BMW i Vision Future Interaction.

Auf der CES 2016 zeigt die BMW Group mit dem Concept Car BMW i Vision Future Interaction, wie das User-Interface der Zukunft aussehen könnte – unter anderem mit Unterstützung hochauflösender Fahrzeugdisplays, deren Inhalte sich situationsbedingt anpassen. Das in Las Vegas BMW i8 04gezeigte Vision Car basiert dabei auf dem BMW i8 Concept Spyder.

Das Interieur zeigt sich puristisch, sportlich und flexibel. Einerseits unterstützt es durch eine klare Fokussierung den Fahrer im manuellen Fahrmodus. Andererseits bietet das Interieur die Möglichkeit, sich im hochautomatisierten Modus in den neuartig gestalteten Sitzen zu entspannen und über erweiterte Inhalte am zentralen Informationsdisplay die gewonnene Zeit aktiv zu gestalten. So, wie sich das Fahrzeug automatisch an Fahrmodus und Umgebung anpasst, so werden auch dem Fahrer die digitalen Inhalte jederzeit optimal präsentiert.

Daten wie Ladezustand der Fahrzeugbatterien oder angebotene Routen, die der Fahrer vor Fahrtantritt auf seinem Smartphone, der Smartwatch oder dem Mobility Mirror einsieht, werden automatisch in die entsprechenden Menüs, Kartendarstellungen und Fahrinformationen auf dem Panoramadisplay im BMW i Vision Future Interaction übertragen – der Übergang vom mobilen Gerät zur Anzeige im Fahrzeug erfolgt nahtlos.

Innovative Instrumente, Panoramadisplays, 3D-Anzeigen. Der BMW i Vision Future Interaction verfügt über ein Head-Up Display, ein Kombiinstrument mit dreidimensionaler Anzeige und ein 21 Zoll großes Panoramadisplay, das sich fast über die gesamte Beifahrerseite erstreckt.

Die wesentlichen Fahrinformationen erhält der Fahrer über das hochauflösende Head-Up Display, das die wichtigsten Daten direkt ins Blickfeld auf die Frontscheibe einspiegelt. Unmittelbar hinter dem Lenkrad befindet sich das Kombiinstrument, in dem Informationen dreidimensional (autostereoskopisch) angezeigt werden. Zusätzlich zu den gewohnten Angaben über Tempo, Verbrauch oder Reichweite wird der Fahrer hier bereits über vorausfahrende oder entgegenkommende Fahrzeuge informiert, die sich noch nicht in seinem BMW i8 03Blickfeld befinden. So kann er frühzeitig auf alle denkbaren Verkehrssituationen reagieren.

Das gilt ebenso beim hochautomatisierten Fahren. Soll der Fahrer wieder das Kommando über das Fahrzeug übernehmen, gibt ihm das System einen entsprechenden Hinweis. Dabei agiert die Technik immer so vorausschauend, dass dem Fahrer mindestens fünf bis sieben Sekunden Zeit bleiben.

Das zentrale Panoramadisplay ist der auffälligste Interaktionsbestandteil des BMW i Vision Future Interaction. Es erstreckt sich ab der Mittelkonsole über die komplette Beifahrerseite und scheint dabei harmonisch aus dem Armaturenträger herauszufließen. Bei einer Displayhöhe von elf Zentimeter ist der Armaturenträger nicht höher als der im BMW i8 und ermöglicht eine optimale Sicht nach vorn. Das hochauflösende Panoramadisplay im BMW i Vision Future Interaction ist fast 40 Zentimeter breit, die Bildschirmdiagonale beträgt 21 Zoll.

Auf diesem Panoramadisplay werden beim Einsteigen ins Fahrzeug nahtlos die Inhalte angezeigt, die die Vision der Open Mobility Cloud von BMW zur Verfügung stellt und die über die BMW Connected App auch auf dem Smartphone oder anderen digitalen Endgeräten zu sehen sind. Abhängig vom Fahrmodus des BMW i Vision Future Interaction passt sich die Anzeige automatisch an. In Zukunft könnte bei Telefongesprächen beispielsweise das System von einer reinen Audio- auf eine Videoübertragung wechseln, wenn Fahrzeuge vollautomatisiert fahren. Zudem haben Fahrer und Beifahrer dann unbegrenzten Zugriff auf Webinhalte, Mails oder audiovisuelle Angebote.

Solange der Fahrer am Lenkrad selbst aktiv ist, werden auf dem großen Panoramadisplay Informationen in reduziertem Umfang angezeigt, um die Ablenkung zu minimieren und den Fokus ganz auf das Geschehen auf der Straße zu legen.

