Jaguar XF Sportbrake

Jaguar hat sich mit der neuen Kombiauflage wirklich Zeit gelassen, präsentierten die Briten bereits im Jahr 2015 die Limousine der zweiten Modellgeneration XF.

Karosserie/Design

Dass wir an dessen Blechkleid großen Gefallen finden, haben wir somit längst kund getan. Und so verlangte die Kombiversion wahrlich nach keinen großen Veränderungen. Das sah auch Jaguar so und übernahm die Front unverändert, womit der charakteristische Kühlergrill und die markanten Voll-LED-Schweinwerfer beiden XF-Modellen einen sehr ausdrucksstarken Auftritt verleihen.

Und wenn beide Karosserievarianten tatsächlich mit fast fünf Metern auf die gleiche Außenlänge kommen, wirkt der Kombi optisch nochmals gestreckter. Ist den Designern eine wirklich dynamische Seitenführung gelungen. Dass sich Sportlichkeit und Nutzwert nicht ausschließen müssen, beweist der XF Sportbrake nur zu gut und das zieht sich bis hin zur wunderbar eingefügten Dachreling, die wahlweise in glänzend schwarz oder silber ausgeführt ist und eine Dachlast von bis zu 100 Kilo tragen kann.

Am Heck angelangt, ist mit den vom Jaguar F-Type inspirierten LED-Rückleuchten der augenscheinlichste Unterschied auszumachen, sowohl zur vorherigen Modellgeneration wie auch zur Limousine.

Innenraum/Kofferraum

Letztlich entscheidet sich der Kunde jedoch wegen der gesteigerten Flexibilität, dem großzügigeren und praktisch geschnittenen Kofferraum für ein Kombimodell.

Anforderungen, die der Sportbrake mühelos erfüllt. So lassen sich die Rücksitze im sehr praktischen Verhältnis 40:20:40 vom Kofferraum aus einfach per Entriegelungshebel oder an den Sitzen selbst umlegen und vergrößern das Stauvolumen von 565 Liter im Nu auf 1.700 Liter.

Die Laderaumabdeckung schwingt beim Öffnen der Hecktür ein Stück mit auf und erleichtert Ihnen somit den Zugang zum Gepäckabteil. Praktischerweise fährt sie beim Schließen automatisch in ihre ursprüngliche Position zurück. Befestigungspunkte und -schienen sowie ein Laderaumtrennnetz verhindern ein störendes Umherrutschen des Ladeguts.

Ergänzend hierzu finden Sie in der Preisliste jede Menge praktisches Zubehör, von leicht montierbaren Querstreben für die Dachreling, einem Hundeschutzgitter bis zu diversen Matten und Schutzbezügen für den Gepäckraum.

Der Zugang zum Kofferraum birgt erfreulicherweise keine störenden Hürden und die Verantwortlichen haben sich wirklich Gedanken gemacht.

Um einen Zusammenstoß mit niedrigen Decken zu vermeiden, können Sie zum Beispiel den Öffnungswinkel der Heckklappe begrenzen. In Verbindung mit Keyless Entry verfügt die elektrische Heckklappe zudem über eine Gestensteuerung. Nun reicht eine Fußbewegung unter dem Heckstoßfänger aus, um den Kofferraum zu öffnen. Die praktische LED-„Pfützenleuchte” beleuchtet Ihnen dann den Bereich unmittelbar hinter dem Fahrzeug.

Übrigens, selbst voll beladen, zwingt es den Jaguar XF Sportbrake nicht in die Knie, dank der serienmäßigen automatischen Niveauregulierung an der Hinterachse.

Und auch das Platzangebot für die Passagiere ist großzügig und so reisen wir hier nicht nur als Fahrer sehr bequem. Der Jaguar XF Sportbrake setzt neben einem gesteigerten Nutzwert aber auf reichlich Eleganz und Emotion. Hochwertige Materialien, darunter feinste Ledersorten, diverse Echtholz-Funiere, Aluminium-Applikationen und verschiedene Ausführungen bieten nicht nur eine große Auswahlmöglichkeit, sondern sorgen für absolutes Premium-Ambiente.

Bedienmöglichkeiten gibt es im Briten zahlreiche, ob über den Touchscreen, die Direktwahltasten sowie groß ausgeführte Schalterelemente, Tasten am Lenkrad oder per Spracherkennungsfunktion.

In punkto Bedienung muss auch das neue und mit 1,6 Quadratmetern sehr große Panoramadach seine Erwähnung finden, können Sie die Sonnenblende bequem per Gestensteuerung steuern, d.h. hier reicht eine einfache Vor- oder Rückwärtsbewegung der Hand im Bereich vor dem Rückspiegel aus, um diese zu öffnen bzw. zu schließen.

Mit dem vollfarbigen und virtuellen 12,3-Zoll-TFT-Instrumentendisplay, der „soft close“-Automatik – mit der sich die Türen auf den letzten Zentimetern geräuschlos von selbst zuziehen und der Luftionisierung im Innenraum haben wir nur einige wenige weitere Raffinessen erwähnt.

