs aus lässt sich der Ladevorgang der Batterie überwachen, sowie Ladezeitpunkte festlegen und Vorgänge starten und beenden. Die App gibt darüber hinaus Auskunft über die vorhandene Reichweite.
Das SUV nimmt im Portfolio die Rolle des Flaggschiffs ein und steht entsprechend für ein wohliges Ambiente. Das ohnehin luftige Platzangebot baut Hyundai dank neuer Plattform nochmals aus.
Mit dem gesteigerten Raumgefühl der Neuauflage aus dem Jahre 2018 führte Hyundai die Option „Seven“ ein und verabschiedete sich von der siebensitzigen Modellvariante „Grand Santa Fe“. Ist es nun in der Variante „Seven“ mühelos möglich im regulären SANTA FE sieben Insassen unterzubringen.
Die siebensitzige Ausführung ist in Verbindung mit allen Hyundai SANTA FE Versionen erhältlich, den gefahrenen Plug-in-Hybrid eingeschlossen.
Und so nehme ich zunächst auf den hinteren Sitzen Platz und überzeuge mich von dem Raumangebot. Mit meinen 1.80 Meter kommt keineswegs eine unangenehme Enge auf. Wer die dritte Sitzreihe jedoch auf längeren Reisen besetzen möchte, sollte dort Mitfahrende mit geringerer Körpergröße platzieren, um den Komfort zu gewährleisten.
Der Hyundai SANTA FE ist als „Seven“ automatisch an eine Niveauregelung an der Hinterachse gekoppelt ist und verfügt über folgende Features: Sonnenrollos hinten, ein zusätzlicher USB-Anschluss und eine 230-Volt-Steckdose.
Wer die Plätze sechs und sieben nutzt, muss selbstverständlich Einschränkungen im Kofferraum hinnehmen. Dennoch wartet der Hyundai SANTA FE mit einem Stauvolumen von 130 Liter auf. Ausreichend Platz, um kleines Gepäck oder Einkäufe unterzubringen.
Mit wenigen Handgriffen versenke ich die beiden Einzelsitze der dritten Reihe und vergrößere das Gepäckabteil um 441 Liter. Bei fünf genutzten Sitzplätzen hält der Kofferraum 571 Liter bereit, ein Fassungsvermögen, dass sich maximal auf 1.649 Liter erweitern lässt. Der Zugang zum Laderaum ist großzügig geschnitten. Abhängig von der Ausstattung gibt der SANTA FE den Weg über die elektrisch oder berührungslos öffnende Kofferraumklappe frei.
Komfort/Fahrwerk
Bin ich rein elektrisch unterwegs, fallen durch die wegfallenden Motorengeräusche Abroll- und Windgeräusche deutlicher auf. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, verbaut Hyundai im neuen SANTA FE unter anderem schallabsorbierende Materialien.
Ohnehin stehen dem SUV die ruhigeren Töne besser, der Hyundai SANTA FE ist der ideale Cruiser. Den sportlichen Ritt muss ich zwar nicht scheuen und er wirkt keineswegs schwerfällig, doch die komfortable Note steht dem SUV einfach zu gut. Möchte ich es dennoch einmal sportlicher angehen, wechsele ich in den Sport-Modus. Mit der Aktivierung leitet der im Plug-in-Hybrid serienmäßige Allradantrieb das Drehmoment bis zu 50 Prozent an die Räder der hinteren Achse.
Das System HTRAC Allrad ermöglicht mir über die Fahrprogramme konkrete Anpassungen vorzunehmen. Dabei unterscheidet der Hyundai SANTA FE zwischen den Modi fürs Gelände: Sand, Schnee und Schlamm oder den Fahrmodi Eco, Sport und Komfort für die Straße.
Die Änderungen nehme ich über den Drehregler vor. Wähle ich den Smart-Modus aus, überlasse ich die Auswahl dem SANTA FE. Mit Fokus auf bestmögliche Traktion und effizienten Verbrauch wählt das SUV im Smart-Programm den jeweils optimalen Modus.
Die einzelnen Fahrprogramme nehmen Einfluss auf das Ansprechverhalten, die Stabilität des Fahrwerks sowie den Allrad. Das System HTRAC leitet in der Regel bis zu 35 Prozent der Kraft an die hinteren Räder. Mit dem Ziel, bestmögliche Verbrauchswerte zu erreichen, favorisiere ich im ersten Test den Eco-Modus. Nun ist der Hyundai SANTA FE im Frontantrieb unterwegs. Verliert das Auto an Traktion, leitet das System das Drehmoment direkt an alle vier Räder.
Im Anhängerbetrieb ist es für den Plug-in-Hybrid dank Allrad auch bei rutschigem Untergrund kein Problem die Anhängelast gebremst von 1.350 Kilo auszuschöpfen. Der Diesel schafft 2.500 Kilo, der Benziner Hybrid rangiert dazwischen mit 1.650 Kilo.
Motor/Getriebe
Mit dem Facelift des Hyundai SANTA FE baut der koreanische Autobauer das Angebot um einen Plug-in-Hybrid aus. Der Teilzeitstromer mit Stecker ergänzt das Motorenprogramm, bestehend aus einem 2.2 CRDi und dem 1.6 T-GDI Hybrid.
Der Hyundai SANTA FE 1.6 T-GDI 265 PHEV koppelt den Benziner 1.6 T-GDI aus der neuen Smartstream Motorenfamilie an den 91 PS starken Elektromotor. Dies ergibt eine Systemleistung von 195 kW / 265 PS. In Kombination mit einem Drehmoment von maximal 350 Newtonmeter garantiert Hyundai dem SANTA FE Plug-in-Hybrid eine durchzugsstarke Beschleunigung und Fahrspaß. Die Sechsstufen-Automatik wechselt die Gänge sanft und zeitnah. Das SUV wird als PHEV bis zu 187 km/h schnell.
Der E-Motor mit einer Leistung von 67 kW schöpft seine Power aus der 13,8 kWh großen Lithium-Ionen-Polymerbatterie. In dieser Kombination realisiert Hyundai im Facelift eine elektrische Reichweite von 69 Kilometer. Gemessen nach dem WLTP-Messzyklus. Den Stromverbrauch gibt der Hersteller laut Datenblatt mit 16,3 kWh auf 100 Kilometer an. Der Benzinverbrauch des 1.6 T-GDI beläuft sich entsprechend auf 1,5 Liter pro Kilometer. Der SANTA FE Plug-in-Hybrid erfüllt die Abgasnorm Euro 6d und wird mit einem CO2-Ausstoß von 34 g/km beziffert.
Sicherheit
Beim Blick auf das Basismodell stechen mir ein aktiver Spurhalte- und Spurfolgeassistenten, der autonome Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung sowie ein aktiver Totwinkelassistenten ins Auge. Inklusive der Monitoranzeige stellt das Feature Totwinkelassistent eines meiner Highlights dar. Setze ich den Blinker, erscheint mir umgehend das von den Seitenkameras eingefangene Bild des toten Winkels im digitalen Display. Die Darstellung ist gestochen scharf.
Die Liste liest sich für die Einstiegsvariante absolut vorbildlich. Darüber hinaus stattet Hyundai das SANTA FE Facelift mit einem neuen Ausstiegsassistent aus. Möchten sie oder die Mitfahrenden das Fahrzeug verlassen, alarmiert der Assistent vor herannahenden Autos oder drohenden Gefahren.
Die neuen SANTA FE verfügen ergänzend hierzu über den Insassenalarm aus. Die ein versehentliches Zurücklassen von Mitfahrenden verhindert. Ob nun Kleinkinder oder Tiere, der Insassenalarm macht durch Hupen und Aufleuchten der Warnblinkanlage darauf aufmerksam, dass sich noch jemand im Fahrzeug befindet.