Die Zahl der Bedienelemente ist im BMW i Vision Future Interaction auf ein Minimum reduziert. Das wichtigste unter ihnen – der Fahrmodus-Wahlschalter – befindet sich links am Lenkrad. Hier erfolgt die Auswahl der drei möglichen Fahrmodi. Der Modus „Pure Drive“ wird jederzeit dem BMW typischen hohen Anspruch an die Freude am Fahren gerecht. Hier werden Assistenzsysteme nur passiv genutzt, geben lediglich Warnhinweise, ohne Eingriff in die BMW i8 02Fahrzeugsteuerung. Die Stellung „Assist“ sorgt für eine optimale Vernetzung mit der Umgebung; die beste Route wird in Echtzeit berechnet und in das Navigationssystem eingespeist. Das Fahrzeug unterstützt den Fahrer in seinem Fahrverhalten und greift aktiv ein, wenn etwa ein Auffahrunfall droht oder sich ein Hindernis auf dem Weg als Sicherheitsrisiko darstellt. Im „Auto Mode“ übernimmt das Fahrzeug selbst das Kommando über Quer- und Längsführung, gibt selbsttätig Gas, bremst und lenkt – ohne dass der Fahrer eingreifen muss. Schon in naher Zukunft könnte das auf dafür freigegebenen Strecken wie beispielsweise deutschen Autobahn-Teilabschnitten oder sogenannten Car Pool Lanes in den USA erlaubt sein.

Der BMW i Vision Future Interaction gibt dem Fahrer aktiv einen Hinweis, wenn er sich in einem Bereich für hochautomatisiertes Fahren befindet und er den Fahrmodus entsprechend ändern kann. Das Lenkrad leuchtet im hochautomatisierten Fahrmodus blau. Die Farbgebung vermittelt dem Fahrer so auch optisch, dass er sich in diesem Fahrmodus befindet. Verlässt das Fahrzeug die freigegebene Strecke für hochautomatisiertes Fahren und muss der Fahrer wieder das Steuer übernehmen, unterstützt ein roter Lichtimpuls diese Aufforderung. Der BMW i Vision Future Interaction deutet damit bereits heute an, wie sich Bedienfunktionen bei hochautomatisierten Fahrzeugen künftig darstellen könnten.

Interaktion über AirTouch, sensitive Flächen und Sprache. Zur Steuerung und zur Auswahl von Inhalten auf dem großen Panoramadisplay setzen die Entwickler auf neue Mensch-Maschine-Schnittstellen, die eine Vielzahl neuer Interaktionsmöglichkeiten bieten. Eine davon ist AirTouch, eine Gestensteuerung für alle Kommunikations-, Info- und Entertainmentfunktionen im Fahrzeug. Sie ermöglicht es, den großen Bildschirm wie einen Touchscreen zu bedienen – ohne ihn dabei aber berühren zu müssen.

Im Bereich des Armaturenträgers sind Sensoren installiert, die auf Handbewegungen reagieren. Durch eine Bewegung mit der Hand lässt sich eine Position auf dem Panoramadisplay erreichen, die gewählte Schaltfläche wird optisch hervorgehoben. Wird die Hand nach vorn (Push-Geste) geschoben, wird die Schaltfläche aktiviert oder das Menü bietet die nächste Ebene an.

BMW i8 05Um diese Bestätigungsaktion auszuführen, verfügt AirTouch noch über eine zweite Möglichkeit: Auf dem Lenkrad befindet sich ein AirTouch-Schalter, der kurz aufleuchtet, wenn ein Menü oder eine Schaltfläche aktiviert werden kann. Ein kurzer Druck genügt, schon ist auch auf diesem Weg das gewünschte Programm ausgewählt oder eine Einstellung vorgenommen. Auch für den Beifahrer gibt es einen solchen Taster, er ist auf dem Seitenschweller platziert. Dadurch kann der Beifahrer mit der einen Hand im Menü manövrieren und mit der anderen Hand sehr schnell Eingaben bestätigen.

Die Menüs werden bei AirTouch nicht in Form von Listen angeboten, sondern als große Kacheln. Vier solcher Kacheln finden auf dem Display nebeneinander Platz. Dabei liefert das System den Fahrzeuginsassen kontextsensitive Auswahlmenüs – läuft etwa gerade über einen Streamingdienst Musik, so erscheinen auf einer der Kacheln Schaltflächen, um einen Titel vor- oder zurückzuspringen, die Wiedergabe anzuhalten oder erneut zu starten. Die intelligente Menüsteuerung von AirTouch erspart dabei Auswahlschritte. AirTouch erkennt, welche Bedienschritte als nächste benötigt werden, und nimmt diese in der Anzeige vorweg. Das ermöglicht eine maximale Konzentration des Fahrers auf das Geschehen auf der Straße oder bietet zusätzliche komfortable Bedienmöglichkeiten, wenn das Fahrzeug hochautomatisiert fährt.