Die zwei Infotainment Systeme Touch und Touch Pro können ebenfalls überzeugen, während das Basissystem Touch über einen 8 Zoll großen Touchscreen verfügt, legt Touch Pro mit einem Durchmesser von 10 Zoll nochmal eine Schippe drauf. Die optionale Dual View-Technologie macht es darüber hinaus möglich, dass Ihr Beifahrer entspannt eine DVD genießen kann, während Sie sich als Fahrer beispielsweise von der nun noch schnelleren Navigation den Weg leiten lassen können.

Ganz im Stile eines Smartphones lässt sich auch die Startseite personalisieren und Ausschnitte mit Hilfe von Daumen und Mittelfinger heranzoomen.

Doch damit längst nicht genug, die Funktion InControl Remote macht es möglich auch aus der Ferne über das Smartphone den Füllzustand des Tanks abzufragen, zu prüfen, ob die Türen und alle Fenster geschlossen sind und sogar den Tachostand können Sie abfragen. Warum das hilfreich ist? Zum Beispiel bei der bequemen Führung des Fahrtenbuches vom Sofa aus.

Mit Remote Premium können Sie Ihren Jaguar sogar aufschließen oder verriegeln. Ebenso werden Sie benachrichtigt, wenn die Alarmanlage schrillt. Und sollten Sie einmal vergessen haben, wo Sie den XF abgestellt haben, helfen nicht nur Hup- und Blinksignale, notfalls führt Sie auch eine Karte direkt zum Fahrzeug.

Für Jaguar Land Rover zwar nicht mehr neu, im XF Sportbrake aber auf Wunsch erstmals erhältlich, der Activity Key. Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein stoß- und wasserfestes sowie gummiertes Armband, dieses besitzt einen integrierten Transponder. So ist es Ihnen möglich, bei der Ausübung von Outdoor-Aktivitäten den eigentlichen Fahrzeugschlüssel im Auto zurückzulassen.

Schließen Sie den XF mittels Activity Key ab, werden alle sonst im Auto hinterlassen Schlüssel deaktiviert. Da das Armband ohne Batterie auskommt, stehen die Funktionen immer bereit. Denn er nutzt Hochfrequenzen und öffnet oder schließt das Auto, sobald Sie den „Schlüssel“ nah genug an den auf der Heckklappe angebrachten Jaguar-Schriftzug halten.

Komfort/Fahrwerk/Bremsen

Der Jaguar XF Sportbrake weiß verschiedene Eigenschaften miteinander zu paaren, das hat er sowohl optisch wie auch im Innenraum bewiesen, beim Fahrwerk gelingt es dem Briten ein weiteres mal.

Glänzt der XF einerseits mit ausgewogenem Komfort, hält er andererseits ein überraschend knackig-sportliches Handling bereit. Eine Performance, die uns wirklich beeindruckt hat. Gerade das Zusammenspiel mit der hervorragenden elektromechanischen Servolenkung erlauben ein spielerisches Handling.

Wählen wir im Dämpfersystem Adaptive Dynamics (in allen Modellen verfügbar, im XF Sportbrake S und dem First Edition Modell von vorne herein Serie) dann noch den Dynamic-Modus aus, reagiert die Lenkung sogar noch direkter und das Fahrzeug verhält sich insgesamt betont agil, wird sowohl die Drosselklappenstellung geschärft und die Schaltvorgänge der Achtstufen-Automatik schneller ausgeführt.

In Verbindung mit dem Infotainment-System Touch Pro steht Ihnen darüber hinaus die Zusatzfunktion Dynamic-i zur Seite. Die zusätzlichen Anzeigen im Touchscreen, darunter eine Stoppuhr, eine Beschleunigungsanzeige (GMeter), eine Rundenzeitanzeige oder Grafiken zu Brems- und Gaspedalstellungen sollten dann endgültig den Rennfahrer in Ihnen wecken.

Während der 25d stets an das stufenlose und variable Allradsystem gekoppelt ist, steht dem 20d dieser Antrieb alternativ zur Wahl. Die weiteren Motorvarianten sind stets als Hecktriebler unterwegs.

Hinter Adaptive Surface Response verbirgt sich ein System, das selbst auf extrem rutschigem Untergrund bei einer Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h maximale und schlupffreie Haftung aufbaut. Und das ganz ohne einen Gasbefehl, Sie müssen lediglich den Assistenten über einen Schalter auf der Mittelkonsole aktivieren und über die Cruise Control-Tasten am Lenkrad eine gewünschte Geschwindigkeit eingeben. Nun arbeitet das System selbstständig, Sie müssen nur das Lenken übernehmen.

Abhängig von der gewählten Motorisierung, kann der Jaguar XF Sportbrake zwischen 1.900 und 2.000 Kilo an den Haken nehmen. Eine Anhängerkupplung steht Ihnen entweder in einer manuell abnehmbaren oder elektrisch ein- und ausfahrbaren Variante zur Wahl. Die Anhänger-Stabilitätskontrolle ist unabhängig davon in allen Modellen zu finden.

