Kia Sorento Diesel 2025 im Test

Die im Jahr 2020 eingeführte vierte Generation Kia Sorento legt wahrlich einen Quantensprung hin. Das Modell wusste von Beginn an zu überraschen und zu begeistern, setzte fortan im Segment Maßstäbe. Der Gewinner des „Goldenen Lenkrades 2020“, preisgekrönt als „Allradauto des Jahres 2020“, „Weltfrauenauto 2021“ und „Familienauto des Jahres 2021“ sowie mit den renommierten Designpreisen iF Award und Red Dot Award ausgezeichnet, fährt der Kia Sorento zudem die Höchstwertung von „5 Sterne“ im Euro NCAP Sicherheitstest ein. Der Erfolgsdruck für die Neuauflage des Kia Sorento war entsprechend hoch. Mit dem Facelift erhält der Bestseller basierend auf der vierten Modellgeneration eine umfassende Überarbeitung und weiß erneut zu begeistern. Im Fahrbericht beleuchten wir alle Aspekte des SUVs.

Karosserie/Design

Das Facelift des Kia Sorento zeigt ausdrucksstarke Veränderungen mit klarer Handschrift. Inspiriert von der Kia-Designphilosophie „Opposites United“ bringt der überarbeitete Sorento ein markantes neues Gesicht auf die Straße. Die Front wirkt nun noch präsenter und technisch geprägter. Eine neue, stärker konturierte Motorhaube streckt sich kraftvoll nach vorn und trägt erstmals das Kia-Logo zentral auf dem Blech – statt wie bisher auf dem Grill.

Apropos Grill: Der wurde ebenfalls neu gestaltet und bekommt durch seine dreidimensionale Gitterstruktur und das kraftvolle Rahmenlayout eine Extraportion Präsenz. Die Scheinwerfer präsentieren sich nun vertikal statt horizontal deutlich eigenständiger. Sie sind nicht mehr mit dem Grill verbunden, sondern stehen für sich. Zusammen mit den ebenfalls vertikal ausgerichteten Rückleuchten ergibt das ein stimmiges Gesamtbild mit Wiedererkennungswert. Hightech-Akzente setzen die „Star Map“-Lichtsignatur im LED-Tagfahrlicht – inspiriert von Sternbildern wie beim großen Bruder EV9 – und die dynamisch animierten Blinker.

Der neu gestaltete Stoßfänger vorn mit angedeutetem Unterfahrschutz, großem Lufteinlass und vertikalen Air Curtains unterstreicht den robusten SUV-Charakter. Dabei wirkt der Sorento keineswegs grob. Auch am Heck greift Kia dieses Designspiel wieder auf. Die Rückleuchten wurden überarbeitet, die Lichtsignatur diagonal ausgerichtet und die oberen Leuchtenelemente optisch miteinander verbunden. Dazu kommt ein ebenfalls neu gezeichneter Stoßfänger mit schwarzer Blende und breitem Unterfahrschutz. Diese Ausrichtung sieht bullig aus, ohne aufdringlich zu sein.

Auch seitlich zeigt sich der Sorento im besten Licht. Die überarbeitete Seitenlinie, neue Felgendesigns (je nach Variante in 18, 19 oder 20 Zoll) und ein frisches Zierelement an den vorderen Kotflügeln verleihen dem großen SUV eine sportlichere Haltung. Obwohl sich an den Außenmaßen kaum etwas geändert hat, wirkt der Sorento gestreckter und dynamischer als je zuvor. Möglich macht das unter anderem der nach hinten versetzte Stand der A-Säule und die neue Plattform mit verlängertem Radstand. So bekommt das SUV eine fließendere Silhouette mit längerer Haube und kürzeren Überhängen.

Typische Sorento-Gene wie die breite D-Säule, kraftvolle Radhäuser und die klare Linienführung bleiben erhalten. Das Gesamtbild wirkt jetzt reifer, moderner und insgesamt wertiger. Für den letzten Feinschliff sorgen drei neue Metallic-Lacke. Die Farben Volcanic Sand, Interstellargrau und Cityscape Grün) erweitern das Farbangebot auf zehn Optionen.

Innenraum/Kofferraum

Kia versteht es, digitale Innovation mit wohnlicher Wohlfühlatmosphäre zu kombinieren. Materialien? Hochwertig. Verarbeitung? Top. Übersicht? Klar und aufgeräumt. Es gibt schlicht keinen Grund zur Kritik – weder haptisch noch funktional.

So digital der Sorento inzwischen auch auftritt, bleibt er dennoch erfreulich zugänglich in der Bedienung. Direktwahltasten sorgen für schnellen Zugriff auf wichtige Funktionen, ohne langes Suchen in Untermenüs. Und ja, ich liebe es, die Lautstärke einfach per klassischem Drehregler anzupassen. Altmodisch? Vielleicht. Aber Kia zeigt, dass man Bewährtes auch clever modernisieren kann.

Ein Paradebeispiel dafür ist die Multi-Mode-Bedieneinheit unterhalb des Touchscreens: Zwei praktische Drehregler, dazu eine Leiste von Sensortasten – das reicht aus, um Infotainment und Klimasteuerung zielsicher zu bedienen. Per Fingertipp lässt sich die komplette Leiste zwischen beiden Funktionen umschalten. Kein Frickeln, kein „Wischen-und-Suchen“, einfach ein klarer Befehl – und schon ist man da, wo man hinwill.

Das Interieur wurde beim Facelift sichtbar und spürbar aufgewertet. Neue horizontale Linien im Armaturenbrett und der Zentralkonsole strecken den Raum optisch und unterstreichen das großzügige Raumgefühl. Dazu kommt eine Ambientebeleuchtung, die sich mit 64 Farben individuell einstellen lässt und bis in die Türverkleidungen zieht. Der Kia Sorento setzt zudem auf nachhaltige Materialien. Je nach Ausstattung kommen recycelte PET-Gewebe, tierfreie Leder-Alternativen oder hochwertiges Nappa-Leder zum Einsatz.

In der Topausstattung Platinum zeigt der Sorento mit der neuen Fingerabdruck-Erkennung was heute technisch möglich ist und wie man es elegant in den Alltag integriert.. Einmal auflegen, und schon wird das persönliche Fahrerprofil geladen – inklusive Sitzeinstellung, Spiegelposition und Co. Und wer den Sorento mal aus der Hand geben will, aktiviert den Valet-Modus ganz bequem per Touch – ganz ohne PIN-Eingabe.

Ebenfalls neu im Technikrepertoire: der Digitale Autoschlüssel 2.0. Dank NFC, Bluetooth und Ultra-Wideband-Technologie lässt sich der Sorento mit dem Smartphone öffnen, starten und verriegeln – selbst wenn es in der Tasche bleibt. Und das Beste: Der digitale Schlüssel kann auf Wunsch mit Familie oder Freunden geteilt werden, inklusive zeitlich begrenzter Zugriffsrechte. Moderner geht Schlüsselmanagement kaum.

Ein weiteres cleveres und neues Detail ist der digitale Innenspiegel, der bei Bedarf das Bild der Heckkamera überträgt. Gerade wenn der Blick nach hinten mal durch Gepäck oder Fondpassagiere blockiert ist, liefert er gestochen scharfe Sicht – ganz ohne Kopfdrehen.

Und dann wäre da noch das neue Panoramadisplay – je nach Ausstattung als gewölbtes Doppel-Display ausgeführt. Zwei Mal 12,3 Zoll, nebeneinander platziert: links das volldigitale Kombiinstrument, rechts der deutlich gewachsene Infotainment-Touchscreen. Das wirkt modern, hochwertig und bleibt dabei erstaunlich intuitiv.

Im überarbeiteten Sorento setzt Kia Digitalisierung auf eine Art um, die mich als Fahrer entlastet, ohne mich mit Technik zu überfordern. Das serienmäßige 12,3-Zoll-Navigationssystem (31,2 cm) arbeitet mit eigener SIM-Karte und greift auf die Online-Dienste von Kia Connect zu. Damit ist der Kia Sorento im Test nicht nur bestens informiert, sondern auch laufend aktuell. Dank Over-the-Air-Updates (OTA) für Navi und Systemsoftware, die Kunden drei Jahre lang kostenlos bereitgestellt werden.

