Fahrbericht: Lexus LBX

Das neuentwickelte Modell LBX schneidet Lexus bewusst auf den europäischen Markt zu und erweitert sein Angebot an SUVs erstmals um ein kompaktes Modell. Mit dem Lexus LBX erweitert der Hersteller die Auswahl an B-SUV um ein City-SUV welches sich im Markt zahlreichen Mitbewerbern stellen muss. Lexus hebt sich mit den anvisierten Premium-Anspruch nochmals ab. Im eigenen Haus steht der Lexus LBX in direkter Konkurrenz mit dem Toyota Yaris Cross. Der bereits einen Vorsprung vorzuweisen hat und seit 2020 auf dem Markt ist. Jüngst stellt sich das Modell in aufgefrischter Version meinem Test. Daher erlaube ich mir, ergänzend zu diesem ausführlichen Fahrbericht, den Lexus LBX dem Toyota Yaris Cross in diversen Aspekten gegenüberzustellen.

Karosserie/Design

Den LBX positioniert Lexus als kleines SUV mit Premium-Charakter. Der LBX ist das erste Lexus Modell basierend auf der globalen GA-B Plattform. Zählt der Lexus LBX zu den kompaktesten Modellen der Marke und rangiert mit 4.19 Metern 30 Zentimeter unter dem Lexus UX.

Eint Letzteren mit den großen SUV-Modellgeschwistern Lexus RZ, NX und RX optisch eine deutlichere Familienzugehörigkeit, geht der Kleinste im Bunde bewusst andere Wege. Weicht der LBX von dem für Lexus unverkennbaren Zusammenspiel aus dem markentypischen Kühlergrill und den scharf gezeichneten Scheinwerfern ab.

Präsentiert der Lexus LBX eine Neuinterpretation des spindelförmigen „Diabolo“-Kühlergrills und setzt auf eine völlig neue Zeichnung der Scheinwerfer. Der neue rahmenlose Kühlergrill bildet eine ausdrucksstarke Einheit mit dem neuen Design der Bi-LED-Scheinwerfer. Welche Tagfahrlicht und Blinker in eine gemeinsame Einheit integrieren.

Optisch steht der Lexus dynamisch und flach da. Die Designer setzen auf wunderbar ausgeformte hinteren „Backen“, die einem auch beim Blick in den Außenspiegel Freude bereiten. In dieser Form sieht man diese ausgestellten Kotflügel heutzutage leider kaum noch. Einen Porsche 911er mal ausgenommen, der diese bis heute perfektioniert.

Zweifelsohne kleidet das Mysticschwarz meinen Testwagen perfekt und unterstreicht den eleganten Anspruch des Premiumanbieters Lexus. Und doch ist es das Solid Sonnengelb das besonders die Aufmerksamkeit auf sich zieht und ungewohnt knallig für einen Lexus daher kommt. Wiederum elegant und ebenfalls als sehr reizvoll empfinde ich zudem das Kupferrot Metallic.

Ergänzend finden sich im Farbprogramm die Lackierungen Karminarot, Manhattengrau, Nachtblau, Obsidiangrau, Platinsilber und Titaniumweiß. Während das Sonnengelb keinen Aufpreis verlangt, liegt dieser bei den anderen Farben bei 700 Euro.

Wer sich für eine andere Farbe als das Mysticschwarz meines Testwagens entscheidet, erzielt durch die schwarzen Hecksäulen den optischen Eindruck eines schwebenden Dachs. Scharf gezeichnete Stoßfänger an Front und Heck erhalten zudem silberfarbene Akzente. Am Heck angelangt, prangt der Marken-Schriftzug stolz auf der Heckklappe. Integriert Lexus das Nummernschild in den Stoßfänger und schafft eine große freie Fläche auf der Kofferraumklappe. Darüber positionieren die Designer die markante L-förmige Lichtleiste, die sich über die gesamte Heckbreite des LBX erstreckt und die horizontal verlaufenden schmalen Rückleuchten miteinander verbindet.

Innenraum/Kofferraum

Lexus spricht von „Atmospheres“, im Klartext heißt das, es stehen vier Ausstattungen zur Auswahl. Zusätzlich zu den „Atmospheres“ gibt es eine Einstiegsversion. Elegant und Relax steht für Komfort und Luxus. Emotion und Cool für Sport und Extravaganz. Die Lines unterscheiden sich nicht nur durch den Ausstattungsumfang, sie erhalten auch spezifische Merkmale außen und innen.

