Sitzprobe: Opel Corsa & Corsa-e

Mit mehr als 13,6 Millionen verkauften Fahrzeugen in 37 Jahren nimmt der Opel Corsa die Rolle des meistverkauften Modells der Marke ein. Eine Erfolgsgeschichte die nun eindrucksvoll fortgeschrieben wird. Denn die sechste Generation Opel Corsa ist nicht nur erstmals auch als rein elektrisch angetriebene Variante zu haben, sie präsentiert sich rundum völlig neu und konnte uns bereits bei einer ersten Sitzprobe begeistern.

Karosserie/Design

Ein Vergleich mit den Designskizzen zeigt auf, die Verantwortlichen hielten sich bei der Umsetzung ins Serienmodell sehr an diese Vorlagen, was doch leider nur zu selten vorkommt uns aber umso mehr freut.

Was uns besonders gut gefällt, Opel macht optisch keine großen Unterschiede zwischen den Antriebsversionen. So steht der Corsa-e ebenso gefällig dar, Elektromobilität wird somit einer deutlich breiten Käuferschicht zugänglich, die von elektroangetriebenen Exoten bis dato abgeschreckt waren.

Neben der gelungenen Grundarchitektur, setzt der neue Opel Corsa auf vielfältige Personalisierungsmöglichkeiten, die den Auftritt noch attraktiver gestalten. Unser persönlicher Favorit, ist die neue GS Line, zu erkennen am verchromten Auspuffendrohr und Stoßfänger in Sport-Optik an Front und Heck.

Innenraum/Kofferraum

Die GS Line setzt auch im Inneren mit Sportsitzen, Aluminimum-Sportpedalen, einem schwarzen Dachhimmel und roten Farbakzenten auf ein sportliches Erscheinungsbild.

Aktuell durften wir im Vorserienmodell Platz nehmen, Abstriche in der Materialanmutung und Verarbeitung sind in diesem Fall hinzunehmen und dennoch weiß der Opel Corsa bereits jetzt sehr zu überzeugen.

Ebenfalls herausstechend für einen Kleinwagen, ein bis zu 10 Zoll großer Touchscreen in der Mittelkonsole oder eine digitale Instrumentenanzeige mit sieben Zoll Bildschirmdiagonale – je nach Ausstattung bereits beides serienmäßig verbaut.

Konnektivität kommt ebenfalls nicht zu kurz. Unabhängig von der Ausführung, sind die Multimedia-Systeme Apple CarPlay und Android Auto kompatibel und verfügen über eine integrierte Sprachsteuerung. Ist Ihr Smartphone in der Lage, können Sie dieses auf Wunsch ganz einfach kabellos per Wireless Charging in der Mittelkonsole aufladen.

Mit dem Telematik-Service Opel Connect haben die Rüsselsheimer noch mehr zu bieten, Live-Navigation mit Echtzeit-Verkehrsinformationen oder eine direkte Verbindung zu Pannenhilfe und Notruf.

Die Sitze sind sogar mit Massagefunktion erhältlich und in jeder Ausführung sehr komfortabel. Selbst mit 1.80 Meter fühlen wir uns wohlig aufgenommen, bei Kleinwagen leider meist nicht die Regel. Auch auf der Rückbank fühlen wir uns keineswegs unwohl, selbst im Corsa-e, der CMF-Plattform sei Dank. Einzig das Kofferraumvolumen sinkt bei der rein elektrisch angetriebenen Modellversion von 309 auf 267 Liter.

Können wir diese Tatsache durchaus verschmerzen, vermissen wir jedoch einen doppelten Ladeboden, der einerseits mehr Flexibilität schaffen und auf der anderen Seite ein tiefes Herausheben des Ladeguts vermeiden würde. Ist die Ladekante an sich schon sehr hoch, geht es dann nochmals weit herunter.

Komfort/Fahrwerk

Der neue Opel Corsa steht auf der sogenannten CMP-Plattform des PSA-Konzerns, im Vergleich zum Vorgänger konnte das Gewicht um bis zu 108 Kilogramm reduziert werden, die Basisversion rangiert sogar unter der Tausend-Kilo-Marke.

Motor/Getriebe

Die sechste Generation des Opel Corsa fährt mit einer völlig neuen Motorenpalette vor und ist erstmals auch elektrisch unterwegs. Zum Start stehen für den neuen Opel Corsa drei Benzin- und ein Dieselaggregat zur Wahl, die ein Leistungsspektrum von 55 kW/75 PS bis 96 kW/130 PS abdecken. Der Kraftstoffverbrauch beläuft sich am Beispiel der Dreizylinder-Einstiegsvariante mit 1,2 Litern Hubraum gemäß WLTP im kombinierten Zyklus auf 6,1-5,3 l/100 km, entspricht 136-119 g/km CO2.

Der Einstiegsbenziner muss mit einem manuellen Fünf-Gang-Getriebe auskommen, die 100 PS Variante wie auch der Diesel bekommen einen sechsten Gang spendiert und der Top-Benziner sogar eine Achtgang-Automatik, die optional auch für die 100 PS Version erhältlich ist.