Kia Live liefert präzise Informationen in Echtzeit: Stauumfahrung, Wetterdaten, Warnungen vor Gefahrenstellen, Parkplatzsuche inklusive Preisen und Belegung, Tankstellen samt Kraftstoffkosten. All das läuft nicht nur schnell und zuverlässig, sondern lässt sich über den Touchscreen intuitiv bedienen. Die Online-Navigation kombiniert Live-Daten mit historischer Routenanalyse und kann so Ankunftszeiten deutlich exakter berechnen als klassische Systeme.

Richtig smart wird es mit der Kia Connect App. Per Smartphone lassen sich Fahrzeugfunktionen aus der Ferne steuern – vom Ver- und Entriegeln bis zur Routenübertragung. Die App erlaubt auch „Letzte Meile“-Navigation via Handy-Kamera, bietet Fahrzeugdiagnosen, Standortabfrage und sogar einen digitalen Schlüssel (Digital Key 2.0), der sich mit Smartphone oder Smartwatch nutzen lässt. Inklusive individueller Freigaben für weitere Nutzer.

Bluetooth ist natürlich an Bord und sogar doppelt. Zwei Geräte können gleichzeitig verbunden werden, etwa eins fürs Telefonieren, das andere für Musik oder Medien. Der Touchscreen lässt sich per Split-Screen-Funktion aufteilen, sodass Fahrer und Beifahrer gleichzeitig unterschiedliche Infos abrufen können. Die Bedienung bleibt dabei angenehm direkt, unterstützt durch eine klare Menüstruktur und die praktische Multi-Mode-Leiste unter dem Bildschirm, die ich schon im Kapitel Cockpit gefeiert habe.

Dazu kommen Features wie Android Auto, Apple CarPlay, digitale Sprachsteuerung, DAB+ und serienmäßige USB-C-Anschlüsse. Und zwar nicht nur vorn, sondern in allen Sitzreihen. Und damit niemand ins Datenloch fällt: Kia Connect steht ab Aktivierung sieben Jahre lang kostenlos zur Verfügung – natürlich DSGVO-konform und mit hoher Datensicherheit.

Ab Ausstattung Spirit verwöhnt ein Bose Surround-Sound-System mit zwölf Lautsprechern und Subwoofer. Konzertsaalfeeling auf vier Rädern.

Der Sorento bleibt das Raumwunder im Kia-Portfolio. Mit dem Facelift legt er in Sachen Komfort sogar noch eine Schippe drauf. Schon bisher überzeugte das SUV mit großzügiger Kopf-, Bein- und Schulterfreiheit, doch jetzt wird es richtig luxuriös – vor allem in den höherwertigen Ausstattungen.

Vorn warten auf Fahrer und Beifahrer optional neue Premium-Relaxation-Sitze, die sich per Knopfdruck fast in eine Liegeposition fahren lassen. Ideal für eine entspannte Pause unterwegs. Wer es noch individueller will, greift zum „Ergo Motion“-Fahrersitz mit sieben Luftkammern – Massagefunktion inklusive. Auch die Lendenwirbelstütze und die Seitenwangen passen sich dank Luftpolstern flexibel an. Das elektrisch verstell- und beheizbare Lenkrad mit Memory-Funktion ist ebenfalls neu. Kia erzielt mit kleinen Details eine große Wirkung.

Im Fond geht der Komfort weiter. In der Sechssitzer-Variante ersetzen zwei Captain Chairs die klassische Sitzbank. Mit separater Neigungsverstellung, Sitzheizung, Mittelarmlehnen und freiem Durchgang zur dritten Reihe wird aus dem SUV fast schon ein Lounge-Mobil.

Der Zustieg zur dritten Reihe funktioniert ebenfalls problemlos. Dank der um 31,5 Zentimeter verschiebbaren zweiten Sitzreihe entsteht eine großzügige Öffnung – da muss sich niemand verrenken. Und wenn gerade keine Mitfahrer im Fond gebraucht werden, lassen sich die Sitze mit wenigen Handgriffen per Fernentriegelung flach im Boden versenken.

Die dritte Sitzreihe taugt nicht bloß als Notlösung für Kinder. Mit meinen 1,80 Meter finde ich dort tatsächlich bequem Platz – und staune über das Komfortniveau. Separate Klimasteuerung? Check. USB-Anschlüsse? Klar. Getränkehalter, Ablagen und eine angenehm aufrechte Sitzposition? Alles da.

Beim Thema Stauraum zeigt sich der Sorento ebenfalls großzügig und bleibt sich auch in der überarbeiteten Version treu. Bis zu 902 Liter passen in den Fünfsitzer, mit umgeklappter Rückbank sogar bis zu 2.085 Liter (jeweils bis Dachhöhe). Legt man die Rücksitze um, wächst der Laderaum auf ein beeindruckendes Fassungsvermögen an, da passt vom Kinderwagen bis zum Umzugskarton einfach alles spielend rein. Selbst der Siebensitzer bietet mit 813 bis 1.996 Litern nur minimal weniger, bleibt aber ebenfalls ein echtes Raumwunder. Erst wenn alle sieben Plätze belegt sind, schrumpft das Volumen auf 179 Liter – immer noch brauchbar für kleinere Gepäckstücke oder den Wochenendeinkauf.

Und dann wäre da noch ein echtes Komfort-Upgrade für alle, die beim Beladen regelmäßig alle Hände voll zu tun haben: die weiterentwickelte, sensorgesteuerte Heckklappe mit „Away Close“-Funktion. Sobald ich mich mit dem Schlüssel vom Fahrzeug entferne, schließt sich die Klappe automatisch – vorausgesetzt, das Feature ist aktiviert.

Der Sorento spielt beim Raumangebot in der Oberliga mit – ganz gleich, ob als Fünf-, Sechs- oder Siebensitzer. Wer Platz sucht, wird im Sorento fündig.

Komfort/Fahrwerk

Der Kia Sorento CRDi lädt mit seiner Grundabstimmung eindeutig zum entspannten Dahingleiten ein. Auf langen Strecken bei gesetztem Tempo ist er ein rollendes Wohnzimmer mit viel Ruhe und Komfort. Drehe ich jedoch am „Drive Mode Select“, zeigt das fast zwei Tonnen schwere SUV, dass es auch eine sportlichere Seite hat.

Klar, ein Leichtgewicht ist der 2.2 CRDi nicht. Trotzdem überrascht der Sorento mit einem erfreulich agilen Fahrverhalten. In engen Kehren bleibt er stabil, ohne sich aufzuschaukeln oder zu schwanken. Die Lenkung wirkt direkt, das Handling angenehm intuitiv. Und über die Fahrmodi Eco, Komfort, Sport und Smart kann ich das Zusammenspiel von Lenkung, Motor und Getriebe individuell abstimmen – je nach Lust, Laune oder Fahrsituation. Im Smart-Modus übernimmt das Fahrzeug selbst die Regie und passt sich automatisch an meinen Fahrstil an. Praktisch, wenn man sich nicht ständig selbst ums Setup kümmern will.

Diese lässige Gelassenheit den Fahrkomfort betreffend begeistert mich. Ob auf der Landstraße, der Autobahn oder über rumpeliges Kopfsteinpflaster in der Altstadt – der Sorento bleibt komfortabel und ausgewogen. Selbst auf den großen 20-Zöllern bügelt das Fahrwerk Unebenheiten weg, ohne zu weich oder schwammig zu wirken.

Die neu abgestimmte Federung spielt perfekt mit der angenehm straffen, präzise ansprechenden Lenkung zusammen. Gerade wenn’s mal etwas dynamischer zur Sache geht, etwa beim beherzten Antritt in Kurven, zeigt der Sorento, dass er mehr kann als nur cruisen. Er bleibt kontrolliert, vermittelt Vertrauen – und nimmt sportliche Impulse bereitwillig auf, ohne dabei jemals ungehobelt zu wirken.

