Volvo EX30 Fully Electric Single Motor Extended Range Ultra

Mit dem EX30 präsentieren die Schweden das kompakteste rein elektrische SUV-Modell aus dem Hause Volvo. Im B-SUV-Segment angesiedelt, verkörpert der Volvo EX30 die Weiterentwicklung der Marke. Vom neuen Design, dem nachhaltigen und lederfreien Innenraum, dem optimierten Volvo Safe Space über die modernen Konnektivitätslösungen, bis hin zum Elektroantrieb. Ein-Pedal-Fahren setzt Volvo so gut um, wie kaum ein anderer Elektrohersteller und steigert damit den ohnehin hohen Fahrkomfort und maximiert die Energierückgewinnung. Und während mir dieses Feature bereits bestens vertraut ist und ich nicht missen möchte, so verlangt der Volvo EX30 definitiv eine Umgewöhnung.

Karosserie/Design

Werfe ich zunächst einen Blick auf das Äußere. Während in diesem Punkt letztlich der persönliche Geschmack entscheidet, ist unweigerlich wahrzunehmen, der EX30 läutet eine neue Volvo Designsprache ein. Der nun auch der Volvo EX90 folgt und so ist trotz der deutlichen Größenunterschiede eine intensive Familienzugehörigkeit zu erkennen. Stelle ich den Volvo EX30 dagegen der 40er oder 60er Baureihe gegenüber, sind die optischen Veränderungen unübersehbar.

Die Schweden präsentieren mit dem neuen EX30 und EX90 die neue Interpretation ihres skandinavischen Designs. Markant und besonders kennzeichnend für die neuen Modelle, die schmalen und breit gezeichneten LED-Leuchten sowohl an Front und Heck.

Das „Thors Hammer“-Lichtmotiv zählt mittlerweile zu den charakterisierenden Elementen eines Volvo Modells. Dieses kennzeichnet die Schweden-Palette auch in Zukunft, nur eben neu interpretiert. Die LED-Scheinwerfer an der Front verfügen über das unverkennbare LED-Tagfahrlicht in betont schmaler Ausführung.

Daran angelehnt, sorgen die LED-Rückleuchten für eine ausdrucksstarke Heckansicht und transportiert auch in diesem Fall vergangenes modern in die Neuzeit. Zweigeteilt mit einem separaten Unter- und Oberteil verläuft der obere Teil vertikal entlang der Heckscheibe.

Charakterisierend für ein Elektrofahrzeug, die geschlossene Frontpartie. In Wagenfarbe lackiert, platziert Volvo das Markenemblem auf der Frontabdeckung. Geschickt integriert, finden sich dort auch die Sensoren für die ADAS-Fahrerassistenzsysteme.

In Kontrast stehen glänzend schwarze Details sowie das schwarz lackierte Dach und die rahmenlosen Außenspiegel. Das Hochglanz-Design der B-Säule setzt weitere Akzente. Während die Designer dem Modell mit den anthrazitfarbenen Kunststoffverkleidungen an Rädern, Türen und Stoßfängern einen raueren Charme verleihen. Die dort verwendeten Elemente bestehen zu 30 Prozent aus recyceltem Rohstoff und unterstreichen den Nachhaltigkeitsgedanken.

Im Angebot finden sich Lackierungen die je nach Lichtverhältnissen die Farbe wechseln. Speziell für den neuen Volvo EX30 entworfen, die Farbe Moss Yellow. Dieser Strahlkraft steht das helle Cloud Blue meines Testwagens sowie das Crystal White mit Perlglanzeffekt und das tiefschwarze Onyx Black gegenüber. Wer sein Fahrzeug in Vapour Grey ordert, erhält im Sonnenlicht einen glänzenden, metallischen Schimmer.

Der Dachkantenspoiler variiert abhängig der Ausstattung in seiner farblichen Ausführung. Während dieser in der Version Core in Wagenfarbe lackiert ausgeliefert wird, erhält mein Testwagen in der Ausstattung Ultra sowie die Variante Plus einen Spoiler in Hochglanzschwarz.

