Der Ferrari 488 Spider ist das neueste Kapitel in Ferraris fortwährender Liebesbeziehung zu offenen V8-Sportwagen. Das neue Cabrio wurde um das faltbare Hardtop (Retractable Hard Top; RHT) herum entwickelt und setzt in jeder Hinsicht technologische Maßstäbe. Das Resultat ist der stärkste und innovativste je gebaute Ferrari – ein Fahrzeug, das die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit des V8-Mittelmotors aus dem 488 GTB mit Open Air-Fahrspaß vereint. Wenn man mit geöffnetem Verdeck und vom unvergleichlichen Klang des Ferrari-Motors begleitet kurvige Straßen bereist und dabei alle Eindrücke der Natur inhaliert, wird jede Fahrt zum unvergesslichen Vergnügen.
Das Herz des Cabrios ist logischerweise der 3,902 Liter große, Turbo-aufgeladene V8, der in seiner Klasse seinesgleichen sucht. Der neue Motor ist der leistungsstärkste V8 unter dem Zeichen des Cavallino Rampante aller Zeiten und frei von jeglichem Turboloch – Sound dagegen bietet er im Überfluss. 670 PS bei 8.000 U/min stehen in seinem Leistungsheft, was einer spezifischen Leistung von 172 PS pro Liter entspricht. Noch nie zuvor bot ein straßenzugelassener Ferrari mehr. Dazu gesellen sich im siebten Gang 760 Nm Drehmoment, sowie ein Ansprechverhalten des Gaspedals von lediglich 0,8 Sekunden bei 2.000 U/min im dritten Gang.
Gerade letzteres ist bemerkenswert, denn Turbos haben direkte Auswirkungen auf das Ansprechverhalten. Gegenüber herkömmlichen Saugmotoren verschlechtern sie es üblicherweise um das Zwei- bis Dreifache. Die Ingenieure aus Maranello haben diese Hürde überwunden. Obwohl die Leistung gegenüber dem letzten Spider um 100 PS steigt, beträgt das Ansprechverhalten lediglich 0,8 Sekunden und garantiert damit die Ferrari-typische, sofortige Reaktion auf jeden Gasstoß.
Und ermöglicht einen Sprint von 0 auf 100 km/h in genau 3,0 Sekunden. Für die Beschleunigung von 0 auf 200 km/h benötigt er lediglich 8,7 Sekunden.
Jeder Ferrari besitzt seinen eigenen, charakteristischen Soundtrack – in dieser Hinsicht macht auch der 488 Spider keine Ausnahme. Auch bei niedrigen Geschwindigkeiten klingt der V8 vollmundig und satt, und je höher die Drehzahlen steigen, desto klarer und lauter wird seine Stimme. Der verführerische, aber nie aufdringliche Sound unterstreicht so auf seine ganz eigene Art und Weise die außergewöhnlichen Potenziale des Motors in Sachen Ansprechverhalten, Drehmoment und Leistung. Entscheidend für die Stimmgewalt sind die Abgasanlage mit verlängerten, identisch geformten Auspuffrohren und die Flat-Plane-Kurbelwelle. In liebevoller Detailarbeit entwickelten die Ingenieure einen perfekt abgestimmten, harmonischen Sound, der je nach Drehzahl in seiner Tonalität variiert – eine Spezialität, die seit Jahren zu den Stärken Ferraris gehört.
Das fahrdynamische Können des 488 Spider ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich, selbst am Limit ist der Ferrari 488 Spider kinderleicht zu fahren. Dieses Verhalten ist insbesondere dem Zusammenspiel der elektronischen Systeme zu verdanken – dazu gehört auch die weiterentwickelte Version von Ferraris Side Slip Angle Control System (Side Slip Control 2, oder kurz: SSC 2). Insgesamt sind die Reaktionszeiten gegenüber dem Vorgänger um 9% schneller geworden.
Nach aerodynamischen Grundsätzen ist es normalerweise nicht möglich, gleichzeitig den Luftwiderstand zu reduzieren und den Abtrieb zu erhöhen. Die Ingenieure aus Maranello schaffen den Spagat, und erzielen damit beim 488 Spider einen Wirkungsgrad von 1,53 – ein neuer Rekord für einen Ferrari Spider.