Als weiteres Bedienelement kommen berührungsempfindliche Flächen in der breiten und großzügig gestalteten Mittelkonsole hinzu. Dabei befindet sich eine sensitive Bedienfläche unter dem Lederbezug, die Fahrer wie Beifahrer nutzen können, um durch Antippen, Streichen oder Wischen – wie bei Smartphone oder Tablet – durch Menüs oder Auswahllisten zu navigieren. Die Unterhaltungs- und Informationssysteme im BMW i Vision Future Interaction lassen sich auch über gesprochene Steuerbefehle dirigieren, also über die Erkennung natürlicher Sprache.

Interieurcharakter ändert sich je nach Fahrmodus. Wechselt der Fahrer in den hochautomatisierten Modus, ändert sich nicht nur die Farbe des Lenkrads. Übernimmt das Fahrzeug die Steuerung, bedeutet das gleich mehrfach zusätzlichen Freiraum für den Menschen: Das Lenkrad fährt einige Zentimeter nach vorn ein und bietet somit mehr Platz; gleichzeitig wechseln auch die konturierten Sportschalensitze ihren Charakter. Elemente in BMW i8 01den Seitenpolstern verleihen den Sitzen einen Lounge-Charakter, der es dem Fahrer ermöglicht, sich stärker nach rechts zu wenden, um entspannt auf das große Panoramadisplay zu schauen. Die neue Bewegungsfreiheit unterstützen auch eine verbreiterte Kopfstütze und die großzügige Mittelarmlehne.

Ziel ist es, dass der Fahrer die Freiheiten, die ihm das hochautomatisierte Fahren bietet, entspannt und sinnvoll nutzen kann – und wenn er selber das Steuer im Fahrzeug übernimmt und sportlichen Fahrspaß genießen will, die für BMW typischen idealen Voraussetzungen bei Sitz- und Lenkrad-Ergonomie vorfindet. Bis hin zur Unterstützung durch die Fahrzeugtechnik, die etwa Ideallinie oder Bremspunkte einer ausgewählten Fahrstrecke in das BMW Head-Up Display einspielt.

Offene Sportlichkeit des BMW i Vision Future Interaction. Das sportliche Design des BMW i Vision Future Interaction lässt die Qualitäten eines offenen Zweisitzers erkennen, der Dynamik, Effizienz und optische Leichtigkeit mit besonderer Ästhetik kombiniert. Das Concept Car verbindet intelligenten Leichtbau mit der hochmodernen Antriebstechnologie BMW eDrive und ist in der Außenfarbe E-Copper Orange lackiert, zeigt Akzente in Frozen Grey (Niere, Tankabdeckung und Schweller hinten und vorn) sowie in Schwarz Hochglanz unterhalb des Einstiegs.

Der BMW i Vision Future Interaction setzt auf die innovative LifeDrive-Architektur, die aus getrennten, unabhängigen funktionalen Einheiten besteht. Dabei bildet das Life-Modul aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) die sehr leichte Fahrgastzelle, während die überwiegend aus Aluminium gefertigten Drive-Module die fahrrelevanten Funktionen – Antrieb, Fahrwerk und Sicherheitsstruktur – übernehmen. Die charakteristische Zweiteilung des LifeDrive-Konzepts spiegelt sich auch im Design wider und betont bewusst die Grundelemente. Ausdrucksstarke Flächen und präzise Linien schaffen dabei einen harmonischen Übergang von einem Modul zum anderen.

Den Innenraum prägt ein Farb- und Materialmix aus Kunststoff, Carbon und Leder, er wirkt hochwertig, emotional und puristisch. Die Sitze zeigen Leder Amido und Textil sowie einen Lederkern aus naturbelassenem Leder. Das gleiche Leder findet sich auch am Dashboard, kombiniert mit Monofil, einem technischen Textil, mit dem auch der Boden des BMW i Vision Future Interaction ausgelegt ist. Auf der Mittelkonsole wird dunkles Leder Amido mit Semianilinleder in Eisgrau kombiniert. Taster am Lenkrad aus poliertem Aluminium unterstreichen den Hightechcharakter des BMW i Vision Future Interaction.

Stand: Januar 2016; Fotos: BMW

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