Die markanten Radhäuser füllen große Räder, gepaart mit neuen Felgendesigns. Kunststoffeinsätze in Hochglanzschwarz stehen optisch im Kontrast und fungieren als aerodynamisches Element. Die Aero-Felge bringt zudem weniger Gewicht auf die Waage. Rollt das kompakte SUV in der Ausstattung Core auf 18 Zöllern im Fünf-Speichen Aero-Design in Diamantschnitt/Hochglanzschwarz vor, gehören in den Varianten Plus und Ultra 19-Zoll-Felgen zum Standardprogramm. Siehe mein getestetes Fahrzeug, mit einer Bereifung von 245/45 R19 anstelle der Reifen der Dimension 225/55 R18 beim Einstiegsmodell. Gegen Aufpreis kleiden das Modell EX30 20-Zoll-Räder im Fünf-Speichen-Sport-Design inklusive mehrfarbigen Aero-Einsätzen, die sich über die gesamte Mitte der Räder erstrecken.

Innenraum/Kofferraum

Die in meiner Ausstattung verbauten rahmenlose Außenspiegel beinhalten eine serienmäßige LED-Umfeldbeleuchtung, die mir beim Ein- und Aussteigen den Bereich um das Fahrzeug ausleuchtet.

Der im Test erfahrene Volvo EX30 Ultra verwöhnt die Insassen serienmäßig mit einem feststehenden Panorama-Glasdach, welches den Innenraum mit Licht durchflutet. Die sehr große Dimension des Glasdachs hat die mangelnde Öffnungsfunktion zur Folge. Um eine störende Sonneneinstrahlung von den Passagieren fernzuhalten und diese vor UV-Strahlung zu schützen, verwendet Volvo ein dunkel getöntes Hightech-Verbundglas.

Den Innenraum hält Volvo frei von Leder und setzt auf recycelte und erneuerbare Materialien. Zu diesen zählen Denim, Flachs und Wolle. Volvo bleibt sich dem skandinavischen Look treu, präsentiert diesen jedoch in einer weiterentwickelten Form.

Volvo kreiert für den EX30 vier Themen für den Innenraum. Der Kunde kann zwischen Misty, Pine, Indigo und Breeze auswählen. Alle Farb- und Designthemen stehen für ein hochwertiges Ambiente.

Einsteigen und einfach losfahren, im Volvo EX30 dank der „Convenient Entry & Start“-Funktion möglich. Ein Motorstartknopf drücken ist nicht nötig, um das Fahrzeug zu starten, muss man lediglich Platz nehmen, das Bremspedal betätigen und den Vorwärts- oder Rückwärtsgang einlegen. Wenn ich nun die Bremse löse, beginnt das SUV zu rollen.

Zwar kann man in diesem Sinne direkt mit dem Volvo EX30 losfahren, doch vorab möchte ich eine umfangreiche Eingewöhnung empfehlen. Sich mit den anderen Bedienstrukturen vor Fahrtbeginn vertraut zu machen, ist unvermeidbar. Selbst Volvo Vertraute staunen nicht schlecht, geht der EX30 im Vergleich zu den bisher bekannten Volvo-Baureihen völlig andere Wege.

Die radikale Digitalisierung lässt mich Direktwahltasten und -Regler vermissen. Für die Fensterheber finde ich zwar noch haptische Elemente vor, suche diese aber an der Tür vergebens. Und so muss sich der Griff zur Mittelkonsole erst einspielen. Kaum daran gewöhnt, wechsle ich natürlich das Fahrzeug und muss mich wieder umgewöhnen. Finden sich in der Regel die Fensterheber an den Türen.

Ebenso ungewöhnlich, die Außenspiegel lassen sich nur noch über den Touchscreen in Verbindung mit Elementen im Lenkrad verstellen. Umständlicherweise muss man hierfür zudem ein Untermenü aufrufen. Diese radikale Reduzierung von haptischen Bedienelementen krönt im EX30 nur noch der Wegfall einer Instrumenteneinheit oder das Fehlen eines Head-up-Displays. Beides gibt es nicht, auch nicht gegen Aufpreis. Für mich größtes Manko und absolut unverständlich.