Motor/Getriebe

Dem einzigen Benzinmotor im Portfolio, dem neue Ingenium-Turbobenziner mit 184 kW / 250 PS (6,8 Liter/100 km und 155 g/km CO2), stehen gleich vier moderne Dieselmotoren gegenüber, den Einstieg bildet hier der 2,0-Liter-Turbodiesel mit 120 kW / 163 PS, der sich als sogenanntes E-PERFORMANCE-Aggregat in Kombination mit dem Sechsgang-Handschalter mit lediglich 4,5 Litern begnügen soll, dies würde einem CO2-Ausstoß von 118 g/km CO2 entsprechen.

Dabei ist ausschließlich dieser Motor mit beiden von ZF entwickelten Getriebelösungen erhältlich, denn während die Achtstufen-Automatik hier für einen Aufpreis von 2.500 Euro alternativ zur Wahl steht, werden alle anderen Aggregate von Haus aus mit dem Automatikgetriebe ausgeliefert.

Neben der 132 kW / 180 PS Leistungsstufe des Common Rail-Vierzylinders, umfasst die Auswahl an Motoren erstmals in der Jaguar Geschichte auch einen Twinturbo-Diesel sowie das ganz besondere Sahnestück, den V6-Diesel. 221 kW / 300 PS stark und mit gewaltigen 700 Nm Drehmoment beschleunigt der TDV6 in 6,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und hängt den stets allradangetriebenen 25d, der auf 177 kW / 240 PS kommt, nochmal um 0,6 Sekunden ab.

Wer die Leistung fordert, darf natürlich nicht mit der Realisierung der vom Hersteller angegebenen Verbrauchswerte rechnen, die liegen laut Datenblatt im kombinierten NEFZ-Zyklus bei den beiden Topdieseln bestenfalls bei 5,7 bzw. 5,8 Liter auf 100 Kilometer, was CO2-Emissionen von 149 bzw. 153 g/km entspricht.

Um die NOx-Emissionen auf Euro 6 zu senken, verbaut Jaguar in allen Dieselmotoren das SCR-System in Kombination mit einer sehr effizienten Abgasrückführung serienmäßig. Er wandelt die NOx-Bestandteile unter Verwendung einer synthetisch hergestellten, wässrigen Harnstofflösung selektiv zu Stickstoff und Wasser um.

Sicherheit

Das wachsame Auge des Jaguar XF Sporbrake befindet sich in Form einer Stereokamera vor dem Innenrückspiegel und ermöglicht die Umsetzung zahlreicher Assistenzsysteme die teils serienmäßig oder gegen Aufpreis im Kombi verbaut sind, angefangen beim autonomen Notfall-Bremsassistenten über den Spurhalteassistent inkl. Aufmerksamkeitsassistent, der auch als Spurverlassenswarner dient, bis hin zur Verkehrszeichenerkennung.

Letztere erkennt auch Tempolimits und bremst das Fahrzeug behutsam und selbstständig ab und beschleunigt danach wieder auf die von Ihnen im Tempomat zuvor eingestellte Geschwindigkeit.
Die adaptive Geschwindigkeitsregelung Adaptive Cruise Control umfasst außerdem einen Stauassistenten und ermöglicht auch in diesen Situationen ein stressfreies Vorankommen.

Der Toter Winkel-Warner fährt auf Wunsch mit einem Annäherungssensor und einer seitlichen Rückfahrüberwachung auf, womit der Jaguar XF Sportbrake alles im Blick hat.

Bei einer Fahrzeuglänge von fast fünf Metern wird dem ein oder anderen gerne mal die Parklücke etwas zu eng, mit den aufpreispflichtigen Parksensoren an Bord schafft Jaguar aber auch in diesem Punkt ruhige Nerven. Parkt der Jaguar hiermit selbständig in parallel wie quer zur Fahrbahn liegende Parkplätze ein. Einzig Brems- und Gaspedal muss noch betätigt werden.

Ausstattung/Kosten

Kommen wir abschließend zur Bepreisung des neuen Jaguar XF Sportbrake. Los geht es für den Kombi mit dem handgeschaltenen E-PERFORMANCE in der Ausstattung Pure bei 43.960 Euro und reicht bis hin zum 50.860,- Euro teuren R-Sport, der dann an die Achtstufen-Automatik gekoppelt ist, womit der Nutzwert-Zuschlag gegenüber der Limousine stets bei 2.500,- Euro liegt.

Der Benziner steigt mit 51.060 Euro ein und ist neben der Basisversion Pure auch als Prestige, Portfolio und R-Sport verfügbar.

Das Niveau S sowie die First Edition ist ausschließlich mit dem V6-Diesel zu haben und markieren mit 69.360 bzw. 75.970 Euro sogleich die Topmodelle des Jaguar XF Sportbrake, der 30d ist darüber hinaus in der gut ausgestatteten Portfolio-Version für 67.660 Euro verfügbar.

Die Preise für den ausschließlich allradangetriebenen Twinturbo-Diesel starten ab 57.360 Euro, da die Basisversion Pure hier nicht erhältlich ist.

Stand: Dezember 2017; Test: auto-reise-creative; Fotos: auto-reise-creative/Jaguar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert