Imagine by Kia

Kia präsentiert auf dem Genfer Salon die neue Studie „Imagine by Kia“, die vom europäischen Designzentrum in Frankfurt entworfen wurde. Dieser erste viertürige Stromer der Marke lässt sich keiner klassischen Fahrzeugkategorie zuordnen, sondern zeigt Merkmale eines SUVs, einer sportlich-eleganten Familienlimousine und eines geräumig-variablen Crossovers. Als ein Vorreiter bei der Antriebselektrifizierung will Kia mit dem Imagine unterstreichen, dass die Marke auf dem Weg zur Elektromobilität nicht nur die technologische Effizienz im Blick hat, sondern einen ganzheitlichen, emotionalen Ansatz verfolgt.

Die Studie bewegt sich von der Größe her im oberen Bereich des C-Segments und verfügt über einen kompakten Antriebsstrang mit einer kabellos aufladbaren Batterie. Gegenüber konventionell angetriebenen Fahrzeugen ändert sich durch den Elektroantrieb auch die Fahrwerksarchitektur. D

An der „Tigernase“ ist der Imagine sofort als Kia zu erkennen. Hier zeigt allerdings nicht der Kühlergrill diese Form, sondern eine beleuchtete „Tigermaske“, welche auch die LED-Scheinwerfer umfasst. Die Scheinwerfereinheiten bestehen aus einteiligen Acrylglas-Blöcken, in denen Abblend- und Fernlicht durch horizontale Leuchtstreifen getrennt sind, was der Studie einen stechenden „Blick“ gibt.

Der emotionale Ansatz des Designs zeigt sich auch in den geriffelten Strukturen an den vorderen Lufteinlässen (Air Curtains) und an den Flanken. Die Riffeln verlaufen nicht parallel, sondern sind leicht fächerförmig ausgerichtet, und erzeugen dadurch Lichteffekte, die Bewegung suggerieren. Auch die warmtönige Lackierung reagiert intensiv auf sich verändernde Lichtverhältnisse und hebt durch ihre Tiefe und ihr Schimmern die Konturen der Karosserie hervor. Sie besteht aus sechs von Hand aufgetragenen silberfarbenen Schichten mit Chrom-Effekt, die durch eine bronzebraune Lackschicht abgedeckt werden.

Die Frontscheibe und das Dach sind zu einem Glaselement zusammengefasst, das sich als ein riesiges „Himmelsfenster“ nahtlos von der Basis der A-Säule bis über den Fond spannt. Von der Seite betrachtet zeigt die Studie mit ihren hohen Schultern und der schmalen Fenstergrafik ein sehr schnittiges Profil. Dessen Dynamik wird durch einen Leuchtstreifen betont, der sich oberhalb der Fenster von der A- bis zur C-Säule zieht und in dessen Ende die seitliche Blinkleuchte integriert ist.

Langgezogene Lichtelemente sind auch die vorderen Blinker, die in Form einer Finne an den Seiten der markant strukturierten Haube platziert sind. Sie bestehen aus transparentem Acrylglas und geben nach hinten „fließende“ Lichtsignale. Am Heck haben die Blinkleuchten einen 3D-Effekt. Sie befinden sich in kegelähnlichen Vertiefungen und bestehen aus Leuchtringen, die nach außen hin größer werden. Die schmalen, horizontalen Rückleuchten ziehen sich bis in die Seiten der hinteren Kotflügel und knüpfen damit optisch an den Kia Stinger an. Die Lichtelemente tragen maßgeblich zur freundlichen, einladenden Ausstrahlung des Imagine bei. Wenn sich der Fahrer dem Fahrzeug nähert, wird er zunächst durch ein Aufleuchten des bündig in die Front eingelassenen Kia-Schriftzugs begrüßt. Anschließend erscheint dann die „Tigermaske“.

Lichtaspekte spielten auch bei der Gestaltung der Felgen eine Rolle: Sie beinhalten jeweils vier Einsätze aus transparentem, außen glatt poliertem Acrylglas, dessen Rückseite eine Diamantstruktur aufweist. Dadurch entstehen glitzernde Lichteffekte, sobald sich das Fahrzeug in Bewegung setzt. Die mit moderner Sensortechnologie ausgerüsteten Hightech-Reifen – Intelligrip EV Konzeptreifen der Größe 255/35 R22 – wurden in Zusammenarbeit mit Goodyear speziell für die Studie angefertigt.

Hohe Priorität hatte bei der Gestaltung des Imagine die Aerodynamik. Zu den Elementen, die für eine Minimierung des Luftwiderstands sorgen, gehören die doppelwandige Motorhaube, der komplett verkleidete Unterboden, die Kameras anstelle von Außenspiegeln, die scharfe Abrisskante am Heck und die doppelwandige C-Säule, die zugleich einen Spoiler darstellt.

Die sich ergebenden Chancen hat das Kia-Designteam genutzt, um das Platzangebot im Innenraum zu maximieren und ein sehr großzügiges, luftiges Interieur zu schaffen, das durch Portaltüren zudem bequem zugänglich ist. Besonders auffällig sind die 21 einzelnen Displays auf dem Armaturenbrett. Sie wirken wie zufällig dort aufgestellt, sind aber exakt positioniert und voll miteinander koordiniert. „Diese 21 extrem dünnen Bildschirme sind ein ironischer Kommentar zu dem Wettbewerb zwischen Automobilherstellern, wer das Fahrzeug mit dem größten Bildschirm produzieren kann“, so Kluge. Die fächerartige Anordnung der Displays greift das Wellen-Motiv des Außendesigns auf. Zugleich ist dieses Monitor-Band aber äußerst funktional: Aus dem Blickwinkel des Fahrer bilden alle Bildschirme zusammen ein durchgehendes Display, das damit in eine Richtung weist, die von den traditionellen, fest positionierten Bildschirmen wegführt.

Die Atmosphäre von spielerischer Unbeschwertheit wird auch durch das Design der vier mit Leder und Seide bezogenen Sitze unterstrichen, die ebenfalls das Wellenmotiv aufgreifen. Zum luftigen Flair des Interieurs trägt auch die Mittelkonsole bei, die wie ein Flügel aus dem Armaturenbrett herausragt und frei über dem niedrigen, völlig ebenen Kabinenboden schwebt. Die Türen sind oben mit Metallic-Stoff und unten mit Leder verkleidet. Dadurch ist das Interieur optisch in zwei Bereiche unterteilt. Insgesamt wirkt der Innenraum sehr aufgeräumt. Die Pedale werden automatisch versenkt, wenn das Fahrzeug nicht in Betrieb ist. Für ein angenehmes Lenkgefühl sorgt das haptisch geformte Lenkrad. Und so großzügig wie im Interieur ist der Imagine auch beim Verstauen von Gepäck – denn neben dem traditionellen Heckkofferraum bietet er unter der Fronthaube weiteren Stauraum.

Pläne für eine Serienproduktion des „Imagine by Kia“ gibt es zurzeit nicht. Verschiedene Elemente des Innen- und Außendesigns der Studie könnten aber in künftigen Serienmodellen der Marke zum Einsatz kommen.

Stand: März 2019; Fotos: Kia

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