Muss der Blick somit stets zum 12,3-Zoll-Bildschirm in der Mitte wandern. Und somit weg von der Straße. Zudem steht diese Ausführung in Widerspruch zu den Ermahnungen des Aufmerksamkeits-Assistenten. Diese Entscheidung stößt mir sehr auf und überrascht. Ist es doch insbesondere Volvo, die einen hohen Wert auf Sicherheit legen. Fahrrelevante Informationen wie die Geschwindigkeit, Batteriestand, Reichweite, aktuelle Verkehrszeichen sowie die Schalthebelposition finden sich ausschließlich am oberen Rand des rahmenlosen Touchscreens.

Im unteren Bereich finden sich wiederum diverse Funktionen die sich per Fingertipp ansteuern lassen. Hierzu zählen das Telefon, die Medien oder Apps. Ansichten und Schaltflächen kann ich an meine individuellen Bedürfnisse anpassen.

Ebenfalls neu und leider so gar nicht mein Fall, das Sport-Lenkrad. Gefällt mir das quadratische Dreispeichen-Design mit flacher Ober- und Unterseite so gar nicht. Es fasst sich zwar sehr angenehm an und ist ebenfalls lederfrei gestaltet, doch optisch sagt es mir einfach nicht zu.

Das neue Bedienerlebnis basiert auf der Infotainment-Plattform der nächsten Generation in Verbindung mit einem großen Touchscreen. Der zentral platzierte Display im Hochformat dient als Schnittstelle zwischen Insassen und Fahrzeug. In 12,3-Zoll ausgeführt, ist der Bildschirm freistehend angebracht.

Alternativ zur Echtzeit-Umgebungsansicht „Surround View“, steht der reduzierte Modus „Calm View“ zur Wahl. Bei der das System nur die wichtigsten Informationen anzeigt. Die Ansichten lassen sich über eine Taste am Lenkrad wechseln.

Die Google Funktionen darunter der Kartendienst Google Maps und die Spracherkennung Google Assistant stehen für ein hervorragendes Benutzererlebnis. Vertraut von Smartphones und Tablets.

Manch ein iPhone Nutzer wirft Volvo vor, Nutzer von Android Smartphones zu bevorzugen. Während diese ihre Google Profil über das Infotainmentsystem bequem nutzen können, bietet Volvo aber nun iPhone-Nutzern das Smartphone via Wireless Apple CarPlay kabellos mit dem Infotainmentsystem zu verbinden. Auf Inhalte und Apps des Telefons kann man über den Touchscreen oder per Sprache via Siri greifen.

Beim Digital Key dient das Smartphone als Schlüssel. Zum Ent- und Verriegeln des EX30 lege ich das Telefon über das NFC-Feld in der Dachsäule. Im Fahrzeug angekommen, findet das Smartphone in der Telefonablage seinen Platz und nun startet das Fahrzeug.

Die Digital Key Funktion beinhaltet zahlreiche Einstellungen. Sei es beispielsweise für die Sitze, ds Lenkrad, die Außenspiegel oder das Infotainmentsystem und das Google-Konto. Darüber hinaus realisiert Digital Key die Carsharing-Funktion. Kann der Hauptnutzer digitale Schlüssel versenden.

In den Ausstattungslinien Plus und Ultra realisiert die Ultrabreitband-Technik den Digital Key Plus. Mit NFC-Lesegeräten und sechs UWB-Antennen ausgerüstet, erkennt Volvo ein UWB-kompatibles Smartphone in einer Entfernung von bis zu zehn Metern. Die UWB-Technik erkennt das Smartphone bereits, wenn sich der Nutzer dem Fahrzeug nähert.

Die Volvo EX30 App hält spezielle Funktionen bereit. Neben der Digital-Key-Funktion zählen hierzu unter anderem die Möglichkeit aus der Ferne gewissen Dinge zu steuern und einzusehen.

Die Welt des Internets steht Nutzern dank entsprechender Verbindung über ein 5G-fähiges Datenmodul zur Verfügung. Over-the-Air-Updates halten den Volvo EX30 und die Software stets auf dem neuesten Stand. Verschiedene Features lassen sich somit auch nach der Auslieferung aktualisieren und aufspielen. Die Software-Updates werden regelmäßig über eine Volvo Cloud in das SUV übertragen.

Die weiterentwickelten Sitze bieten einen hohen Komfort und sie laden wahrlich zum Verweilen ein. Um auf den Rücksitzen mehr Beinraum zu schaffen, entscheidet sich Volvo für schlanke Rückenlehnen. Von Haus aus sechsfach manuell einstellbar bietet Volvo in meiner erfahrenen Topausstattung eine elektrische Sitzeinstellung, ergänzt um eine elektrisch einstellbare Vier-Wege-Lendenwirbelstütze. Der Beifahrersitz ist stets vierfach einstellbar.

In Verbindung mit dem Digitalen Schlüssel speichert das kompakte SUV die letzte Sitzposition und fährt das Gestühl beim nächsten Einsteigen automatisch in diese Position zurück. Eine Sitzheizung sowie die Lenkradheizung steigern auf Wunsch die Wohlfühlatmosphäre.

Während diese Volvo in der ersten Sitzreihe auf sehr hohem Niveau garantiert, kann der Autobauer diesen auf der Rückbank nicht halten. Zudem wird das luftige Sitzgefühl für Großgewachsene spürbar knapper.

Die Lautsprecher bringt Volvo clever unterhalb der Windschutzscheibe unter, die sich über die gesamte Breite des Cockpits erstrecken. Die sogenannte Soundbar koppelt mein Testwagen mit dem Soundsystem von Harman Kardon. Purer Klanggenuss garantiert.

Zudem sorgt die neue Lautsprecher-Konstruktion für mehr Stauraum in den Türen. Das mittig platzierte Handschuhfach lässt sich über das Infotainment-System öffnen, ebenfalls ungewöhnlich. Ein zusätzliches Ablagefach für kleinere Gegenstände findet sich versteckt im Fußraum.

Die Mittelkonsole unter der Mittelarmlehne verfügt über ein Schiebesystem, dies schafft Variabilität. In der zweiten Reihe lässt sich unter der Mittelkonsole eine praktische Ablagebox herausziehen.

Das Gepäckabteil ist glatt geschnitten, keine Radhäuser ragen störend hinein. Inklusive des 61-Liter großen Fachs unter dem Ladeboden, fasst der EX30 318 Liter. Wem dies nicht ausreicht, erweitert den Gepäckraum bei Bedarf auf bis zu 904 Liter. Hierzu müssen lediglich die Lehnen der Rücksitze im Verhältnis 60:40 umgeklappt werden.

Die weit aufschwingende Heckklappe verfügt ausgenommen die Basisausstattung Core über eine elektrische Bedienung. Die frei gegebene Öffnung ist wunderbar großzügig. Die Flexibilität steigern die Verantwortlichen durch einen höhenverstellbaren Ladeboden. Darunter lässt sich die abnehmbare Gepäckraumabdeckung verstauen. Taschenhaken, Ösen zur Sicherung und eine 12-V-Steckdose ergänzen den Umfang im Kofferraum.

Unter der Fronthaube hält Volvo einen zusätzlichen Stauraum bereit. Das zweigeteilte Staufach mit einem Fassungsvermögen von 19 Litern dient als idealer Ablageort für das Ladekabel.

Komfort/Fahrwerk

Volvo möchte beim EX30 sowohl die agilen wie auch die komfortablen Fahreigenschaften auf höchstem Niveau vereinen. Und dies gelingt ihnen. Das sogenannte und eigens entwickelte Touring-Fahrwerk setzt sich aus einer Vorderradaufhängung mit McPherson-Federbeinen sowie neuen Stabilisatoren und einem neuen Fünflenker-Layout hinten zusammen. Das Gesamtpaket wurde speziell auf die Herausforderungen eines Elektrofahrzeugs abgestimmt.

Den Schweden gelingt es, die Power über den Hinterradantrieb souverän auf die Straße zu bringen. Möchte man Kurven mit höheren Geschwindigkeiten durchfahren, überzeugt die besonnene Performance. Die Corner Traction Control verbessert nochmals das Kurvenverhalten. Mit Torque Vectoring ermöglicht Volvo durch eine elektronische Steuerung des Antriebsdrehmoments diese tadellosen Kurvenfahrten. Die Drehmomentsteuerung fungiert dabei als elektrische Differenzialsperre.

