Viele Fahranfänger freuen sich auf das erste eigene Auto. Doch das Ausmaß der Kosten können die wenigsten im Vorhinein richtig einschätzen. Spritkosten sind aber nicht die einzigen Ausgaben. Auch die Anschaffungskosten, die Kfz-Versicherung, die Steuern, die Wartungskosten und Wertverlust können ein tiefes Loch in die Haushaltskasse fressen. Doch das ist kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen – im Gegenteil. Autofahrer haben so die Möglichkeit, an vielen Stellschrauben zu drehen und dadurch bei den Unterhaltskosten zu sparen.
Welche Unterhaltskosten kommen auf Sie zu?
Bereits vor der Anschaffung sollten Autofahrer die langfristigen finanziellen Konsequenzen des neuen Wagens analysieren. Allein die verschiedenen Fahrzeugklassen, von Kleinwagen bis Großraum-Van über Mittelklasse, bringen verschieden hohe Betriebskosten mit sich. Daher könnten Sie durch die Anschaffung eines Kleinwagens langfristig Betriebskosten einsparen – doch auch innerhalb einer Fahrzeugklasse gibt es Unterschiede!
Die Fahrzeugklasse als wichtige Variable der Unterhaltskosten Ihres Autos
Kleinwagen, Mittelklasse und Oberklasse unterscheiden sich nicht nur durch die Höhe der Anschaffungskosten. Auch der Benzinverbrauch, die Wartung und Werkstatt sowie der Beitrag für die Kfz-Versicherung und die Kfz-Steuer beeinflussen die Ausgaben. Ein Range Rover kostet zum Beispiel pro gefahrenem Kilometer 1,07 Euro Unterhalt, ein Kleinwagen wie der Toyota Aygo dagegen nur 0,26 Euro (laut Berechnungen von Schwacke).
Ein Kleinwagen kostet im Schnitt 200 Euro an Unterhalt im Monat, ein Wagen der Mittelklasse mit rund 400 Euro fast das Doppelte. Als grober Merksatz gilt: Mehr PS bringen höhere Ausgaben.
Das sind die wichtigsten Faktoren zur Berechnung der Unterhaltskosten:
Anschaffung (Kaufpreis)
Kfz- Versicherung (Typ- und Regionalklasse, Jahreslaufleistung etc., über 20 Faktoren beeinflussen Preis)
Kfz-Steuern (abhängig von Baujahr, Hubraum und Schadstoffemission)
Spritkosten (abhängig von Motorisierung Verbrauch)
Wartungs- und Reparaturkosten
Wertverlust
Zusätzliche Kosten wie TÜV, Umweltplakette, etc.
Benzin, Diesel oder doch Elektroantrieb? Der Motortyp als Kostenfaktor
Der Spritverbrauch ist der allgegenwärtige Kostenfaktor beim Auto. Diesel ist zwar günstiger als Benzin, doch mit Hinblick auf die Kfz-Steuer stellt er einen Nachteil dar. Während ein Wagen mit Elektroanrieb sogar bis zu 5 Jahre von der Kfz-Steuer befreit wird und ein Benziner kostentechnisch im Mittelfeld liegt, ist für einen Diesel verhältnismäßig das meiste an Steuern zu zahlen. Damit will der Gesetzgeber künftig schadstoffarme Fahrzeuge steuerlich subventionieren.
Senken Sie Ihre Spritkosten durch eine sparsame Fahrweise!
Um im Straßenverkehr langfristig Spritkosten zu sparen, sollten Autofahrer vor allem vorausschauend fahren. Genügend Abstand zum Vordermann vermindert neben dem Spritverbrauch ebenso den Reifen- und Bremsenverschleiß.
Die falsche Reifenwahl kann auch dazu beitragen, der Tanksäule häufiger einen Besuch abzustatten. Wer im Sommer mit Winterreifen fährt, hat einen stärkeren Rollwiderstand.
Kann ein offenes Fenster den Spritverbauch beeinflussen? Ja! Während der Fahrt sorgt die einströmende Luft für Verwirbelungen und damit für einen höheren Luftwiderstand.
Auch der Motor lässt sich zur „Bremse“ umfunktionieren: vor der Ampel zurückschalten und dann erst bei Bedarf bremsen. Das spart zusätzlich ein wenig Sprit.
Selbst das Abschalten des Motors ab 20 Sekunden Standzeit lohnt sich finanziell.
Reparatur und Wartungskosten richtig einschätzen
TÜV, Ölwechsel und Wartungen im Rahmen der Garantie kosten den Beteiligten eine Menge Geld. Allein rund 100 Euro sind für die TÜV-Plakette zu zahlen, die Autofahrer alle 2 Jahre zahlen müssen. Oben drauf können noch Reparaturen kommen, um den TÜV-Standards zu erfüllen. Zudem kommt der jährliche Ölwechsel, der je nach Fahrzeugtyp 100 bis 250 Euro kosten kann.
Durch die Nutzung kommt es, je nach Intensität, über kurz oder lang zum Verschleiß von vielen Teilen am Auto – vom Auspuff, der Wasserpumpe bis hin zu den Bremsen. Dieser ist unvermeidbar und zwingt die Autobesitzer zum Besuch in der Werkstatt. Hobbyschrauber können selbst Hand anlegen und sparen sich so immerhin die Arbeitsstunden für die Werkstattmitarbeiter.
Stand: Mai 2017; Quelle: toptarif.de ; Fotos: auto-reise-creative