Die Front des Cabrios wird vom zentralen Aero Pillar und einem Formel 1-inspirierten Doppelspoiler dominiert. Letzterer besteht aus zwei Teilen: Der obere Flügel leitet die Luft in den Kühler und verbessert so dessen Effizienz. Der untere, größere Teil erzeugt eine Sogwirkung und zieht die Luft zum Unterboden, was zusätzlichen Abtrieb bringt.
Der Aero Pillar verteilt die an das Fahrzeug angeströmte Luft sowohl horizontal als auch vertikal. Längs leitet er die Luft nach unten, wo sie mit hoher Geschwindigkeit vom Unterboden angesaugt wird; quer und nach oben gerichtet lässt er die Luft in den Kühler fließen. Durch die regulierte Luftmenge arbeitet dieser wesentlich effizienter.
Der Ferrari 488 Spider besitzt einen innovativen und aerodynamisch optimierten Unterboden. Hauptmerkmal sind die dort angebrachten Vortex Generatoren: Dies sind speziell geformte Elemente, die die Luft beschleunigen und dabei den Druck reduzieren. Dadurch saugt sich der Fahrzeugboden an die Straße. Der vordere Bereich des Unterbodens ist flach und generiert ebenfalls Abtrieb. Das Fahrzeug wird auch hier nach unten gepresst, was nur minimalen Einfluss auf die bei den Frontleisten ankommende Luft hat.
Der grosse Heckdiffusor trägt seinerseits ebenfalls zu mehr Abtrieb bei. Seine Leitbleche besitzen geschwungene Formen und leiten die Luftmengen ab, die durch den Unterboden nach hinten gelangen. Gleichzeitig reduzieren sie den Luftwiderstand: So stellen sie sicher, dass die bei den Hinterrädern entstehenden Turbulenzen keinen negativen Einfluss auf die Aerodynamik haben.
Darüber hinaus ist der Diffusor mit variablen, CPU-gesteuerten Flaps ausgestattet. Sie sind an die Fahrzeugelektronik gekoppelt und entfalten je nach Fahrtzustand zusätzliche Wirkung: Geschlossen erhöhen sie den Abtrieb (in Kurven und während Bremsmanövern), geöffnet reduzieren sie den Luftwiderstand (auf Geraden und bei Beschleunigung).
Eine gänzlich neue Lösung ist der von Ferrari patentierte angeblasene Spoiler. Er saugt die Luft hinter der Heckscheibe an und lässt sie auf Höhe der Stoßstange wieder entweichen. Diese Geometrie ermöglicht durch die aerodynamische Last eine Ablenkung des Luftflusses nach oben und verstärkt somit den Abtrieb. Der große Vorteil dieser Lösung: Der Heckspoiler kann sehr niedrig gehalten werden, was den Luftwiderstand weiter reduziert.
Die seitlichen Lufteinlässe teilt ein zentraler Splitter. Die Luftmengen, die über den oberen Einlass ankommen, fließen zum Motor und werden abgeleitet; sie treten am Heckbereich wieder aus und reduzieren dort den Luftwiderstand, der direkt hinter dem Fahrzeug wegen des Unterdrucks entsteht. Durch das neue System kann diese Turbulenzzone weiter vom Fahrzeug weg gelegt werden, wodurch sie dessen Aerodynamik weniger beeinträchtigt. Die über den unteren Einlass eintretenden Luftmengen werden direkt an die Ladeluftkühler weitergeleitet.
Die Wahl des Hardtops trägt maßgeblich zum Charakter des neuen Cabrios bei. Bei geschlossenem Dach erhöht es den Komfort im Innenraum, weil es nicht nur gegen Geräusche dämmt, sondern auch Umwelteinflüsse von den Insassen fernhält. Darüber hinaus stellt es sicher, dass sich das Dach insbesondere bei den Druckverhältnissen bei hohen Geschwindigkeiten nicht verformt. Traditionelle Hardtops haben allerdings schwerwiegende Nachteile: Als dreidimensionale Teile – es gehören auch die Seiten- und Heckscheiben dazu – sind sie nicht nur schwer und sperrig, sondern haben auch negative Auswirkungen auf das Design eines Fahrzeugs.
Aus diesen Gründen verwendet Ferrari ein faltbares Hardtop (Retractable Hard Top; RHT), das erstmals im 458 Spider bei einem Sportwagen mit Mittelmotor-Bauweise zum Einsatz kam.