Ebenfalls clever: Die serienmäßige Niveauregulierung an der Hinterachse (ab Ausführung Spirit). Belade ich den Kofferraum schwer oder hänge einen Anhänger dran, bleibt die Fahrzeughöhe trotzdem konstant und verbessert das Fahrverhalten und die Sicherheit.

Mit einer Anhängelast von bis zu 2,5 Tonnen macht der Sorento auch als Zugfahrzeug eine ausgezeichnete Figur. Die elektrische Anhängerkupplung ist mehr als nur ein optionales Komfort-Gimmick – sie lässt sich bequem per Knopfdruck aus dem Kofferraum heraus ein- und ausklappen. Das elektronische Stabilitätsprogramm beinhaltet serienmäßig einen Gespannstabilisierungs-Assistenten. Wer regelmäßig mit Trailer, Pferdehänger oder Wohnwagen unterwegs ist, wird das zu schätzen wissen.

Unterm Strich bleibt der Sorento ein echtes Multitalent: komfortabel, gelassen, aber eben auch fahraktiv genug, um bei Bedarf die Kurven ambitionierter anzugehen.

Und genau das macht den Sorento so sympathisch. Vor allem in Kombination mit dem Diesel, den ich im Test erfahren durfte. Ein kräftiger, souveräner Antrieb, der hervorragend zum Charakter des Fahrzeugs passt. Leider sind die Diesel in meinem automobilen Testalltag inzwischen zu einer seltenen Freude geworden.

Bevor wir uns dem Motor widmen, machen wir noch einen kurzen Abstecher ins Gelände. Denn genau hier überrascht der Sorento mit Qualitäten, die man ihm auf den ersten Blick gar nicht zutraut. Klar, man sieht ihm seine SUV-Gene an. Aber dass sich hinter der eleganten Fassade ein echter Geländegänger verbirgt, hat mich im Test dann doch nachhaltig beeindruckt.

Mit erstaunlicher Leichtigkeit manövriere ich den Sorento durch holprige Passagen, steile Abfahrten und enge, unwegsame Kurven. Die Bergabfahrhilfe und der All-Terrain-Mode arbeiten dabei im Hintergrund souverän mit. Die „Terrain Mode“-Funktion der Allradversionen unterstützen hier mit den drei Fahrprogrammen Snow, Mud und Sand. Dank der 360-Grad-Kameras behalte ich selbst auf unübersichtlichem Terrain den Überblick – selbst dort, wo der Weg mehr Vermutung als Fahrbahn ist.

Der Kia Sorento ist wahrhaft ein Allrounder, souverän im Gelände, gelassen auf der Langstrecke und mit dem nötigen Spaßpotenzial, wenn’s darauf ankommt.

Motor/Getriebe

Im Motorenportfolio des Sorento stehen zwei elektrifizierte Varianten zur Wahl – ein Hybrid und ein Plug-in-Hybrid. Doch ich hatte das Vergnügen, mit dem klassischen 2,2-Liter-Diesel unterwegs zu sein. Und was soll ich sagen? Es war eine Begegnung mit einem Antrieb, der heute fast schon Seltenheitswert hat – dabei aber absolut überzeugt.

Unter der Haube arbeitet ein moderner „Smartstream“-Vierzylinder-Turbodiesel, gekoppelt an das Acht-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe mit Nasskupplung (DCT8). Eine clevere Kombination: Sie schaltet so weich wie ein klassischer Wandlerautomat, punktet dabei aber mit mehr Effizienz und flotterer Reaktion. Selbst der manuelle Eingriff über die Schaltwippen ist möglich – nötig war er im Test aber nie. Das DCT agiert derart geschmeidig und klug, dass man sich voll aufs Fahren konzentrieren kann.

Mit 142 kW (194 PS) Leistung und 440 Nm Drehmoment ab 1.750 Touren schiebt der Diesel kraftvoll an – ohne Getöse, ohne Mühe. Die Allradversion bringt die Kraft sauber auf die Straße und bleibt dabei stets souverän. Wer sich für den Diesel entscheidet, kann alternativ nicht mit Frontantrieb vorliebnehmen. Den Selbstzünder gibt es seit dem Facelift ausschließlich mit Allrad.

Die vom Hersteller angegebenen 6,6 Liter nach WLTP sind bei zurückhaltender Fahrweise durchaus erreichbar. Im Alltag pendelte sich mein Verbrauch bei etwa sieben Litern ein – ohne dass ich dafür den Gasfuß mit Samthandschuhen angefasst hätte. Angesichts von Gewicht, Größe und Leistung ein absolut vernünftiger Wert. Die CO₂-Emissionen liegen kombiniert bei 174 g/km.

Und auch wenn der Sprint auf Tempo 100 mit 9,7 Sekunden nicht unbedingt nach Sportwagen klingt – der Sorento fühlt sich in jeder Situation kräftig und entspannt an. Im Sport-Modus wird das Ansprechverhalten spürbar direkter, das Getriebe hält die Gänge länger, die Lenkung wird straffer – und plötzlich kann der große Diesel auch temperamentvoll. Was dabei nicht verloren geht: der kultivierte, angenehm leise Lauf. Selbst bei Tempo 200 bleibt die Geräuschkulisse im Innenraum erfreulich zurückhaltend.

Sicherheit

Dass der Sorento in der vierten Generation gleich reihenweise Auszeichnungen abräumt – vom „Goldenen Lenkrad“ bis zum „Familienauto des Jahres“ – kommt nicht von ungefähr. Besonders beim Thema Sicherheit überlässt das große SUV nichts dem Zufall. Im Euro NCAP Crashtest fährt er souverän die Höchstwertung von fünf Sternen ein. Und wenn man sich in den Sorento setzt, spürt man sofort, warum.

Schon die Karosserie vermittelt das Gefühl, in einem rollenden Schutzschild unterwegs zu sein – solide, vertrauenswürdig und mit durchdachten Strukturen konstruiert. Mein Testwagen war zudem regelrecht vollgepackt mit modernen Assistenzsystemen. Und genau die möchte ich jetzt im Einzelnen vorstellen. Denn mit dem Facelift hat Kia die Sicherheitsausstattung nicht nur aufgefrischt, sondern an entscheidenden Stellen nochmals sinnvoll erweitert. Der Sorento denkt mit, greift notfalls ein und schützt seine Insassen mit allem, was moderne Technik heute leisten kann – ohne dabei überfordernd zu wirken.

Schon serienmäßig ist der Sorento umfassend ausgerüstet: Mit dabei sind unter anderem ein aktiver Spurhalte- und Spurfolgeassistent, Frontkollisionswarner mit Fußgänger-, Radfahrer- und Abbiegerkennung, Müdigkeitswarner, Ausstiegs- und Insassenalarm, eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Navi-Anbindung, Totwinkel- und Querverkehrwarner mit Notbremsfunktion sowie die Multikollisionsbremse und der Notrufservice eCall. Ab höheren Ausstattungen kommen smarte Extras wie der Autobahnassistent 2.0 mit automatischem Spurwechsel, ein verbesserter Frontkollisionswarner mit Ausweichfunktion, die 3D-Rundumsichtkamera und ein ferngesteuerter Parkassistent dazu. Selbst Totwinkelkameras mit Livebild im Kombiinstrument gehören im Topmodell zum Programm.

Auch im passiven Bereich überzeugt der Sorento: sieben Airbags serienmäßig, darunter ein Mittenairbag vorne – plus zusätzliche Seitenairbags im Fond ab der Topausstattung. ISOFIX gibt’s serienmäßig auf den äußeren Plätzen der zweiten Reihe und optional auch hinten.

Mit dem Facelift bringt Kia diese Neuheiten mit, die besonders hervorstechen:

Neben der bekannten Kombination aus adaptivem Tempomat und Spurführung bringt der Autobahnassistent 2.0 nun eine smarte Spurwechsel-Funktion mit: Setze ich den Blinker, prüft das System die Umgebung – und wenn der Fahrstreifen frei ist, wechselt der Sorento selbstständig die Spur. Völlig souverän, ohne Geruckel oder Hektik. Die Hände bleiben dabei am Lenkrad, aber der eigentliche Wechsel läuft wie von Zauberhand. Besonders praktisch auf mehrspurigen Autobahnen oder im zähen Verkehr, wenn man nicht ständig selbst eingreifen möchte.

Der Frontkollisionswarner ist in der neuen Ausbaustufe nochmal deutlich cleverer geworden. Er erkennt jetzt nicht nur Fahrzeuge direkt voraus oder beim Linksabbiegen, sondern auch solche, die sich beim Queren der Fahrbahn von der Seite oder als Gegenverkehr nähern. Droht eine Kollision, warnt das System nicht nur – es kann, wenn es die Situation verlangt, sogar ein aktives Ausweichmanöver einleiten. In engen Verkehrssituationen, zum Beispiel an Kreuzungen oder beim Wechseln auf eine andere Fahrspur, fühlt man sich damit noch sicherer – weil der Sorento im entscheidenden Moment mitdenkt.

Was bisher „nur“ eine gute 360-Grad-Vogelperspektive war, wird jetzt zum echten Visualisierungstalent. Die überarbeitete Rundumsichtkamera liefert eine dreidimensionale Darstellung des Fahrzeugs und seiner Umgebung, die nicht nur plastischer, sondern auch intuitiver erfassbar ist. Gerade in engen Parkhäusern, schmalen Hofeinfahrten oder beim Rangieren mit Anhänger macht das den entscheidenden Unterschied. Hindernisse werden realistischer abgebildet, und Perspektiven lassen sich drehen.

Ausstattung/Kosten

Der Kia Sorento Diesel ist in den drei Ausstattungen Vision, Spirit und Platinum erhältlich. Bereits die Basisversion Vision ab 55.190 Euro glänzt mit einer umfangreichen Serienausstattung. Dazu zählen unter anderem das große Navi mit Kia Connect, ein umfassendes Sicherheitspaket, LED-Licht rundum, Sitz- und Lenkradheizung, Smart-Key, Rückfahrkamera sowie 18-Zoll-Leichtmetallräder.

Die Variante Spirit legt für 60.190 Euro ordentlich nach: Hier fährt der Diesel auf 19-Zöllern, bringt die serienmäßige Niveauregulierung an der Hinterachse, Ambientebeleuchtung, elektrische Vordersitze, Sitzheizung hinten, Lederausstattung, ein großes digitales Kombiinstrument, eine induktive Ladestation und das hochwertige Bose® Surround-Soundsystem mit. Auch die clevere, sensorgesteuerte elektrische Heckklappe mit „Away Close“-Funktion ist ab dieser Linie Serie.

Der Kia Sorento Platinum markiert ab 64.190 Euro die Topausstattung. Hier wird’s luxuriös: Nappa-Leder, Ventilationssitze, Memory-Funktion für Fahrersitz und Lenkrad, Head-up-Display, Fingerabdrucksensor zur Fahrerprofil-Erkennung, Aluminium-Sportpedale, 20-Zoll-Felgen und nahezu alle Assistenzsysteme, inklusive Autobahnassistent 2.0, 3D-Rundumsichtkamera und Remote-Parkassistent, sind hier serienmäßig an Bord.

Optional sind für Spirit und Platinum unter anderem erhältlich: die dritte Sitzreihe oder eine edle Sechssitzer-Konfiguration mit zwei „Captain Chairs“, die Premium-Relaxation-Sitze, der „Ergo Motion“-Fahrersitz mit Massagefunktion, ein Panoramaglasdach sowie der digitale Rückspiegel und der Digital Key 2.0 für Smartphone oder Smartwatch.

Kia bietet eine 7 Jahre Herstellergarantie (bis 150.000 km), 12 Jahre Garantie gegen Durchrostung, 5 Jahre auf den Lack. Sowie 7 Jahre Karten-Updates für Fahrzeuge mit Werksnavigation, 7 Jahre kostenlose Kia Connect Dienste und 3 Jahre OTA-Updates inklusive, danach optional buchbar. Die 2 Jahre Mobilitätsgarantie (z. B. Pannenhilfe, Ersatzwagen, Hotel) runden das Angebot ab. Alle Leistungen sind fahrzeuggebunden und damit bei Weiterverkauf übertragbar.

Stand: Mai, Test und Fotos: Lexi Lind

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