Während der Innenraum in der Atmosphere Emotion eine perforierte vegane Tahara-Synthetikleder-Ausstattung mit roten Akzenten und roten Kontrastnähten an Sitzen, Mittelkonsole und Türverkleidungen erhält, gibt sich die Variante Cool an kupferfarbenen Details und Nähten zu erkennen, die in Kontrast zu den Elementen in Schwarz/Dunkelgrau aus Ultrasuede und Leder stehen.

Auf veganes Tahara Synthetikleder setzt wiederum die Linie Elegant, welches in einem Muskatbraun oder Pergamonweiß erhältlich ist. Zu finden an den Sitzen, den Türverkleidungen, der Instrumententafel und den Polstern an der Mittelkonsole. Die Ausstattung Relax kennzeichnet sich durch ihr bahiabraunes oder schwarzes Semianilinleder mit den charakteristischen Tatami-Nähten.

Ungeachtet der Ausstattung legt der Lexus LBX Wert auf eine hohe Materialanmutung. Alle Atmospheres (außer Basis Variante) verwöhnen mit einem beheizbaren Lenkrad, welches abhängig der Version mit Kunst- oder Echtleder bezogen ist. Differenziert Lexus zwischen den zwei veganen Innenausstattungen und den Varianten mit Semianilinleder. Die sogenannten Tsuyusami-Einlagen in Anthrazit wurden mit einer neuen Folientechnik hergestellt, bei der mehrere Schichten übereinandergelegt werden. Die erzeugt ein stark strukturiertes Erscheinungsbild mit Tiefeneffekt.

Hinter dem Tazuna-Konzept verbirgt sich die optische und gestalterische Ausrichtung des fahrerorientierten Cockpits. Die Instrumententafel geht nahtlos in die Türverkleidungen über.

Die Ambientebeleuchtung bietet mit 64 Farben eine große Auswahl, der Innenraum lässt sich entsprechend vielfach ausleuchten und unterschiedlichen Stimmungen anpassen. Atmosphäre schafft Lexus bereits beim Einstieg ins Fahrzeug. Erscheint in der Instrumenteneinheit zunächst eine animierte Fahrzeugsilhouette, gefolgt von einem persönlichen Willkommen mit dem Namen. Trete ich vor dem Motorstart die Bremse, beginnt der Power-Button sanft zu pulsieren und animiert, den LBX zu starten.

Das Lexus Link Connect System koppelt der Autobauer an einen Touchscreen mit 9,8 Zoll der seinen Platz mittig auf dem Armaturenbrett findet. Cloudbasierte Navigation, optimierte Routenführung, Echtzeit-Informationen alles inklusive. Ebenso der Sprachassistent. Äußere ich im Test beispielsweise „Hey Lexus, mir ist warm“, senkt der LBX umgehend die Temperatur. Möchte ich zudem noch frische Luft, lege ich mit „Hey Lexus, öffne das Fenster“ nach und das SUV öffnet das Fenster.

Over-the-Air-Software-Updates halten das Multimediasystem stets auf dem neuesten Stand. Bis zu drei Nutzer können ihre individuellen Einstellungen abspeichern, sei es für Multimedia, die Innenraumbeleuchtung oder Instrumentenanzeige sowie die Sicherheits- und Assistenzsysteme. Der Lexus LBX erkennt die jeweilig abgespeicherte Person über den Schlüssel oder das vernetzte Bluetooth-Gerät. Modelle die über einen Fahrermonitor verfügen, erweitern den Umfang um eine Gesichtserkennung.

Das volldigitale 12,3-Zoll-Instrumentendisplay ergänzt mein Testwagen um das optional verfügbare Head-up-Display. Einzelne Infos zeigt der Lexus LBX nicht wie gedacht in der Instrumenteneinheit an, sondern im Head-up-Display. Anzeigen und Fahrinformationen im digitalen Cockpit ändern sich je nach dem gewählten Fahrmodus.

Lassen sich Smartphones mit Apple CarPlay und Android Auto ohne Kabelverbindung mit dem SUV vernetzen, lassen sich geeignete Endgeräte über die induktive Ladeschale in der Mittelkonsole auch drahtlos aufladen.

Wer sich den aufpreispflichtigen digitalen Fahrzeugschlüssel gönnt, kann sein Apple- oder Android-Smartphone nutzen, um das Fahrzeug via Smartphone zu Entriegeln und zu Starten. Das Handy kann dabei in der Tasche bleiben. Ergänzend stellt mir diese Option die Funktion zur Seite, das SUV aus der Ferne ver- und entriegeln zu können.