Das stimmige Design entsteht beim neuen Cabrio durch die Versetzung der Fuge zwischen Rumpf und Dach: Während sie normalerweise auf der Gürtellinie auf Schulterhöhe der Insassen sitzt, liegt sie beim 488 Spider direkt auf der B-Säule. So wird das Hardtop sehr schmal und zweidimensional, und es lässt sich in zwei Teilen über dem vorderen Part des Motors verstauen. Die Einfachheit dieser Lösung war maßgeblich dafür verantwortlich, dass das Öffnen und Schließen des Verdecks zügig und elegant erfolgt. Außerdem ermöglichte sie eine kompakte Bauweise sowie eine bessere aerodynamische Effizienz.
Lediglich 14 Sekunden vergehen, bis das RHT verstaut oder wieder aufgesetzt ist. Möglich ist der Vorgang, bei dem man den Eindruck gewinnt, die beiden Elemente würden simultan rotieren.
Normalerweise benötigen konventionelle Hardtops etwa 150 bis 200 Liter Stauraum. Das RHT hingegen ist so kompakt, dass es sich mit 100 Litern begnügt. Auch Aerodynamik und Styling profitieren vom patentierten Mechanismus.
Zu den Neuerungen zählt beim Ferrari 488 Spider auch die elektrisch versenkbare Heckscheibe. Sowohl bei geschlossenem als auch offenem Dach kann sie in drei unterschiedlichen Höhen arretiert werden, was einen bedeutenden Komfortzuwachs ermöglicht. Selbst bei 200 km/h und geöffnetem Verdeck können sich die beiden Insassen problemlos unterhalten.
Um das einziehbare Hardtop verbaut Ferrari ein Spaceframe-Chassis aus elf verschiedenen Aluminium-Arten und anderen Edelmetallen, etwa Magnesium. Jedes Material erfüllt einen bestimmten Zweck, was zur Folge hat, dass der Spider exakt dieselbe Torsions- und Biegefestigkeit besitzt wie die geschlossene Berlinetta. Gegenüber dem Vorgänger verbessert sich die Chassis-Performance um 23%. Ein hervorragendes Resultat, das das Cabrio der Expertise des Scaglietti Center of Excellence zu verdanken hat, wo sämtliche Aluminium-Chassis und -Fahrwerke von Ferrari gebaut werden.
Zu den wichtigsten Charakteristika eines Ferrari zählt das Styling – das ist auch beim 488 Spider nicht anders. Das Cockpit des Spider verströmt Formel 1- Atmosphäre und schafft eine innige Beziehung zwischen Fahrer und Fahrzeug. In der Summe wirkt der Innenraum des Ferrari 488 Spider faszinierend voluminös und funktional-kompakt zugleich. Elemente wie die Trennung zwischen Armaturenbrett und Mitteltunnel, die dort befestigte Kontrolleinheit oder das Multifunktionslenkrad sprechen die typische Ferrari-Sprache. Ebenso wenig fehlen die handverarbeiteten Materialien mit sportlich-elegantem Finish, sowie Stauräume für die alltäglichen Reise-Accessoires.
Neben der Integration von Apple Car Play wartet der Ferrari 488 Spider auch mit einem neuen Sport Infotainment-Systems auf. Dessen Display liegt nach wie vor in der Armaturentafel und damit direkt im Blickfeld des Fahrers. Damit folgt es der Philosophie, beste Ergonomie und Erreichbarkeit bei prachtvoller Ästhetik zu ermöglichen.
Im Zündschlüssel des Ferrari 488 Spider befindet sich ein direkt mit der ECU des Fahrzeugs verbundener Chip, durch den der schlüssellose Start des Fahrzeugs möglich ist. Man kann ihn getrost in seiner Hosentasche oder in dem dafür vorgesehen Fach im Mitteltunnel belassen, um den Motor zu starten: Stattdessen reicht ein einfaches Drücken des „Start / Stop Engine“-Knopfs am Lenkrad, um den V8 zum Leben zu erwecken.
Ferraris unerreichte Qualitätsstandards und der berühmte Fokus auf Kundenservice werden beim Ferrari 488 GTB mit dem 7-Jahre Maintenance-Programm unterstrichen. Über dieses verfügt die gesamte Modellpalette und deckt alle regulären Wartungsarbeiten innerhalb der ersten sieben Jahre ab.
Stand: September 2015; Fotos: Ferrari