Auf die konventionellen Motoren im Einzelnen werden wir nach dem Fahrtermin genauer eingehen, eine erste Sitzprobe rückt doch andere Themen in den Vordergrund. Dennoch möchten wir das Thema Motoren noch nicht ganz abschließen, haben die Rüsselsheimer mit dem Corsa-e doch eine sehr interessante Neuheit zu bieten. Nimmt mit dem neuen Corsa-e die umfassende Elektrifizierung von Opel-Modellen doch erst so richtig Fahrt auf.

Dank der Batteriekapazität von 50 kWh erreicht der Corsa-e eine Reichweite von bis zu 330 Kilometern nach WLTP, im Eco-Modus können Sie diese sogar noch weiter ausreizen.

Insgesamt nehmen Sie mit jedem einzelnen der vorhandenen Modi Einfluss auf die Reichweite, im Sport-Modus verändert sich das Ansprechverhalten und der agilere Fahrstil minimiert natürlich die Reichweite. Nichts desto trotz, können Strecken im Alltag auch mühelos rein sportlich zurückgelegt werden.

Der Elektroantrieb verbucht 100 kW/136 PS und ein maximales Drehmoment von 260 Newtonmeter, so geht es von 0 auf 50 km/h in 2,8 Sekunden, in 8,1 Sekunden auf Tempo 100.

Ist der Akku leer, lässt er sich an einer Schnellladesäule innerhalb von 30 Minuten zu rund 80 Prozent wieder aufladen, dank 11 kW-On-Board-Charger (ab der Ausstattungsvariante Edition serienmäßig) ist ein sehr schnelles Laden möglich. Außerdem hat der Opel Corsa-e von Haus aus Kabellösungen für die Haushaltssteckdose und Wallbox in petto. An der entsprechenden Box ziehst Du Dir in etwas mehr als einer Stunde eine Reichweite von rund 100 Kilometer.

Ein Gefühl der Sicherheit vermittelt in jedem Fall die 8-Jahres-Garantie für die Batterie. Womit wir zum nächsten Kapitel überleiten möchte.

Sicherheit

Jede Menge Technik kann der Kleinwagen vorweisen, mit dem neuen Corsa feiert das adaptive blendfreie IntelliLux LED Matrix-Licht nun auch im B-Segment Premiere und begeistert ungemein. Dazu kommen zahlreiche kamera- und radarbasierte Assistenzsysteme, wie beispielsweise der Verkehrsschildassistent, der Spurhalte-Assistent, der Tote-Winkel-Warner oder der automatische Geschwindigkeits-Assistent, der über die eingestellte Geschwindigkeit hinaus den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hält. Bei der rein elektrisch angetriebenen Modell-Version wird das System noch um den aktiven Spurhalte-Assistenten ergänzt, der das Fahrzeug zusätzlich mittig in der Spur hält.

In allen Corsa-Modellen serienmäßig zu finden, die Müdigkeitserkennung oder das radarbasierte automatische Bremssystem, dieses umfasst den Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung sowie die Fußgänger- und Radfahrererkennung.

Wie agil und handlich der neue Opel Corsa ist, können wir derzeit nur erahnen, doch der Parkpilot und die Panorama-Rückfahrkamera die den Sichtwinkel nach hinten auf bis zu 180 Grad erweitert, erleichtern das Rangieren im Großstadtdschungel in jedem Fall. Als absolute Corsa-Neuheit kann Opel den sensorgesteuerten Flankenschutz verzeichnen. Könnte beim Rangieren unter zehn Stundenkilometer eine Fahrzeugseite einen Pfeiler, Wände etc. streifen oder damit kollidieren, erkennt der Flankenschutz diese Gefahr und warnt Sie rechtzeitig.

Ausstattung/Kosten

Seit Anfang Juli können Sie die sechste Generation Opel Corsa bereits bestellen, die Preise beginnen ab 13.990 Euro, auf der Basisausstattung (allerdings ohne Klimaanlage) baut die Version Edition ab 15.850 Euro (mit Klimaanlage) auf, darüber rangieren die Ausstattungen Elegance ab 17.850 Euro und die neue GS Line. Diese beiden Modelle nehmen die Rollen des Topmodells ein und entsprechen jeweils dem komfortablen oder eben sportlichen Anspruch. Entsprechende Design-Highlights innen wie außen sowie ein Sport-Modus inklusive, beginnen die Preise für den Corsa GS Line ab 19.880 Euro.

Im Herbst 2019 rollt der Opel Corsa in den Handel, ab Frühjahr 2020 folgt der Corsa-e, der aber ebenfalls schon geordert werden kann. Der erstmals erhältliche Corsa-e startet zu Preisen ab 29.900 Euro abzüglich der entsprechenden Zuschüsse für Elektroautos, die „First Edition“ ist für 32.900 Euro erhältlich, ein Leasing ist ab 299 Euro monatlich möglich, die Batterie muss nicht extra gemietet werden.

Stand: August 2019; Test: auto-reise-creative; Fotos: a-r-c/Opel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert