Der EQA zählt zu den kompakten Modellen im Hause Mercedes-Benz und betritt 2021 als erstes vollelektrisches SUV-Fahrzeug die Mercedes-Familie. 2024 erhält das Modell eine Überarbeitung und präsentiert sich ausführlich im Fahrbericht. Optisch leicht aufgefrischt, steigert der Premiumhersteller zudem mit neuen und erweiterten Ausstattungsdetails die Attraktivität des Modells. Mittels einzelnen Updates erhöht Mercedes die Effizienz des Modells. Der vollelektrische EQA bietet Interessenten mittlerweile vier verschiedene Elektroantriebe, wobei das von mir getestete Modell sowie der 350 an den Allradantrieb 4MATIC gekoppelt ist. Während die Varianten 250 und 250+ auf Frontantrieb setzen. Ungeachtet der Ausführung, stattet der Premium-Autobauer alle Modelle mit einer serienmäßigen Wärmepumpe aus. Um die Effizienz sowie die Reichweite zu steigern. Die Vorklimatisierung lässt sich bequem über das Infotainmentsystem MBUX oder über die Mercedes me App steuern.
Karosserie/Design
Der Mercedes EQA kommt auf eine Außenlänge von 4,46 Meter und ist 1,83 Meter breit sowie 1,61 Meter hoch. Mit diesen Maßen nimmt das Fahrzeug die Rolle des SUV-Einstiegsmodells ein. Die vollelektrischen Modelle des Stuttgarter Premiumherstellers sind Teil der Mercedes-EQ-Familie. Diese unterscheiden sich allesamt von der Palette der Verbrennermodelle und sind unweigerlich als Fahrzeuge der Elektrosparte zu erkennen. Während diese in meinen Augen auch nicht an die unglaubliche Ästhetik der Baureihen mit Benzinern und Dieselmotoren heranreicht, so verkörpern sie den progressiven Auftritt eines Mercedes ohne überzeichnete Stromer-Attribute zu vermitteln.
Unverkennbare Eyecatcher der Mercedes-EQ-Familie, der Grill. Der nun serienmäßige Black-Panel-Grill mit seinen Starpattern zählt zu den charakterisierenden Updates im 2024er Modell. Im Black-Panel-Grill stolz integriert, der große Zentralstern. Zusätzlich im Detail neu gestaltet verstärkt Mercedes somit die optische Verwandtschaft zu den größeren vollelektrischen Modellen. Abhängig der gewählten Ausstattungslinie sind Unterschiede auszumachen. Die schwarzen Sterne der Basis, weichen bei Electric Art und AMG Line einer Chrom-Ausführung der Sterne.
Nicht weniger kennzeichnend, der Lichtleiter der die Tagfahrleuchten der Scheinwerfer miteinander verbindet. Ein optisches Detail, welches insbesondere bei Dunkelheit für Aufmerksamkeit und einen hohen Wiedererkennungseffekt sorgt. Das Leuchtenband kennzeichnet die Elektropalette von Mercedes nicht nur vorne, auch hinten sticht dieses ins Auge. Die horizontalen Lichtleiter verstärken an Front und Heck zudem die Breitenwirkung.
Diese möchte Mercedes auch mit modifizierten Stoßfängern an der Front verstärken. Integrierte Zierteile in Schwarz hochglanz finden sich in den seitlichen Ausbuchtungen. Wer den Look nochmals hervorheben möchte, dem sei die AMG Line Exterieur ans Herz gelegt. Ausdrucksstark, ohne protzig zu wirken, sind in der überarbeiteten Ausführung zudem die sogenannten Claddings an den Radläufen in Wagenfarbe lackiert.
Eine weitere Veränderung nehme ich an den Heckleuchten bzw. deren Innenleben war. Mit zwei neuen Lackierungen und vier neuen Radoptionen erweitert Mercedes die Möglichkeiten sein Fahrzeug zu individualisieren. Die Leichtmetallräder reichen von einem Format von 18 bis 20 Zoll. Wie gut letztere dem Fahrzeug stehen, zeigt die schwarze AMG-Felge meines Testwagens auf.
Innenraum/Kofferraum
Nicht nur außen steigert Mercedes die Individualität der Versionen. Drei weitere Zierteile steigern im Innenraum die Möglichkeiten. Stattet Mercedes das Basismodell serienmäßig mit den Zierteilen inklusive Mercedes-Benz Pattern aus, stehen gegen Aufpreis die Dekorelemente in Holz Linde braun offenporig sowie eine Ausführung mit hinterleuchteten Mercedes-Benz Pattern zur Wahl. Das hinterleuchtete Sternenmuster sorgt bei Electric Art und AMG Line serienmäßig für eine schöne Atmosphäre. Eine Ambientebeleuchtung verstärkt diese in allen Ausstattungen.
Nun stets serienmäßig an Bord, der Zentral-Display. Die Schnittstelle zwischen Auto und Insassen. In Verbindung mit der digitalen Instrumenteneinheit kreiert Mercedes-Benz ein modernes und sehr stimmiges Cockpit. Verschiedene Anzeigestile und Menüpunkte bieten die Möglichkeit die Instrumenteneinheit zu individualisieren.
Smartphones lassen sich serienmäßig über Apple CarPlay oder Android Auto Wireless kabellos mit dem Mercedes EQA verbinden.
Die optisch auffälligste Änderung im Innenraum entfällt auf das Lenkrad. Dieses präsentiert sich in der aktuellen Generation mit Touch-Bedienfeldern, welche gerne bei Kollegen für Kritik sorgen. Doch ich muss sagen, nach nur einer kurzen Eingewöhnung finde ich großen Gefallen daran.
Mit MBUX, sprich der Mercedes-Benz User Experience, setzt der Autobauer von Beginn an Maßstäbe. Die stetige Weiterentwicklung sowie die Funktion ENERGIZING Komfort kennzeichnen auch diesen Mercedes-EQ.
Das Infotainmentsystem MBUX lässt sich individuell konfigurieren und verfügt über eine lernfähige Software. Die Bedienmöglichkeiten sind vielfältig, ob per Fingerwisch und -tipp über den zentralen Touchscreen, die wenigen dort platzierten Direktwahltasten oder über die Tasten sowie Touchpads im Lenkrad. Ein klassischer Drehregler für die Lautstärker findet sich nicht im Fahrzeug. Ein Element, welches ich auch heute noch favorisiere und entsprechend vermisse.
Alternativ steht mir im Test für diverse Funktionen die Steuerung per Sprache zur Wahl. Mit dem Befehl „Hey Mercedes“ greife ich auf MBUX zu und kann beispielsweise mit dem Satz „Bitte Heizung etwas kühler“ die Temperatur regeln. Wer die Onlinedienste in der Mercedes me App aktiviert, greift auf den intelligenten Sprachassistenten zu, der noch dialog- und lernfähiger ist.
Mein Fahrzeug konnte darüber hinaus mit der Navigation mit Augmented Reality und dem Head-up-Display glänzen. Welches gestochen scharf diverse Infos direkt in mein Sichtfeld projiziert. Da die Navigation ein Live-Kamerabild auf dem zentralen Display anzeigt und dynamische Pfeile einfügt, sorgt Mercedes-Benz auch im hektischen Großstadtdschungel für eine entspannte Navigation. Die Gefahr sich trotz aktiver Routenführung zu verfahren, reduziert der Hersteller damit immens.
Nicht nur Shoppingbegeisterte erleben im Mercedes me Store Glücksgefühle. Auch zunächst Unentschlossene werden sich an den zahlreichen Möglichkeiten erfreuen. Ist es dank der Over-the-Air Technologie möglich, ein breites Angebot von Funktionen nachträglich zu aktivieren. Via OTA-Technologie lassen sich Zusatzfunktionen und Systeme auf einfach Art freischalten. Das Spektrum reicht bis hin zu Fahrassistenten, wie beispielsweise der Aktive Abstands-Assistent DISTRONIC und der Verkehrszeichen-Assistent.
Ob als einmalige Kaufoption oder als Abo-Modell, der Mercedes me Store weiß einen großes Angebot an Features zu bieten. Welches Mercedes-Benz sukzessive erweitert.
Spielspaß bietet Mercedes mit dem Individualisierungs-Paket (serienmäßig ab Advanced-Paket) und den darin enthaltenen Minigames. Von Sudoku über Shuffle Puck, Pairs und Match 3 bis hin zu einem Quiz. Diese speziell für die Touchscreens und die Touch-Control-Buttons am Lenkrad entwickelten Spiele finde ich im neuen Modell vor.
Musikliebhaber wie ich es einer bin, haben große Freude an dem Burmester Surround-Soundsystem, welches serienmäßig im Premium-Paket enthalten ist. Gekoppelt an MBUX erleben die Insassen im neuen Modell das immersive Audioerlebnis Dolby Atmos. Mit den sogenannten Sound Experiences stehen den Passagieren verschiedene Klangwelten zur Wahl, bis hin zu einem individuell akustischen Set-up.
Der Radstand des EQA beträgt 2,73 Meter. Die guten Platzverhältnisse bieten die Möglichkeit vier Großgewachsene bequem zu beherbergen. Auf dem Mittelsitz im Fond findet bei Bedarf für kürzere Strecken eine fünfte Person Platz. Erfreuen sich Sitzriesen bis zwei Meter auch auf den vorderen Sitzen über ein luftiges Raumgefühl, wird es auf der Rückbank zwar etwas enger, aber auch hier nehmen Großgewachsene gerne Platz. Ist der Fahrersitz auf mich eingestellt, erfreue ich mit meinen 1.80 Meter in der zweiten Reihe über eine gute Beinfreiheit. Auch im Bereich des Kopfes notiere ich noch locker zehn Zentimeter Luft.
Werfe ich einen Blick in den Kofferraum… verzeichnet das SUV ein 340 Liter großen Stauraum. Der sich im Handumdrehen auf 1.320 Liter erweitern lässt, sollte die Rücksitzbank nicht von den Insassen genutzt werden. Serienmäßig lassen sich die Lehnen der Fondsitze im praktischen Verhältnis 40:20:40 teilen und einzeln umklappen. Dies steigert die Variabilität nochmals. Die EASY-PACK Heckklappe zählt ab sofort in allen Versionen zur Serienausstattung. Die Ladekante notiert mit 70 Zentimeter eine klassenübliche Höhe.
Komfort/Fahrwerk
Der EQA nimmt die Rolle des kleinsten elektrischen SUVs im Hause Mercedes-EQ ein, weiß sich aber an dem souveränen Fahrverhalten der großen Schwestermodelle zu orientieren. Steht zunächst der Fahrkomfort im Vordergrund, zeigt der vollelektrische EQA aber auch auf, in ihm steckt ein SUV mit tollen Dynamikpotential. Wunderbar ausgewogen differenzieren die Fahrprogramme Sport, Normal und Eco deutlich. Das Setup lässt sich individuell anpassen. Um das bestmögliche Potential eines E-Autos zu erzielen, wechsle ich in der Regel in den Eco-Modus. Nun drosselt das System die Höchstgeschwindigkeit auf 130 Stundenkilometer.
Die Höchstgeschwindigkeit erzielt das Elektroauto ansonsten bei Tempo 163. Man spürt förmlich, es wäre mehr drin. Zieht das Modell bis dahin sehr souverän von dannen. Das agile Fahrverhalten lässt sich im aktivierten Sportmodus nochmals verstärken.
Zu jeder Zeit liegt das Modell angenehm satt auf der Straße. Das Zusammenspiel mit der Lenkung und dem Elektroantrieb ist tadellos. Die eindrucksvolle Laufruhe des EQA begeistert mich immer wieder aufs Neue.
Der fehlende Verbrennermotor lässt Abroll- und Windgeräusche in den Vordergrund treten. Ebenso gilt es bei einem Elektroauto störenden Vibrationen entgegenzuwirken. Dies gelingt Mercedes-EQ auf einem sehr hohen Niveau. Störgeräusche kann ich im Test keine wahrnehmen, ebenso einen rauen Lauf. Ich gleite förmlich dahin und erfreue mich an der Fahrwerksauslegung.
Den Premiumanspruch verstärkt Mercedes-Benz mit dem optional erhältlichen Fahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung, dieses ersetzt das serienmäßige Komfortfahrwerk mit Stahlfederung. In allen Ausführungen findet sich eine Mehrlenker-Hinterachse.
Lässt sich in meinem Testwagen das Dämpferverhalten den jeweiligen Bedürfnissen anpassen, komme ich zudem in den Genuss des 4MATIC Allradantriebs. Diesen realisieren die Schwaben durch einen zusätzlichen elektrischen Antriebsstrang, kurz eATS. Der sich an der Hinterachse befindet. Die 4MATIC arbeitet mit Torque Shift und verteilt das Drehmoment nach Bedarf stufenlos zwischen den beiden eATS an Vorder- und Hinterachse. Mit Blick auf die Effizienz schaltet Mercedes die nicht benötigte Maschine vollständig ab und setzt größtenteils auf die permanenterregten Synchronmaschine an der Hinterachse. Rufe ich die Power des SUV ab, tritt die Asynchronmaschine an der Vorderachse ihre Arbeit an. Dem EQA ist es möglich, die Maschinen unabhängig voneinander anzusteuern. Entsprechend kann das Elektroauto auch bei Traktionsverlust an nur einer Achse, das Drehmoment auf die jeweils andere Achse leiten.
Kann das Topmodell 1.800 Kilo an den Hänger nehmen, liegt die Anhängelast beim EQA 300 4MATIC bei 1.700 Kilo. Die Stützlast beträgt bei beiden Ausführung 80 Kilogramm. Wer sein Fahrzeug als Zugpferd nutzen möchte, dem sei die Anhängevorrichtung mit der ESP-Anhängerstabilisierung empfohlen. Aufgeführt unter den Sonderausstattungen, lässt sich der Kugelhals mühelos elektrisch entriegeln.
Der Schalter für die Entriegelung sowie eine Kontrollleuchte platziert Mercedes direkt in der Heckklappe. Wird der Kugelhals nicht mehr benötigt, lässt er sich ebenso bequem zurückschwenken und verschwindet hinter der Stoßfängerverkleidung. Die Anhängevorrichtung lässt sich ergänzend für die Montage eines Fahrradträgers nutzen.
Ein Wendekreis von 11,4 Meter belegt bereits auf dem Papier, was ich im Test erfahren durfte. Der Mercedes EQA lässt sich auch auf engem Raum wunderbar manövrieren und präsentiert sich im Stadtgetümmel als wunderbar wendig. Die Lenkung tut ihr übriges dazu und verdient in allen Lebenslagen Lob. Mercedes-EQ gelingt es die Komponenten Antrieb, Fahrwerk und Lenkung vorbildlich mit dem Motor zu vereinen.
Stellte der EQA 300 4MATIC bis dato das Topmodell dar und rangieren weiterhin unter meinem Testwagen die Versionen EQA 250 und 250+, ergänzt Mercedes das Angebot jüngst um den 350 4MATIC mit 292 PS, den ich im EQB erfahren durfte.
Ungeachtet der Power, ist bei Tempo 160 Schluss, bis dahin zieht das SUV souverän von dannen. Für den Sprint von 0 bis 100 Stundenkilometer vergehen 7,7 Sekunden. Mit 228 PS, sprich 168 kW, garantiert mein getestetes Modell großen Fahrspaß.
Mit Blick auf die Reichweite zügele ich diesen jedoch bewusst und genieße die entschleunigte und sehr komfortbetonte Fahrweise. Eine Gangart, die dem kompakten SUV ebenfalls sehr gut zu Gesicht steht. Und so fühlt man sich keineswegs genötigt oder reglementiert. Ausgenommen die Topspeed, erreiche ich die im Eco-Modus wie bereits erwähnt, bei 130 km/h.
Im Vergleich zum Vorgänger konnten die Ingenieure durch zahlreiche Modifikationen im Detail sowie aerodynamischen Optimierungen die Effizienz des Modells steigern und in diesem Zuge die Reichweiten verlängern.
Das man hier von einer umfangreichen Detailarbeit sprechen kann, zeigt unter anderem der neue Anlaufkörper am hinteren Radlauf oder die in den Heckleuchten integrierte Kante auf, die als Spoiler fungiert. Die neu aufgezogenen rollwiderstandsoptimierten Reifen im Format 235/55 R 18 zieht der Hersteller dem Fahrzeug im Sommer serienmäßig auf.
Mit der Funktion „Reichweitenüberwachung“ hat Mercedes eine weitere Neuheit im Gepäck, die man in Verbindung mit MBUX nutzt und aktiviert. Nun erhält der Nutzer auf dem zentralen Display verschiedene Möglichkeiten Energie zu sparen. Zu diesen zählt der Wechsel zwischen den Fahrprogrammen ECO und DAuto oder die Klimatisierungsfunktion ECO+. Abhängig der Fahrsituation spricht Mercedes auch die Empfehlung für eine Maximal-Geschwindigkeit aus, um auf Reisen einen zusätzlichen Ladestopp zu vermeiden. In wie weit der Premiumhersteller hier sein Angebot perfektioniert, zeigt die Zusammenarbeit mit den Fahrassistenzsystemen auf. Folge ich der Empfehlung des Systems, folgen sowohl der Tempomat wie auch der Aktive Abstands-Assistent DISTRONIC der vorgeschlagenen Geschwindigkeit.
Die Wärmepumpe war bereits zuvor serienmäßig Teil des Thermomanagements. Und so ist es weiterhin möglich den Innenraum des Elektroautos vor Fahrtbeginn zu klimatisieren. Die Vorklimatisierung steuere ich über das Infotainmentsystem MBUX oder über die Mercedes me App.
Ich bin kein großer Freund von künstlich generierten Sounds bei Elektroautos und verzichte daher gerne darauf. Mit vier verschiedenen Klangwelten bietet Mercedes aber auch beim EQA dem Kunden die Wahl. Die sogenannten Sound Experiences koppelt der Hersteller an das erhältliche Burmester Surround-Soundsystem, welches ich im Testwagen erleben durfte.
Das Soundangebot bezieht sich nicht nur auf den Fahrsound. Darüber hinaus werden die fahrenden Personen sowie die weiteren Insassen bei der Annäherung an den EQA und beim Einsteigen akustisch in Empfang genommen. Beim Verlassen und Verriegeln ertönt ein weiterer „Aura“-Sound.
Um den Vorgang des Ladens so angenehm wie möglich zu gestalten, setzt der Hersteller auf die Mercedes me Charge Funktion Plug & Charge. An geeigneten öffentlichen Ladesäulen startet der Ladevorgang automatisch, sobald ich das Ladekabel mit der Station verbinde. Eine weitere Authentifizierung ist nicht mehr nötig. Voraussetzt, der Dienst Plug & Charge ist in der Diensteübersicht aktiviert.
Ob eine Ladestation Plug & Charge-fähig ist, wird in den Ladestationsdetails auf dem Display des Fahrzeugs sowie der überarbeiteten Mercedes me App angezeigt. Sollte dies nicht der Fall sein, stehen einem ja zum Glück noch drei weitere Zugangsoption zum Laden zur Seite.
Gebe ich die Freigabe im Test alternativ per MBUX im Zentral-Display, über die Mercedes me App oder ganz bequem über die Mercedes me Charge Ladekarte. In der Regel favorisiere ich letztere Möglichkeit.
Der ECO Assistent bezieht ebenfalls verschiedene Elemente mit ein und garantiert eine situationsoptimierte Rekuperation. Neben den Navigationsdaten und den erkannten Verkehrszeichen, fügt das SUV die erfassten Informationen in die gewählte Effizienzstrategie mit ein. Fahrern von Elektroautos ist stets eine vorausschauende Fahrweise empfohlen, die Mercedes-Benz weiß tatkräftig zu unterstützen und zu fördern. Spart diese Vorgehensweise spürbar Strom und steigert entsprechend die Reichweite.
Zudem nehme ich über die Schaltwippen hinter dem Lenkrad Einfluss auf die Rekuperation. Mit der linken Wippe erhöhe ich die Rekuperation, während ich sie mit der rechten verringere. Überlasse ich in der neuen Stufe DAuto dem ECO Assistenten die Wahl, wird in D+ gesegelt, in D schwach rekuperiert und in D- etwas stärker. Von mir bevorzugt, D– für starke Rekuperation. Im Fahrerdisplay erhalte ich die Info, in welcher Rekuperationsstufe ich im mich befinde.
Im Vergleich zum Basismodell EQA 250, den Mercedes-Benz mit einem kombinierten Stromverbrauch von 16,7-14,4 kWh/100 km angibt, bewegt sich der allradangetriebene 300er laut Datenblatt zwischen 16,7-18,6 kWh auf hundert Kilometer. Im Praxistest attestiere ich dem Modell bei sommerlichen Temperaturen einen Stromverbrauch von 19 bis 21 kWh. Die von Mercedes nach WLTP ermittelte Reichweite von 412-459 km verfehle ich ebenfalls. Erziele ich im Schnitt 350 bis knapp 400 Kilometer.
Die Navigation weiß mit der Electric Intelligence aufzuwarten und kalkuliert stets den schnellsten Weg ans Reiseziel. Mittels der Reichweiten-Simulationen bezieht Mercedes-Benz die notwendigen Ladestopps mit ein und berücksichtigt diverse Faktoren. Vom Fahrverhalten über die Topografie und Verkehrssituation bis hin zu den Wetterverhältnissen.
Man erhält eine konkrete Empfehlung für die benötigte Ladezeit, die sich am Günstigsten auf die Gesamtreisezeit auswirkt. Gegebenenfalls kann zwei Mal kurz Laden mit höherer Ladeleistung schneller sein als ein längerer Stopp bei einer schwächeren Ladestation.
Sicherheit
Mit Einführung der kompaktesten vollelektrischen Baureihe fährt Mercedes-Benz groß auf. Die Intelligenten Fahrassistenzsysteme der großen Klassen halten auch hier Einzug, sei es der Aktive Spurhalte-Assistenten oder der Aktive Brems-Assistent, die beide serienmäßig an Bord sind. Im Fahrassistenz-Paket enthalten: die Abbiegefunktion, die Rettungsgassenfunktion oder die Ausstiegswarnfunktion. Darüber hinaus erkennt der Schwabe Personen am Zebrastreifen und warnt die fahrende Person entsprechend.
Teilautomatisiertes fahren setzt Mercedes so gut um, wie kaum ein anderer Hersteller. Verbesserte Kamera- und Radarsysteme sowie die Nutzung von Karten- und Navigationsdaten realisieren die Umsetzung zahlreicher Assistenz-Funktionen. Das optionale Fahrerassistenzpaket beinhaltet unter anderem den Aktiven Abstands-Assistent DISTRONIC. Dieser unterstützt mich im Test auf tadellose Art und Weise. Das System agiert streckenbasiert und vorausschauend. Entsprechend passt das Fahrzeug die Geschwindigkeit an, sei es vor Kurven, Kreuzungen oder Kreisverkehren. Der Aktive Nothalt-Assistent bringt den EQA wenn nötig zum Stehen. Darüber hinaus gelingt es dem SUV automatisch wieder die Fahrt fortzusetzen. Beispielsweise im Stau. Der Aktive Lenk-Assistent, der Ausweich-Lenk-Assistent sowie der Aktive Spurhalte-Assistent dürfen an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.
Und dies gilt ehrlich gesagt für viel weitere Assistenten und Funktionen. An dieser Stelle eine kurze Auflistung:
- Aktiver Nothalt-Assistent
- Rettungsgassenfunktion
- Aktiver Geschwindigkeitslimit-Assistent
- Aktiver Totwinkel-Assistent
- Aktiver Brems-Assistent mit Abbiege- und Kreuzungsfunktion
- Verkehrszeichen-Assistent
- und last but not least, PRE-SAFE PLUS
Letzteres Feature erkennt eine drohende Heckkollision und reduziert bei einer anhaltenden Kollisionsgefahr das Risiko eines Schleudertraumas.
Im überarbeiteten Modell präsentiert Mercedes-Benz eine verbesserte Sensorik in Verbindung mit einer neuen Mono-Multipurpose-Kamera und einer neuen Rückfahrkamera. Das Spektrum des Fahrassistenz-Pakets überarbeitet der Hersteller im Detail und garantiert eine weiter verbesserte Vorgehensweise. Im Vergleich zum Vorgänger agiert zum Beispiel der Aktive Spurhalte-Assistent mit geschmeidigeren Lenkeingriffen statt einem vehementeren ESP-Eingriff.
Wer die Park-Systeme fordert, profitiert dank leistungsfähigerer Umfeldsensorik von einer verbesserten Umsetzung. Das Park-Paket inklusive 360-Grad-Kamera unterstützt beim Rangieren, erkennt geeignete Längs- und Querparklücken und assistiert beim Ein- und Ausparken. Sei es die Lenkung, das Gas oder die Bremse betreffend.
Ausstattung/Kosten
Einen Umweltbonus der Bundesregierung, wie es ihn noch im Einführungsjahr 2021 gab, gibt es heute leider nicht mehr. Die aktualisierte Version startet derzeit zu einem Preis von 50.777,30 Euro für den EQA 250. Der Einstiegsvariante steht das im Test erlebte Topmodell Mercedes-Benz EQA 300 4MATIC mit einem Startpreis von 53.520,25 Euro gegenüber.
Serienmäßig koppelt Mercedes den EQA an die Ausstattung PROGRESSIVE. Diesem Niveau stehen alternativ die Electric Art für 892,50 Euro und AMG Line für 3.558,10 Euro zur Wahl.
Während die AMG Line ein kraftvolles AMG Styling erhält sowie Sportsitze in einer Ledernachbildung ARTICO / Mikrofaser MICROCUT schwarz, 18″ AMG Leichtmetallräder im 5-Speichen-Design, AMG Fußmatten und ein Komfortfahrwerk mit Tieferlegung … kennzeichnen die Electric Art folgende Merkmale: 18″ Leichtmetallräder im Vielspeichen-Design, Farbakzente in Roségold und eine Ledernachbildung ARTICO / Stoff Cupertino zweifarbig roségold / titangrau pearl.
Hinterleuchtete Zierelemente Star Pattern, den Innenhimmel in schwarzen Stoff und ein Multifunktions-Sportlenkrad in Leder Nappa erhalten beide.
Ergänzend bietet Mercedes-Benz einzelne Optionen und bündelt zusätzlich attraktive Features in bis zu drei aufeinander aufbauenden Paketen. Diese tragen die Namen Advanced, Advanced-Plus und Premium.
Klicke ich mich mit Blick auf meinen Testwagen durch den Konfigurator, fällt auf, die Electric Art ist nur im Paket Electric Art Advanced Plus erhältlich. Durch diese Auswahl erhöht sich der Listenpreis um 4.242,35 Euro.
Die Angebotsstruktur erweitert der Autohersteller um Farben, Sitzpolster, Dekorelemente und Räder. Die Möglichkeiten sein Fahrzeug individuell zu konfigurieren sind vielfältig und treiben je nach Umfang den Preis rasch in die Höhe. Mit dem Night-Paket, der Manufaktur-Lack, der 20 Zoll AMG-Felge, dem Panorama-Glasschiebedach, der Bumester-Soundanlage und den weiteren im Fahrzeug verbauten Features überschreite ich die 60.000 Euro.
Der Premium-Autobauer schafft mit seinen Finanzierungsangeboten vielfältige Möglichkeiten, den Mercedes-Benz EQA zu kaufen, finanzieren oder zu leasen. Die Konditionen stellt die Mercedes-Benz Bank privaten sowie gewerblichen Interessenten zur Verfügung. Mercedes-Benz Mobility bietet über Deutschland hinaus europaweit individuelle Finanzdienstleistungen an.
Mit Blick auf die Elektromobilität sehr interessant, die Fahrzeugversicherung inklusive Elektro-Schutz und speziellen Leistungen. Von einem integrierten Batterieschutz bis hin zu einem mitversicherten Ladekabel. Käufer können diese Versicherung bequem online abschließen. Einen weiteren Anreiz bieten die Schwaben im Rahmen der Telematikversicherung InScore. Lassen sich hier durch das persönliche Fahrverhalten bis zu 30 Prozent der Prämie einsparen.
Stand: Oktober 2024; Test und Fotos: Lexi Lind