Ich nehme im Test keine durchdrehenden Räder oder störende Antriebseinflüsse in der Lenkung wahr. Die elektrische Servolenkung harmoniert mit dem Fahrwerk, wirkt aber insgesamt synthetisch. Der Volvo EX30 bietet meist eine ausreichende Rückmeldung und ermöglicht spielerisches manövrieren. Die Leichtigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten weicht einer angenehmen Direktheit mit zunehmenden Tempo. Agiert die Servolenkung geschwindigkeitsabhängig. Die Lenkunterstützung lässt sich zudem in drei Stufen einstellen.

Da ich mit dem Elektro-SUV im Sommer ohne einen einzigen Regentag unterwegs sein durfte, vermisste ich zu keiner Zeit einen Vierradantrieb. Den elektrischen Allradantrieb stellt Volvo einzig der Twin Motor Performance Version (serienmäßig) zur Seite.

Die tief und mittig platzierte Lithium-Ionen-Batterie trägt ihren Teil zur satten Straßenlage bei und hat einen angenehm niedrigen Fahrzeugschwerpunkt zur Folge.

Motor/Getriebe

Der Elektroantrieb des getesteten Volvo EX30 entfällt auf die goldene Mitte. Zur Wahl stehen entsprechend drei Versionen. Die 200 kW / 272 PS starke Single Motor Version koppelt Volvo im Einstiegsmodell an die 51-kWh-Hochvoltbatterie. Die Rolle des Topmodells nimmt der Twin Motor Performance AWD ein. Mit zwei Elektromotoren und Allradantrieb leistet das Elektro-SUV 315 kW / 428 PS. Das Modell ist ausschließlich an die 69-kWh-Batterie gekoppelt.

Ich durfte den Single Motor in der Extended Range Version mit einem 69-kWh-Akku erleben. Angetrieben über die Hinterräder. Der Single Motor in der Extended Range Version kommt ebenfalls auf 272 PS. 5,3 Sekunden vergehen für den Sprint von null auf 100 km/h, der Volvo EX30 zieht nicht nur von unten heraus druckvoll los. Aus allen Geschwindigkeitsbereichen heraus garantiert das Modell einen dynamischen Durchzug. An die eindrucksvolle Kraftentfaltung der Twin Turbo Motoren reicht er natürlich nicht heran, dennoch weiß auch der Single Motor mit seiner Kraft zu begeistern.

Gekoppelt an ein einstufiges Getriebe mit Shift-by-Wire, welches sich über einen Wählhebel am Lenkrad bedienen lässt. Das Getriebe leistet tadellose Arbeit und sorgt für eine übergangslose Kraftübertragung.

Leider lassen noch zahlreiche Elektroautos die One-Pedal-Drive-Funktion vermissen. Zwar spricht manch einer von einem e-Pedal, doch die Verzögerung reicht letztlich nicht aus, um ohne das Bremspedal unterwegs zu sein. Nicht so, der Volvo EX30. Für mich zählt Volvo zu den wenigen Herstellern, die diese Funktion in Perfektion umsetzen.

Ein-Pedal-Fahren steigert nicht nur den Komfort erheblich, es liefert auch mehr Reichweite. Das besondere Fahrgefühl des Ein-Pedal-Fahrens zählt für mich zu den großen Stärken eines E-Autos. Umso ärgerlicher, wenn diese das dann nicht umsetzen.

Die Funktion verzögert in Verbindung mit dem intelligente Bremssystem sehr zuverlässig und lädt mit der durch die starke Rekuperation freigesetzten Energie die Batterie auf. Mit dem Gas- sprich Fahrpedal beschleunige ich und verzögere. Die Bremse schone ich im Stadtverkehr nahezu vollständig. Denn nehme ich den Fuß vom Fahrpedal, bremst der Volvo EX30 wenn gewünscht bis zum Stillstand ab. Und auch auf der Landstraße gelingt mir dies bei einer vorausschauenden Fahrweise. Die Ein-Pedal-Fahren-Funktion verlangt eine kurze Eingewöhnung, zweifelsohne, doch wer sie einmal zu schätzen gelernt hat, möchte sie nicht mehr missen.

Und wer dennoch keine Lust darauf hat, kann das Ein-Pedal-Fahren über eine Taste am Lenkrad oder über den Touchscreen ausschalten. Zugegeben, bei Autobahnfahrten und höheren Geschwindigkeiten bietet sich die Deaktivierung an. Doch mit Blick auf die Reichweite, überschreite ich bei einem Elektroauto ohnehin nicht die 130 km/h. Maximal wären wie in allen neuen Volvo Modellen 180 Stundenkilometer möglich.

Mit einer maximalen Anhängelast von bis zu 1.600 Kilogramm kann mein Testwagen in der Single Motor Extended Range Variante sowie der Twin Motor Performance AWD) auch als Zugpferd genutzt werden. Für ein Elektrofahrzeug nicht selbstverständlich.

Im Gegensatz zum Basismodell, erreicht die Kombi mit der größeren Batterie laut Hersteller eine maximale Reichweite von bis zu 476 Kilometer. Dies entspricht einem Plus von 137 Kilometern. Den Stromverbrauch notiert Volvo gemäß WLTP-Zyklus auf 17,5-17,0 kWh/100 km. Die im Test erfahrenen Werte weichen um 2,5 bis 3 kWh ab. Somit reduziert sich auch die Reichweite. Im Alltag und mit kurzen Autobahnpassagen sollte man eher 350 Kilometer einplanen. Die tatsächliche Reichweite hängt stark von der gefahrenen Geschwindigkeit und dem Fahrstil ab. Darüber hinaus nimmt die Außentemperatur und Wetterverhältnisse, der Wind, die Topografie und Straßenzustände Einfluss. Wer zudem die elektrischen Verbraucher im Fahrzeug, darunter die Klimatisierung sowie Sitz- und Lenkradheizung nutzt, beeinflusst die Reichweite.

Das Topmodell rangiert mit einer maximalen Reichweite von angegebenen 450 Kilometern übrigens unter meinem Testwagen. Beide verfügen über den 69 kWh Akku. Die 400-V-Hochvoltbatterie lässt sich im Vergleich zu den Ausstattungen Core und Plus die über einen 11-kW-Onboard-Charger verfügen im Volvo EX30 Ultra über den 22-kW-Onboard-Charger laden.

Im Preis inbegriffen, ein Mode-3-Kabel für das dreiphasige Wechselstrom-Laden mit 32 Ampere. Mache ich an einer Schnellladestationen mit Gleichstrom Halt, vergehen 26 Minuten, um die Akkuladung zehn auf 80 Prozent aufzufüllen. Im Vergleich zum Single Motor mit der kleineren 51-kWh-Batterie beträgt die maximale Ladeleistung bei meinem Testwagen bis zu 153 kW. Die Basisvariante muss sich mit 134 kW begnügen.

Die Hochvoltbatterie kann ergänzend zum Gleichstrom mit Wechselstrom geladen werden. Beim Laden mit Wechselstrom wird dieser zunächst über das Bordladegerät in Gleichstrom umgewandelt.

Eine Vorklimatisierung des Innenraums zählt zu dem effektiven Temperaturmanagement. Inklusive der Sitzheizung, Lenkradheizung und Heckscheibenheizung hat diese Vorklimatisierung einen maßgeblichen Einfluss auf die Reichweite, die Ladezeit und die Leistungsfähigkeit sowie die Lebensdauer der Batterie.

Die in meinem Testwagen serienmäßig verbaute Wärmepumpe trägt ergänzend zur Erwärmung und Kühlung des Akkus bei. Dies dient ebenfalls der Optimierung.

Hinter der Klappe am hinteren linken Kotflügel verbirgt sich der Ladeanschluss, die zusammen mit der Zentralverriegelung entriegelt wird. Das Ladekabel findet im praktischen Frunk unter der Fronthaube seinen Platz. Oder alternativ in einem separaten Stauraum unter dem Kofferraumboden.

Volvo gewährt acht Jahre (beziehungsweise 160.000 Kilometer Laufleistung) Garantie auf die Batterie.

Sicherheit

Ein hoher Sicherheitsstandard, zählt für Volvo zum markentypischen Kern. Dabei unterscheidet der schwedische Autobauer nicht zwischen den Baureihen oder Ausstattungen. Dies zeigt der Volvo EX30 erneut auf. Die Sicherheitsausstattung basiert auf Ultraschallsensoren, Kameras und Radare. Zusammengefasst bilden sie den Volvo Safe Space. Gelingt es dem Fahrzeug andere Autos sowie

Motorräder- und roller, Fahrradfahrer und Fußgänger zu erkennen und drohende Kollisionen zu vermeiden. Dieses Ziel möchte Volvo durch akustische sowie optische Warnungen und vor allen Dingen durch Brems- und Lenkeingriffe erreichen.

Entsprechend stattet Volvo die Modelle von Haus aus mit folgenden Sicherheitsmerkmalen aus: Aktiver Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung und die adaptive Geschwindigkeits- und Abstandsregelung. Während diese Features und deren Bezeichnungen geläufig sind, möchte ich unter anderem auf folgende Assistenten etwas näher eingehen. Die Run-off Road Mitigation dient zur Verhinderung eines unbeabsichtigten Verlassens der Fahrbahn. Das Blind Spot Information System agiert dagegen unterstützend beim Spurwechsel und merzt den toten Winkel aus. Zusätzlich zur Toter-Winkel-Funktion nimmt das System schnell annähernde Fahrzeuge wahr und warnen vor einem Spurwechsel.

Der Cross Traffic Alert warnt wiederum beim rückwärtigen Ausparken. Das System erkennt herannahende Verkehrsteilnehmer und bremst bei Bedarf den Volvo EX30 ab. Ebenfalls Serie, das Fahrer-Monitoring-System. Dieses hat die Aufmerksamkeit der fahrenden Person im Blick. Der Door Opening Alert warnt dagegen beim Aussteigen vor anderen von hinten sich näherenden Verkehrsteilnehmern, darunter auch Radfahrer. Der intelligente Geschwindigkeitsassistent hilft die geltenden Tempolimits einzuhalten.

Das trotz des Umfangs noch mehr geht, zeigen die Modelle ab der Ausstattung Plus auf. Fährt der Volvo EX30 in den beiden höheren Versionen mit einer Einparkhilfe rundum inklusive automatischen Bremseingriff hinten auf und ergänzt das Angebot um den Spurführungsassistent Pilot Assist sowie den Spurwechselassistent.

Der weiterentwickelte Pilot Assist agiert in Zusammenarbeit mit der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage. Bis 130 Stundenkilometer realisiert das Modell teilautonomes Fahren und hält mehr als nur den Abstand und die Fahrspur. Zu den neuen Funktionen zählt der automatische Spurwechsel. Die Funktion aktiviere ich im Test durch setzen des Blinkers, das System agiert zwischen 65 km/h und 130 km/h.

Mit dem Abstandsassistent „Distance to Truck Assist“ präsentiert Volvo eine erweiterte Funktion des Pilot Assisten. Den Überholvorgang von großen Fahrzeugen wie beispielsweise Lkws, möchte Volvo hiermit angenehmer gestalten. Das System nutzt auf der Autobahn den verfügbaren Platz auf der aktuellen Fahrspur, um den Seitenabstand zum Lkw zu vergrößern. Der Versatzbereich beträgt etwa 20 Zentimeter zur Mittellinie hin. Nach dem Überholvorgang kehrt der Volvo EX30 wieder in die Mitte der Fahrspur zurück. Befindet sich das Elektro-SUV auf einer mehrspurigen Autobahn zwischen zwei Lastwagen, hilft der Pilot Assist das SUV in eine zentrierte und entspanntere Position zwischen den Fahrzeugen zu lenken. Die neue Funktion arbeitet in einem Geschwindigkeitsbereich zwischen 50 km/h und 130 km/h.

Wer jedoch meint, dem Pilot Assist die volle Kontrolle zu überlassen, der irrt. Beide Hände müssen stets am Lenkrad sein und die fahrende Person in Bereitschaft sein.