Unter dem Begriff Hyundai Smart Sense führen die Koreaner beispielsweise einen Aufmerksamkeitsassistenten, Fernlichtassistent oder den Autobahnassistent auf. Letzterer hält den SANTA FE im Test zuverlässig in der Fahrspur und agiert in Verbindung mit der intelligenten Geschwindigkeitsregelung. Die Verkehrszeichenerkennung erkennt im Testwagen ergänzend Tempolimits und Überholverbote.
Die Assistenzsysteme unterstützen Sie als Fahrer und reduzieren die Aufprallschwere oder können gar Unfälle gänzlich verhindern. Sollte eine Kollision dennoch eintreten, setzt das im Fahrzeug serienmäßig verbaute Notrufsystem eCall automatisch einen Notruf ab. Der Rettungsdienst erhält umgehend wichtige Informationen zu Unfall, Standort und Insassen. Manuell kann man den Notruf jederzeit über die SOS-Taste absetzen.
Im Großstadtdschungel oder im Gelände spielt der Around View Monitor seine Vorteile aus. Gewährt mir dieser die Rundumsicht aus der Vogelperspektive. So lässt sich das Flaggschiff auch in enge Parklücken ohne Schwierigkeiten manövrieren.
Die hintere Einparkhilfe mit automatischer Notbremsfunktion warnt nicht nur akustisch, in Verbindung mit dem Querverkehrswarner führt der Hyundai SANTA FE wenn nötig auch eine Bremsung durch und verhindert einen Zusammenstoß.
Ausstattung/Kosten
Sie haben beim Hyundai SANTA FE die Wahl, sich zwischen verschiedenen Ausstattungspaketen zu entscheiden. Unabhängig von der Entscheidung zwischen der Basis bzw. Select, den Paketen Trend, Prime oder Signature, ist das SUV als Siebensitzer „Seven“ bestellbar.
Ob mit fünf oder sieben Sitzen an Bord, das Flaggschiff weiß von der Basis weg mit reichlich Ausstattung zu verwöhnen. Zu einem Einstiegspreis von 55.750 Euro führt die serienmäßige Liste des Plug-in-Hybrid zahlreiche Komfortmerkmale auf. Der Hyundai SANTA FE Plug-in-Hybrid wird im Rahmen der Innovationsprämie des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit 3.750 Euro gefördert. In Verbindung mit dem Herstelleranteil senkt die Fördersumme die Preise um 5.981 Euro.
Das Paket Signature sticht mit seinem zweifarbigen Innenraum in der Grundfarbe Grau mit hellgrauen Nappaledersitzen oder in der Grundfarbe Schwarz mit Ledersitzen im Farbton Camel hervor. Der Dachhimmel in Wildleder-Optik trifft auf gebürstetes Aluminium an den Armaturen.
Äußerlich ziert das Signature-Paket dunkles Chrom am Kühlergrill und die Anbauteile sind in Wagenfarbe lackiert. Beim Hyundai SANTA FE Plug-in-Hybrid zählt das Assistenz-Paket II in dieser Kombi ebenfalls zum Serienumfang.
Auf welchen Hyundai letztlich die Wahl fällt, der Hersteller gewährt auf alle Neuwagen ein umfassendes Garantiepaket. Neben den fünf Jahren auf das gesamte Fahrzeug und das ohne Kilometerbegrenzung, bietet der koreanische Autobauer 60 Monate auf den Lack und legt eine fünfjährige Mobilitätsgarantie obendrauf. Diese verlängert sich nach jeder Wartung in einer Vertragswerkstatt ohne Begrenzung des Fahrzeugalters und bis zu einer Fahrleistung von 200.000 Kilometer um ein weiteres Jahr oder 30.000 Kilometer. Je nachdem, was zuerst eintritt.
Das Wartungsintervall beträgt bei dem gefahrenen Plug-in-Hybrid 15.000 Kilometer oder ein Jahr. Der Hyundai SANTA FE Plug-in-Hybrid fährt zudem mit acht Jahre Garantie für die Hochvoltbatterie vor (bis zu einer Laufleistung von 160.000 Kilometern).
Stand: November 2021; Test und Fotos: Lexi Lind