Über die Lexus Link-App bleibe ich stets mit dem Fahrzeug verbunden. Das Fahrzeug vorheizen, die Windschutzscheibe eventuell enteisen oder im heißen Sommer den LBX vor der Fahrt runterkühlen… alles dank Lexus Link+ möglich. Außerdem lassen sich über die App Fahrdaten nachverfolgen oder anstehende Servicetermine planen. Ganz bequem von unterwegs oder zu Hause aus.

Türen oder Fenster nachträglich schließen ist ebenso möglich, wie das Licht ausschalten. Immerhin. Aber notwendig sollte das mit dem Licht eigentlich gar nicht mehr sein. Licht an! Batterie leer? Das Licht manuell beim Abstellen des Fahrzeugs ausschalten zu müssen, ist für mich schon längst nicht mehr zeitgemäß und nur noch sehr, sehr selten vorzufinden. Im Lexus LBX hätte ich darauf gerne verzichtet.

Unabhängig vom Hersteller und Modell, auf die Tempowarnung könnte ich auch gut und gerne verzichten. Doch diese hat uns die EU mit ihren Richtlinien allen aufs Auge gedrückt. Nun ist es eine Frage wie man damit umgeht. Und hier enttäuscht mich Lexus sehr. In der Bedienungsanleitung konnte ich keine alternative Lösung finden und auch ein wahrloses Probieren und Tasten drücken auf dem Lenkrad konnte keine Abhilfe schaffen und so bleibe ich ungläubig zurück. Ist die Deaktivierung der Tempowarnung tatsächlich nur über acht Fingertipps über den Touchscreen möglich? Absolutes No-Go. Muss ich diesen Vorgang schließlich bei jedem Motorstart durchführen.

Mit dem optional erhältlichen Mark Levinson Audiosystem unterstreicht Lexus den angestrebten Premiumflair. Die neue Mark Levinson Quantum Logic Surround Technologie steht für einen tollen Klanggenuss. Die Anlage verfügt über 13 Lautsprecher, die speziell auf den LBX zugeschnitten und abgestimmt wurden. Zehn 9-cm-Unity-Lautsprecher mit integriertem Hochtöner ergänzt Mark Levinson um jeweils einen 22,9-cm-Tieftöner in den Vordertüren sowie einen 22,4-cm-Subwoofer unter dem Kofferraumboden.

Wer sein Modell mit dem serienmäßigen Audiosystem ausstattet, erhält im SUV sechs Lautsprecher, vier 9-cm-Mitteltöner und je einen 18-cm-Tieftöner in den vorderen Türen.

In meinem Testwagen sorgt der sogenannte Lexus Climate Concierge für die gewählte Temperatur und führt außerdem frische Luft mit geringer Luftfeuchtigkeit in den oberen Teil des Innenraums ein. Ein Beschlagen der Scheiben möchte Lexus somit verhindern.

Das Luftreinigungssystem mit der nanoe X Technologie verbessert zudem die Luftqualität im Innenraum. Mikroskopisch kleine Wassertröpfchen reinigen die Luft, reduzieren Gerüche und hemmen das Wachstum von Schadstoffen.

Mit der Lexus Link+ App auf dem Smartphone lässt sich die Klimaanlage auch aus der Ferne ansteuern. Ob ich das Fahrzeug vor Fahrtantritt kühle oder erwärme beziehungsweise die Frontscheibe abtaue, ein Komfortplus ist garantiert.

Bei einer Außenlänge von unter 4,20 Meter, kommt der LBX auf eine Breite von 1,82 Meter und ist 1,54 Meter hoch. Den Radstand beziffert Lexus mit 2,58 Meter. Der Lexus LBX rangiert mit seiner kompakten Größe unter den kleinsten SUV. Das hier mit keinen luftigen Raumverhältnissen zu rechnen ist, sollte klar sein. Dennoch weiß das Fahrzeug ausreichend Platz zu bieten. Reisen im Inneren zwei Erwachsene sehr bequem auf den vorderen Sitzen, finde ich mit meinen 1.80 Meter aber auch auf der Rückbank Platz.

Nichts desto trotz, wird es hier spürbar knapper und so sitze ich mit meinen langen Beinen gerade noch so gut da. Er basiert letztlich eben auf einem Kleinwagen. Das vergisst man gerne. Da die hinteren Sitze leicht höher angeordnet sind als die vorderen Plätze, stoßen Sitzriesen bei der Kopffreiheit rascher an ihre Grenzen. Unangenehm eng wird es aber lediglich beim Ein- und Ausstieg im Fußbereich, gestaltet Lexus den Türausschnitt recht schmal.

Zurück auf dem Fahrersitz, attestiere ich dem LBX einen guten Sitzkomfort. Die Vordersitze lassen sich achtfach elektrisch justieren.

Lexus spricht bei dem elektromechanischen Türentriegelungssystem E-Latch von der Neuheit. Wirkliche Begeisterung löst diese bei mir jedoch nicht aus. Der Griff befindet sich für mich vom Fahrersitz aus zu weit hinten und wer denkt, einfach nur daran ziehen zu können, bleibt im Fahrzeug sitzen. Denn wenn man zieht, muss dahinter ein Knopf gedrückt werden. Diese Vorgehensweise ist allerdings nur angedacht, sollte die Elektrik ausfallen. Handelt es sich schließlich um elektrisch entriegelnde Türen. Daher muss man sich daran gewöhnen, einfach auf den Griff zu drücken, denn dies reicht aus und die Tür öffnet. Eine wahrlich ungewohnte Vorgehensweise trifft auf eine ungünstige Platzierung. Auch der Schaltknauf für das Automatikgetriebe verlangt gegebenenfalls eine kleine Eingewöhnung. Die Bedienung geht dann aber leicht von der Hand.

Der Kofferraum des Lexus LBX ist für ein kompaktes SUV durchaus geräumig und eignet sich für den Alltag. Auch für kleinere Reisen hält er den notwendigen Raum bereit. Das Ladevolumen beträgt bei den Modellen mit Frontantrieb 402 Liter, die Allradversion bietet 317 Liter. Wer die Fondsitzbank nicht für Mitreisende benötigt, kann durch Umlegen der Rücksitzlehnen im Verhältnis 60:40 den Laderaum auf bis zu 994 Liter erweitern.

Die Ladekante von stolzen 78 Zentimeter kommt einem beim Beladen von schweren Gegenständen nicht gerade entgegen, hier erweist sich der LBX als waschechtes SUV. Darauf folgt eine tiefe Stufe. Bei umgelegten asymmetrischen Rücksitzen im Verhältnis 60:40 ergibt sich sogleich eine weitere Stufe.

Diese Schwächen ausgenommen, weiß das umfangreiche Angebot an Zubehör einen tollen Nutzfaktor aufzufahren. Schützt die Kofferraumschalenmatte den Laderaum vor Verschmutzungen, hält die spezielle Antirutschbeschichtung das Gepäck an Ort und Stelle. Hundebesitzer finden an dem Hundeschutzgitter oder den verschiedenen Hunderampe-Ausführungen Gefallen.

Abhängig der Ausstattung oder im Rahmen des Technologie-Pakets öffnet und schließt die Kofferraumklappe elektrisch. Der Öffnungswinkel lässt sich beliebig einstellen, um Schäden bei niedrigen Decken zu verhindern.

Wem die Gegebenheiten des LBX nicht ausreichen sollte, kann auf den abschließbaren Aluminium-Dachträger ausweichen. Stromlinienförmige Dachboxen in verschiedenen Größen bietet Platz für weiteres Reisegepäck, Skier oder Snowboards. Reicht dieser zusätzliche Stauraum nicht aus, kann man über die vertikal abnehmbare Anhängezugvorrichtung bis zu 750 Kilo gebremst ziehen.

Komfort /Fahrwerk

Der Lexus LBX basiert auf der TNGA-B-Plattform, die auch beim Toyota Yaris Cross als Grundgerüst dient. Die Bezeichnung City-SUV mag vielleicht etwas irreführend sein. Ist der Lexus LBX keineswegs nur für den Einsatz im Stadtverkehr geeignet. Spielen die kompakten Abmessungen und der leicht erhöhte Sitz dort zwar seine Vorteile gegenüber einem großen SUV aus, doch auch Fahrten auf der Landstraße und längere Reisen auf der Autobahn liegen dem kleinsten Lexus. Die guten Federungseigenschaften sowie die direkte Lenkung stechen in allen Einsatzbereichen positiv hervor.

Wahlweise in einer Front- oder Allradantriebsvariante erhältlich, übertrifft der Lexus LBX die Kundenerwartungen an ein City-SUV. Gegenüber größeren SUVs finden Interessenten bei einem kompakten Modell nur in geringer Zahl die Option eines Allradantriebs.

Im Segment ebenfalls alles andere als selbstverständlich, die Möglichkeit der Technik das Einparken zu überlassen. Das Lexus Advanced Park System scannt mit Hilfe von Kameras und Ultraschall-Sensoren die Fahrzeugumgebung und manövriert wenn gewünscht das SUV in die geeignete Parklücke. Der LBX übernimmt die Lenkung, das Gas und die Bremse. Mit der enthaltenen Memory-Funktion nutzt das System die eingefangenen Kamerabilder, um automatisch in bis zu drei regelmäßig genutzte Parklücken einzuparken.

Ich übernehme diesen Vorgang gerne selbst, insbesondere wenn dies so easy von statten geht, wie im Lexus LBX. Die elektromechanische Servolenkung agiert in diesem Fall wunderbar leichtgängig und nimmt mit zunehmendem Tempo zu.

Den verfügbaren E-Four Allradantrieb realisiert Lexus über einen zusätzlichen Elektromotor an der Hinterachse. Das System variiert die Kraftverteilung zwischen den Achsen von 100 Prozent zu einem Verhältnis von 20:80.

Während die Allradvarianten eine Doppelquerlenker-Konstruktion mit Längslenkern erhalten, kommt in meinem frontgetriebenen Testwagen eine Verbundlenkerachse zum Einsatz. Die überarbeiteten MacPherson-Federbeine finden sich bei beiden Versionen an der Vorderachse. Die Vehicle Braking Posture Control passt die Verteilung der Bremskraft an Vorder- und Hinterrädern automatisch an. Dies reduziert ein Aufschaukeln sowie Wankneigungen.

Im Innenraum soll die Active Noise Control für eine Vibrationsunterdrückung und angenehme Ruhe sorgen. Um Lexus zu zitieren, hat der Hersteller mit großem Aufwand Geräusche und Vibrationen minimiert. An seine großen SUV-Geschwister reicht der LBX zwar nicht heran und bewegt sich dann doch nur auf Kleinwagen- sagen wir Kompaktwagen-Niveau.

Motor/Getriebe

Der Lexus LBX wird mit einem Hybridantrieb ausgestattet, der einen 1,5-Liter-Benzinmotor mit einem Elektromotor vereint. Im Zusammenspiel ergibt sich eine Gesamtleistung von 136 PS. Bei einem maximalen Drehmoment von 185 Nm beschleunigt der frontgetriebene LBX im Test in 9,2 Sekunden von null auf 100 km/h. Mit Allrad an Bord würde es 0,4 Sekunden länger dauern. Beide Antriebsversionen werden bis zu 170 km/h schnell.

Eigens für den Hybrid-Antrieb entwickelt, verbaut Lexus im LBX ein Hybrid-Transaxle-Getriebe mit sechs Gängen. Diesem stellt der Autobauer in den Ausstattungen Relax und Cool das sequenzielle Shiftmatic System zur Seite. Über die Schaltwippen kann ich manuell ins Schaltgeschehen eingreifen.

Im kombinierten WLTP-Zyklus notiert der Premium-Hersteller einen Verbrauch von 4,8 – 4,5 l/100 km. Ich attestierte dem Fahrzeug im Schnitt einen Liter mehr. Der CO2-Ausstoß beläuft sich auf 110 – 103 g/km.

Ausgestattet mit einer bipolaren Nickel-Metallhydrid-Hybridbatterie (NiMH) trägt sie ihren Teil zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch bei. Der Prädiktiver Effizienz-Assistent steht mir im Test unterstützend zur Seite und analysiert mein Fahrverhalten sowie die Straßen- und Verkehrsbedingungen. Dies geschieht in Echtzeit, um das Laden oder Entladen der Hybridbatterie optimal anzupassen.

Auf der anderen Seite steigert das Batteriepaket die Performance und gewinnt zudem beim Bremsen mehr Energie zurück. Die Batterie platziert Lexus unter den Rücksitzen um das Platzangebot im Inneren nur geringfügig einzuschränken.

Sicherheit

Mit der neuesten Generation des Lexus Safety System + ausgerüstet, kann das kompakte SUV Unfallrisiken erkennen, davor warnen und bei Bedarf einschreiten. Dieser Eingriff bezieht die Lenkung, die Bremsen und das Gas mit ein. Durch das automatische eingreifen hilft das Fahrzeug die Aufprallschwere zu reduzieren oder gar einen Unfall zu verhindern.

Im Zusammenspiel mit einem Kamera- und Radarsystem sowie dem Pre-Crash Safety System erkennt der Lexus LBX nicht nur andere Fahrzeuge. Auch Fußgänger, Fahrradfahrer und Motorräder erfasst das Sicherheitspaket.

Ist beispielsweise ein Ausweichmanöver von Nöten, hilft der Notlenkassistent das SUV in der Fahrspur zu halten. Das Pre-Crash Safety System schützt mit der Beschleunigungsunterdrückung zudem vor einer plötzlichen und unbeabsichtigten Betätigung des Gaspedals. Der adaptiven Geschwindigkeitsregelung überlasse ich im Test nicht nur die Einhaltung der Geschwindigkeit, sie verfügt auch über verschiedene Abstandseinstellungen.

Über die Verkehrszeichenerkennung hinaus, reduziert das SUV ebenfalls vor Kurven die Geschwindigkeit. Der Funktion „Kurvengeschwindigkeitsreduzierung“ stellt Lexus die Überholhilfe zur Seite. Die ein unbeabsichtigtes Überholen eines langsameren Verkehrsteilnehmers auf der falschen Seite verhindert. Bei all den Mittelspurfahrern auf unseren Autobahnen hat das Feature einiges zu tun.

Apropos die ich richtige Fahrspur, mit dem Spurhalte- und Spurführungsassistent ist der Lexus LBX vorbildlich gewappnet. Das SUV erkennt Gegenstände am Straßenrand und hält zudem das Fahrzeug sicher auf Kurs. In Zusammenarbeit mit den Hochleistungskamera an Bord, orientiert sich der LBX an den Fahrbahnmarkierungen, dem Fahrbahnrand oder dem vorausfahrenden Fahrzeug.

Aktiviere ich im Test den Spurführungsassistent, steht mir zusätzlich der Spurwechselassistent zur Verfügung. Einfach den Blinker setzen und das Auto übernimmt die notwendige Lenkarbeit für den Überholvorgang.

Trotz der im Test tadellosen Funktionsweise der Assistenten bleibt die Verantwortung beim Fahrer. Dessen Aufmerksamkeit hat der Fahrermonitor im Visier. Erkennt dieser Ermüdungserscheinung oder eine Unachtsamkeit, warnt das Assistenzsystem optisch und akustisch. Wenn nötig leitet das SUV einen Bremsmanöver bis zum Stillstand ein. Parallel aktiviert das System die Warnblinkanlage.

Mit dem proaktiven Fahrassistent geht Lexus noch einen Schritt weiter, erkennt und reagiert auf Hindernisse. In Verbindung mit einem Brems- und Lenkassistenten weicht das Fahrzeug möglichen Gefahrenstellen aus. Insbesondere im Großstadtdschungel können somit Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern sowie parkenden Autos verhindert werden.

Das Lexus Safety System + führt last but not least einen Fernlicht-Assistenten auf. Ich persönlich möchte die Querverkehrswarnung mit Rückfahrkamera und den Totwinkel-Assistent nicht mehr missen. Die den Lexus LBX unabhängig der gewählten Ausstattung ebenfalls kennzeichnen.

Ausstattung/Kosten

Der LBX BASIS mit dem Frontantrieb (FWD) eröffnet die SUV-Welt von Lexus zu einem Startpreis von 32.990 Euro. Es folgen vier weitere Ausstattungen, die im Gegensatz zur Basis alternativ als E-FOUR erhältlich sind, sprich mit Allradantrieb.

Der Kunde kann ungeachtet des Antriebs zwischen den Linien Elegant/Elegant Black Edition für 36.490 Euro, dem Emotion für 37.490,00, der Ausstattung Relax für 39.590,00 und dem LBX Cool für 44.490 Euro auswählen. Der Aufschlag für die Modelle mit Allradantrieb liegt bei den Ausstattungen Relax und Cool bei 2.200 Euro, die darunter rangierenden Varianten verbuchen ein Plus von 3.500 Euro.

Das Lexus Relax Garantie-Paket soll dem Kunden auch nach Ablauf der Herstellergarantie von drei Jahren eine zuverlässige Sicherheit bieten. Mit einer Zusatzgarantie von 12 Monaten für jedes Jahr bietet Lexus ein sorgenfreies Paket mit bis zu 15 Jahren an.

Im Rahmen der Lexus Easy Mobilitätslösungen steht der Autobauer den Interessenten über das Serviceangebot hinaus treu zur Seite. Ob die Finanzierung oder das Leasing betreffend, anstehende Wartungen oder notwendige Versicherungen, hier wird man fündig und unterstützt.

Stand: März 2025; Test und Fotos: Lexi Lind

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