Mit der Oncoming Mitigation by Braking hält Volvo eine zusätzliche Funktion zur Kollisionsabschwächung bereit. Kommen einem vierrädrige Fahrzeuge auf der eigenen Fahrspur entgegen – sprich ein Geisterfahrer – betätigt das Elektroauto automatisch die Bremse, um durch die reduzierte Fahrgeschwindigkeit, die Aufprallschwere zu verringern.

Der Kreuzungs-Bremsassistent verhindert wiederum drohende Zusammenstöße mit entgegenkommenden Fahrzeugen beim Linksabbiegen.

Weitere Unterstützung erhält der Fahrer durch den Park Assist Pilot. Die neue Generation kann sowohl in parallele und quer zur Fahrbahn gerichtete Parklücken einparken. Bestätige ich im Test die erkannte Lücke, übernimmt der Park Assist Pilot die Lenkung, Schaltung, Gas und Bremse.

Bei parallelen Parkplätzen übernimmt der Volvo EX30 auf Wunsch auch das Ausparken. Während dieser Vorgänge erkennt der Volvo Fußgänger sowie andere Hindernisse oder bewegliche Objekte die ein Kollisionsrisiko bergen und bremst das Fahrzeug automatisch ab.

Ausstattung/Kosten

Mit dem EX30 rundet Volvo das SUV-Angebot auf hohem Niveau nach unten hin ab. Erstmals im B-Segment angesiedelt, eröffnet das Basismodell in der Single Motor Variante das Portfolio ab 39.790 Euro. Ein überraschender Preis, zählt Volvo zu den Premiumanbietern im Automobilsektor und mit 272 PS ist bereits die Einstiegsvariante ordentlich bestückt.

Die Extended Range Ausführung verlangt bereits einen Aufpreis von 5.200 Euro. Die Twin Turbo Performance Motorisierung mit Allradantrieb steht ausschließlich den Ausstattungen Plus und Ultra zur Wahl.

Die übersichtliche Angebotsstruktur macht es dem Kunden einfach. Entscheidet sich dieser zwischen den drei Ausstattungslinien Core, Plus und Ultra. Wählt zudem entsprechend zwischen den Motoren und dem Batteriepaket in der Single Motor Version.

Den Umfang an Extras hält Volvo bewusst gering. Interessenten können ergänzend aus aufpreispflichtigen Farben, Sitzbezüge und Räder wählen. Oder im Falle meines Topmodells, optional das Winter-Paket mit Lenkradheizung und Sitzheizung vorne, eine elektrische Sitzeinstellung für Fahrer- und Beifahrersitz inklusive Memory-Funktion und elektrisch einstellbarer Lendenwirbelstütze für den Fahrersitz sowie die abgedunkelten Scheiben ab der B-Säule auswählen. In meinem Testwagen allesamt inbegriffen, womit mein Modell Volvo EX30 Fully Electric Single Motor Extended Range Ultra einen Gesamtpreis von 53.640 Euro notiert. Die unverbindliche Preisempfehlung ohne die Optionen liegt bei 52.190 Euro.

Elektrisch einstellbare Vordersitze mit elektrisch einstellbarer Lendenwirbelstütze, rahmenlose Außenspiegel mit Memory-Funktion, ein Panorama-Glasdach, eine Parkkamera mit 360-Grad-Rundumsicht und das automatische Einparksystem Park Assist Pilot und der 22-kW-Onboard-Charger zählen im Topmodell zum Serienumfang.

Der 12,3 Zoll große Touchscreen, eine Klimaautomatik, eine Wärmepumpe, das Audiosystem High Performance Sound und einiges mehr, findet sich bereits ab der Ausstattung Core im Volvo EX30.

Diese Serienausstattung bauen die Schweden ab der Version Plus um ein mit Harman Kardon entwickeltes Premium Sound System, die Zwei-Zonen-Klimaautomatik, das erweiterte Luftreinigungssystem mit Feinstaubfilterung oder zum Beispiel eine elektrisch bedienbare Heckklappe aus.

Im Original Volvo Zubehörprogramm finden sich abschließend eine Anhängerkupplung für 1.150 Euro, ein Fahrradträger für 699 Euro und eine Wallbox 22 kW für 899 Euro.

Stand: September 2024; Test und Fotos: Lexi Lind

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